2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht

"Beschuldigungen aus Heisingen nicht wahrheitsgemäß"

Im FuPa-Interview bezieht der Geschäftsführer von Yurdum Spor Essen Stellung zu den Vorwürfen des Heisinger SV

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Im Zuge der Berichterstattung über einen Vorfall beim Pokalspiel zwischen Türkiyemspor Essen und dem Heisinger SV (FuPa berichtete) wurden auch Vorwürfe gegen Yurdum Spor Essen laut. Bei einem Ligaspiel sollen HSV-Spieler bespuckt, geschlagen und getreten, zudem Zuschauer beleidigt worden sein. Hüseyin Özkul, seit Mai 2016 Geschäftsführer bei Yurdum Spor, weist die Vorwürfe im Interview zurück.

Herr Özkul, was sagen Sie zu den genannten Vorwürfen von Heisinger Seite?

Hüseyin Özkul Diese Beschuldigungen vom Heisinger SV, in Person von Sascha Behnke, sind nicht wahrheitsgemäß, so etwas widerspricht unserer Sportkultur. Er wird sich mit Sicherheit daran erinnern, dass er wegen seines aggressiven und unsportlichen Verhaltens vom Schiedsrichter des Feldes verwiesen wurde - dieser Vorfall wurde auch im Spielbericht festgehalten. Dieses Verhalten, vom Beginn der Partie an, hatte zur Folge, dass sich auch seine Mannschaft hat beeinflussen lassen. Kein Spieler auf dem Platz wurde weder bespuckt, noch geschlagen oder getreten. Natürlich kann es in einem Fußballspiel, das ja von Emotionen geprägt ist, mal vorkommen, dass die Stimmung etwas hochkocht. Demzufolge war es ein hartes Spiel auf Augenhöhe, aber innerhalb des Fairplays. Aber Einschreiten ins Spielgeschehen gehört nicht zum Fairplay und hilft keinem richtig weiter. Was sich Herr Behnke bei dieser Aktion gedacht hat, ist nach wie vor ein Rätsel. Nachdem Herrn Behnke des Feldes verwiesen wurde, konnte er sich nicht beruhigen und sorgte somit für eine Unterbrechung des Spielverlaufs. Wir, Yurdum Spor Essen wünschen uns eine Entschuldigung von Herrn Behnke bezüglich seiner Anschuldigungen gegenüber unserem Verein und Spieler.

Herr Behnke sagte uns gegenüber, er habe eine Situation auf dem Platz schlichten wollen...

Özkul Es kann nicht die Rede von Schlichten sein, wenn ich den Platz stürme und das Spiel unterbreche. Abgesehen davon hatte der Schiedsrichter alles unter Kontrolle. Schlichten sieht für mich anders aus. Ich denke, auch Herr Behnke wurde Opfer seiner Emotionen.

Sehen Sie im Kreisligafußball eine Verrohung der Sitten? Woran könnte es liegen, dass es immer wieder zu solchen unschönen Vorfällen kommt?

Özkul Ich würde eher Verrohung der Gesellschaft sagen, es ist das Ergebnis einer Entwicklung. Für die Bildung und die Erziehung ist nicht der Fußball zuständig. Die Bereitschaft Regeln zu brechen, ist überall zu erkennen. Die Anerkennung von Grundwerten sollte in den Familien vermittelt werden

Können die Vereine einer solchen Entwicklung dennoch gegensteuern? Und es kommt es für Sie infrage, einen Spieler wegen grob unsportlichen Verhaltens aus dem Kader zu verbannen?

Özkul Meines Erachtens sollte man die Vereine in Hinblick auf mögliche Vorfälle stärker in die Pflicht nehmen und an ihre Verantwortung appellieren. Selbstverständlich kommt das infrage. Natürlich werden auch bei uns solche Vorfälle, wie z.B. Ausraster "bestraft". Dies kann auch so weit gehen, dass ein Mitglied vom Verein ausgeschlossen wird. Solche Vorfälle haben in meiner Amtszeit noch nicht erlebt und wünschen uns es auch nicht.

Vor circa einem Jahr gab es wegen verschiedener Vorfälle auch mal einen Schiedsrichter-Boykott. Würden Sie sagen, dass sich die Situation mittlerweile entschärft hat?

Özkul Diese Vorkommnisse waren vor meinem Amtsantritt. Ich denke aber schon, dass sich die Lage entschärft hat. Inzwischen gibt es auch neue Gesichter im Verein und die Schiedsrichterrückmeldungen der bisherigen Spiele waren positiv.

Auch beim Spiel gegen den Heisinger SV?

Özkul Es war ein sehr spannendes und kampfbetontes Spiel, vor allem in den Schlussminuten als wir das Spiel gedreht haben wurde es etwas hektisch. Ich denke aber, dass das zum Fußball dazu gehört. Der Schiedsrichter war soweit mit der Partie ganz zufrieden und wir selbstverständlich auch.

Was ist das sportliche Ziel in dieser Spielzeit in der Kreisliga A?

Özkul Nach dem Ergebnis der letzten Saison, als wir erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt geschafft haben, mussten wir reagieren. Wir haben einen komplett neuen Kader zusammengestellt. Insgesamt wurden 28 Spieler verpflichtet zuzüglich Trainer. Wir erhoffen uns damit, dass wir sportlich eine Grundlage geschaffen haben und darauf aufbauen können. Selbstverständlich braucht es Zeit, bis das Team zusammenwächst - diese werden wir uns nehmen. Wir haben ein realistische Ziel und möchten zunächst den Klassenerhalt sichern und anschließend einen Tabellenplatz unter den ersten zehn erreichen.

Aufrufe: 06.10.2016, 09:15 Uhr
Niklas HeibAutor