2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Kraftakt: Das Weiterkommen war für den SV Altlüdersdorf (in Lila) kein Spaziergang. Einheit Bernau stemmte sich mit vollem Einsatz dagegen. Foto: Gallrein
Kraftakt: Das Weiterkommen war für den SV Altlüdersdorf (in Lila) kein Spaziergang. Einheit Bernau stemmte sich mit vollem Einsatz dagegen. Foto: Gallrein

Bernau zwingt Altlüdersdorf bis in die Verlängerung

MIT VIDEOS & GALERIE: Der SVA zieht bei Einheit in das Viertelfinale des Landespokals ein.

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Der SV Altlüdersdorf musste bei Einheit Bernau bis an die Grenzen gehen, um ins Viertelfinale des Brandenburger Landespokals einzuziehen. 131 Zuschauer sahen sechs Tore, zwei Platzverweise und 120 Minuten lang ein gutes Spiel.

Für Niklaas Seifarth ist das einer dieser Momente, den man am liebsten ganz schnell vergessen möchte. Im Spiel gegen den SV Altlüdersdorf hat sein Team den Oberligisten schon bis in die Verlängerung gezwungen, über weite Strecken das bessere Spiel gemacht. Jetzt läuft die 92. Minute. Und der Keeper von Einheit Bernau sieht, wie der Ball an der Strafraumgrenze zu Arda Saatci hüpft. Der schaut kurz auf, bekommt mit, dass Niklaas Seifarth vielleicht nicht ganz optimal steht und versucht es dann auf die freche Tour: ein Lupfer. Der Einheit-Keeper geht offenbar davon aus, dass das Spielgerät oben auf dem Tornetz landet. Aber der Ball senkt sich, prallt an die Unterlatte und fliegt ins Netz. 2:3 aus Sicht der Hausherren.

„Tore entstehen nun mal auch durch Fehler“, sagt Nico Thomaschewski, Einheit-Coach, nach dem Spiel. „Dieses Mal eben vom Torwart“. Dass seine Elf gegen Altlüdersdorf verloren hat, will er aber nicht nur an dieser 92. Minute festmachen.


„Wir hatten vier hundertprozentige Chancen, Altlüdersdorf nicht eine - die Standards nicht eingerechnet.“ Aber genau jene Standardsituationen haben auch dazu geführt, dass Einheit unter Druck geriet. Schon das 1:1 fiel nach einer Ecke. In der 37. Minute traf Szymon Sidorowicz per Kopf.

Zuvor hatte Jörn Wemmer Einheit in Führung gebracht. Mit einem schnörkellosen Schuss aus der zweiten Reihe. Das Tor fiel in jene Phase, als die 131 Zuschauer die Pokalüberraschung wohl noch für möglich hielten. „In den ersten 30 Minuten war Einheit klar die bessere Mannschaft“, gibt SVA-Trainer Mike Frank nach dem Spiel zu. Und sagt auch: „Das hat uns aber nicht überrascht, wir wussten, dass sie es uns auf diesem kleinen Platz schwer machen würden.“ Wemmers Tor in der neunten Minute: die logische Konsequenz.

Erst kurz vor der Halbzeit stieg dann auch Altlüdersdorf in das ein, was Coach Mike Frank später einen „typischen Pokalfight“ nennen wird. Aber aus zwei Metern konnte Maciej Grabczewski den Ball nicht unterbringen. Stattdessen traf wieder Einheit. Und wieder Wemmer. Nach schöner Vorlage von Ricky Ziegler schob der Goalgetter die Kugel an Begzadic vorbei. 2:1 nach 44 Minuten.

Erst kurz vor Ende der regulären Spielzeit fiel dann der Ausgleich, der das Spiel über die volle Distanz bringen sollte. Wieder ging eine Standardsituation voraus, die Bernau nicht klären konnte. Nach einer Ecke zog Fatih Kücük aus gut 25 Metern ab und traf genau ins linke, untere Eck (81.).

Für Nico Thomaschewski endgültig das Signal, den Umgang mit Standard-Situationen ganz oben auf den Trainingsplan zu schreiben. „Wir müssen unbedingt wieder dorthin, dass wir Standards verhindern“, lässt er sich in die Coaching-Karten schauen. Und vielleicht muss der Trainer einigen Spielern auch nochmal ins Gewissen reden. Denn Mike Frank hat nicht ganz Unrecht, als er auf die Frage, wo die Wende dieses Spiels war, die 77. Minute angibt. Da flog Max Gerhard mit Gelb-Rot vom Platz, als er mit vollem Einsatz in einen Zweikampf mit dem eingewechselten Sven Marten gegangen war. Erst fünf Minuten vorher hatte der Bernauer Gelb gesehen.

„Das war der Knackpunkt des Spiels“, findet Mike Frank, dessen Team in der Verlängerung noch um Maciej Grabczewski dezimiert wurde. Auch dem Altlüdersdorfer zeigte Schiedsrichter Felix Burghardt nach einem Foul Gelb-Rot. Nutzen konnte Einheit diesen quasi-Ausgleich nicht. Im Gegenteil. Ricky Djan-Okai machte mit dem 4:2 für Altlüdersdorf alles klar. 120 Minuten waren da vorbei.

>>>Hier gibt es den ausführlichen Liveticker des Spiels noch einmal zum Nachlesen sowie alle Daten und Fakten zum Spiel und die Wahl zum Mann des Tages!

Aufrufe: 08.10.2016, 18:45 Uhr
Marc SchützAutor