2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Tobias Günther (rechts) und der FC Hennef fiebern dem Duell mit Aachen entgegen. Foto: Bröhl
Tobias Günther (rechts) und der FC Hennef fiebern dem Duell mit Aachen entgegen. Foto: Bröhl

Bereit für den letzten Akt

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Das Tabellenschlusslicht der Regionalliga, der FC Hennef 05, empfängt den Spitzenreiter Alemannia Aachen. Nach den jüngsten Leistungen und Erfolgserlebnissen geht der Aufsteiger selbstbewusst in das letzte Spiel vor der Winterpause.

Hennef. Aller guten Dinge sind drei – so lautet das Motto der Hennefer Regionalliga-Fußballer vor der Partie gegen Alemannia Aachen. Nachdem die 05er dem Ex-Bundesligisten auf dem Tivoli sowohl in der Liga (1:3) als auch im Verbandspokal (1:2) denkbar knapp unterlagen, kommt es am Samstag (14 Uhr) zum Wiedersehen im Stadion an der Fritz-Jacobi-Straße.

Zwar sind die Rollen erneut klar verteilt, doch der Spitzenreiter aus Aachen löst keine Furcht aus beim Tabellenletzten. „Ich habe noch nie dreimal binnen eines Jahres gegen dieselbe Mannschaft verloren – und daran wird sich auch nichts ändern”, sagt FC-Trainer Marco Bäumer. Das Beinahe-Aus im Cup-Achtelfinale hat indes die Sinne der Alemannia-Verantwortlichen geschärft. „Hennef ist mittlerweile in der Liga angekommen”, sagt der Aachener Coach Hans-Peter Schubert. Seine Elf dürfte also auch im dritten Anlauf auf kräftige Gegenwehr stoßen – nachfolgend vier Gründe, die den 05ern Hoffnung machen sollten.

Der zwölfte Mann: Die Klubverantwortlichen hoffen, dass der 2258 Zuschauer fassende Hennefer Sportpark erstmals in dieser Saison ausverkauft sein wird. Während 1000 stimmgewaltige Aachener Ultras für Festtagsstimmung sorgen dürften, werden immerhin 100 singfreudige Unterstützer des Aufsteigers erwartet. Auch wenn die 05er laut Bäumer keine Extra-Motivation benötigen („In unseren Köpfen dreht sich seit Montag alles nur um dieses eine Spiel”), dürfte die Atmosphäre doch ein paar Prozent mehr aus den Spielern herauskitzeln. Bäumer hofft, dass seine Elf den treuen Anhängern am Samstag etwas zurückzahlen kann. „Trotz der vielen Misserfolge kommen im Schnitt über 800 Zuschauer zu unseren Heimspielen – das ist nicht selbstverständlich”, sagt der 42-Jährige.

Das Bollwerk: In den letzten vier Partien hat Hennef gerade mal ein Gegentor kassiert. „Überhaupt haben wir zuletzt maximal drei Torschüsse pro Spiel zugelassen – das zeugt von konsequenter Abwehrarbeit”, sagt Bäumer. Neben Keeper René Monjeamb, der seit seinem Wechsel im Sommer nahezu fehlerfrei agiert, hinterließ auch die Viererkette in den letzten Wochen einen blendenden Eindruck – sowohl mit Christopher Binot als auch mit Andreas Moog in der Innenverteidigung. Am Samstag könnten beide Akteure auflaufen, denn Rechtsverteidiger Kamil Niewiadomski sah im jüngsten Spiel in Wiedenbrück (1:1) seine fünfte Gelbe Karte und verpasst damit das Duell mit seinem Ex-Klub. Neben Binot ist Lucas Inger eine Alternative für die vakante Position.

Das Selbstvertrauen: Die jüngsten Erfolgserlebnisse – Hennef ist seit vier Spielen ungeschlagen – haben den 05ern Selbstvertrauen eingehaucht. Die Aktionen haben an Klarheit gewonnen, die Passsicherheit und Zielstrebigkeit sind zurückgekehrt. „Wir halten den Ball jetzt auch mal über acht, neun Stationen in unseren Reihen – was wir machen, sieht immer mehr nach Regionalliga-Fußball aus”, sagt Bäumer. Er hofft, dass die tolle Kulisse seine Mannschaft beflügeln und nicht lähmen wird. Einen so mutlosen Auftritt wie gegen Siegen (1:2) wolle der Coach nicht noch einmal erleben, „Angst ist ein ganz schlechter Ratgeber”. Bäumer ist jedoch davon überzeugt, dass seine Elf mittlerweile reifer und dem Druck gewachsen ist. „Eines kann ich den Zuschauern versprechen: Am Samstag wird es auf dem Platz brennen”, sagt der Postbeamte.

Die Auswärtsbilanz des Gegners: Aachen agierte auf fremdem Platz nur selten so abgeklärt wie beim jüngsten 1:0-Erfolg über Viktoria Köln. Zwar betont Schubert, dass man lediglich ein Auswärtsspiel verloren habe, doch mit zwei Siegen und sechs Toren in acht Partien hat das Team bislang wenig Angst und Schrecken verbreitet. Lediglich Rang zehn belegen die Aachener in der Auswärtstabelle. „Wir werden alles dafür tun, dass sich der Gegner in dieser Statistik nicht verbessert. Wenn wir unnötige Fouls in Strafraumnähe vermeiden, könnte das funktionieren”, sagt Bäumer angesichts der Stärke des Gegners bei ruhenden Bällen. Der im Sommer vom Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld verpflichtete Tim Jerat ist einer von vielen Aachener Standardspezialisten.

Aufrufe: 011.12.2014, 20:54 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor