2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
F: Schepp
F: Schepp

Berechtigter Blick nach oben

GL FFM OST: +++ Tabellensiebter SC Viktoria Nidda noch in Relegationsreichweite +++ Hanauer leisten Führungsarbeit +++

KREIS BÜDINGEN . Die Fußball-Gruppenliga Frankfurt Ost ist in dieser Saison fest in Hanauer Hand. Mit dem SC 1960 Hanau und dem FC Hanau 93 führen gleich zwei Teams aus der Grimmstadt die Rangliste an. Spitzenreiter 1960 ist sogar noch ungeschlagen und hat sich einen Vorsprung von neun Punkten (bei einem mehr ausgetragenen Spiel) erarbeitet. Chancen auf Platz eins oder zwei haben auch noch die Verfolger TGM/SV Jügesheim und FSV Bischofsheim. Auch Viktoria Nidda (Rang sieben) ist keineswegs meilenweit vom Aufstiegsrelegationsplatz entfernt.

Überlegen

Drei Teams aus dem Fußballkreis Hanau auf den ersten drei Plätzen - solch eine Dominanz hat es in der häufig von Offenbacher Vereinen dominierten Liga selten gegeben. Der SC 1960 Hanau verstärkte sich vor der Saison gut, dennoch überraschte die Stärke und Beständigkeit des Teams. Auch von Unruhen rund um den Trainerrücktritt von Savas Yasaroglu ließen sich Günel, Köksal und Co nicht beeindrucken. Dem stark besetzten Kader des Aufsteigers FC Hanau 93 war indes der Durchmarsch von Beginn an zugetraut worden. Etliche Spieler mit Hessen- oder Verbandsligaerfahrung tummeln sich Aufgebot des Traditionsvereins, dazu noch die ehemaligen Frankfurter Bundesligaspieler Daniyel Cimen und Ervin Skela.

Der FSV Bischofsheim bestritt bereits alle vier Duelle gegen die beiden Topteams - ohne einen einzigen Sieg dabei zu verbuchen. Nach zwischenzeitlichem Tief holte die Reuter-Elf zum Schluss deutlich auf. Das spielerische Vermögen, um weit vorne zu landen, haben die Maintaler allemal.

Dagegen blieb der FC Hochstadt hinter den eigenen Erwartungen zurück. Coach Giovanni Palermo zog daraus seine Konsequenzen und stellte sein Amt zur Verfügung. Die Lila-Weißen waren nicht breit genug aufgestellt, um auf die ständigen Ausfälle auf dem Feld passende Antworten geben zu können.

Noch härter waren die personellen Voraussetzungen für die SG Marköbel. Die Hammersbacher, die in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt perfekt machten, nisteten sich erneut im Tabellenkeller ein. Ausgerechnet im zehnten Jahr ihrer Gruppenligazugehörigkeit droht der SGM mehr denn je der Abstieg in die Kreisoberliga.

Überzahl

Zahlenmäßig sind in dieser Saison erneut die Offenbacher Teams in der Überzahl. Doch allein die TGM/SV Jügesheim zählt zu den Anwärtern auf einen Aufstiegsplatz. Die Sportfreunde Seligenstadt (5.) und der FC Dietzenbach (6.) überraschten positiv, die TGS Jügesheim (8.) profitiert erneut von einer sattelfesten Abwehr.

Auch die auf Platz zehn notierte SG Rosenhöhe wusste in vielen Partien zu überzeugen, wenngleich etwas die Konstanz fehlte. Aufsteiger TGS Neu-Isenburg bewegt sich knapp vor den Abstiegsplätzen, während es für den Drittletzten aus Dietesheim auch in dieser Spielzeit einzig und allein um das Sichern des Klassenerhaltes geht.

Hoffnung

In der vergangenen Saison traf es den Fußballkreis Gelnhausen knüppelhart. Alle drei an den Start gegangenen Kreisvertreter stiegen ab. In dieser Saison halten Verbandsliga-Absteiger SV Somborn und Neuling Germania Rothenbergen die Fahne des Kreises hoch. Allen Unkenrufen zum Trotz legte der SV Somborn einen guten Saisonstart hin. Von diesem zehrte die Mannschaft von Trainer Karl Müller noch in jener Phase, als es - auch bedingt durch viele Ausfälle - alles andere als blendend für die Freigerichter lief. Mit 28 Punkten nimmt der SVS einen soliden Mittelfeldplatz ein. Einen solchen wünschte sich vor dem Saisonstart auch der FC Germania Rothenbergen. Zur Mitte der Vorrunde leistete sich der Aufsteiger aber eine zu lange Durststrecke. Durch Auswärtssiege bei der SG Rosenhöhe und beim SV Somborn keimt im Lager der Gründauer dennoch wieder Hoffnung auf.

Büdinger Trio

Erwartungsgemäß führt Viktoria Nidda die kreisinterne Tabelle an. Die zum Kreis der Mitfavoriten gezählte Belter-Elf konnte jedoch die hohen Erwartungen nicht vollends erfüllen. Der Tabellensiebte gab schon etliche Punkte ab, was auch an sechs Unentschieden lag. Besonders traf die Niddaer das Verletzungspech. So fielen mit Jannik Jung und dem später verpflichteten Noah Michel zwei Torgaranten wegen Verletzungen aus. Nichtsdestotrotz kann sich Nidda noch Chancen auf Platz zwei ausrechnen. Gerade mal sechs Punkte liegt die Viktoria hinter dem FC Hanau 93 zurück.

Aufsteiger SG 05 Büdingen steigerte sich im Herbst und stockte sein Punktekonto noch vor der Winterpause auf 19 Punkte auf. Wenn unter dem Neu-Trainer Michael Mohr die Heimbilanz aufpoliert werden kann, dann muss der Ligaverbleib für die 05er kein Traum bleiben. Völlig unrealistisch ist Klassenerhalt für Schlusslicht SSV Lindheim. Erst ein Punkt konnte verbucht werden, dafür kassierte der Ex-Verbandsligist mehrere zweistellige Schlappen. Phasenweise gab sich der SSV der Lächerlichkeit preis, indem Spiele in Unterzahl und mit Alt-Herren-Spielern bestritten wurden. Fraglich erscheint, wie lange das wacklige Konstrukt halten wird, oder ob sogar wie vor einem Jahr in der Verbandsliga wieder ein vorzeitiger Mannschaftsrückzug vollzogen wird.

Fairplay

Viktoria Nidda und TGM/SV Jügesheim sind die einzigen beiden Vereine, die bislang ohne eine Rote Karte geblieben sind. Klassenleiter Harald Vorndran hob bei der Rückrundenbesprechung hervor, dass sich die Feldverweise im Vergleich zur Vorsaison erheblich reduziert hätten.

Die Fairplay-Wertung mit den wenigsten gelben Karten führt indes Aufsteiger Germania Rothenbergen an.



Aufrufe: 06.1.2016, 17:01 Uhr
Kreis-AnzeigerAutor