"Beinahe bestraft": FCU verpasst Aufholjagd - FCI jubelt

FC Unterföhring - FC Ismaning 1:2 (0:1)
Um ein Haar wäre der Matchplan der Unterföhringer aufgegangen. Und am Ende jubelten doch die Aufsteiger aus Ismaning. "Letztlich bin ich schon a bissl enttäuscht. Nüchtern betrachtet, ist es nun aber so, wie's gekommen ist", fasste FCU-Chefanweiser Andi Pummer die 90 Derbyminuten zusammen, die letztlich das bessere Ende für den FCI nahmen. Ismaning hatte insgesamt mehr Ballbesitz, hatte Feldvorteile. "Wir hätten sie dennoch bestrafen müssen", erwiderte Pummer, der eine beherzt auftretende Unterföhringer Mannschaft zu sehen bekam, die sich selbst auf die Verliererstraße brachte. Ein individueller, kapitaler Fehler von Michael Kain, der zum eigenen Keeper zurückspielen wollte, dabei aber komplett Mijo Stijepic übersah, der das Geschenk dankend annahm und zum 0:1 vollstreckte (31.). "Unser Plan ist aber dennoch voll aufgegangen, wir haben eine super Reaktion gezeigt, kamen durch Krabler und Arkadas zu guten Gelegenheiten. Nach der Pause hab' ich umgestellt, wir haben mehr in die Offensive investiert, mussten weite Wege gegen ballsichere Ismaninger gehen und wurden dann eiskalt erwischt", so Pummers Einschätzung. Mit seinem zweiten Ballkontakt traf Manuel Ring zwei Minuten nach seiner Einwechslung per Konter zum 0:2 (78.). Unterföhring war zuvor am Drücker, Mijo Stijepic vergab auf der Gegenseite aber bei einem Pfostentreffer bereits die Chance auf FCI-Tor Nummer zwei (50.). Dann traf Alex Hollering zum Anschlusstreffer, das Schiedsrichtergespann gab den Treffer allerdings nicht - sehr zum Unmut der Unterföhringer Anhänger - aufgrund einer vermeintlichen Abseitsstellung (80.). Als Jakub Dora in der Vorschlussminute dann doch noch zum 1:2 einnetzte - aus 20 Metern abgezogen (89.), war wieder Musik im Spiel und Unterföhring drängte wieder auf den Ausgleich. Doch Hollering traf in der Schlussminute nur den Pfosten und Andi Faber wurde bei seinem Versuch geblockt, zielte den Nachschuss dann zu unplatziert auf den Keeper. "Sehr schade, aber wir hätten die Ismaninger bestrafen können, bestrafen müssen", trauerte Pummer zumindest einem vergebenen Punkt hinterher.
Schiedsrichter: Markus Huber (Wurmannsquick) - Zuschauer: 600
Tore: 0:1 Mijo Stijepic (31.), 0:2 Manuel Ring (78.), 1:2 Yakub Dora (89.)

Vorschau: FCU erwartet heißen Fight auf tiefem Boden

FC Unterföhring - FC Ismaning (Fr 19:00)
(Bilanz: kein Sieg FCU - kein Remis - 3 Siege FCI - zuletzt: 1:2 am 15.03.14)*
Showdown in Unterföhring. Beide Rivalen scharren mit den Hufen und sind heiß auf den Start. FCU-Coach Andy Pummer sieht dem Eröffnungsspiel aber auch ein wenig skeptisch entgegen: "Wir hatten eine sehr durchwachsene Vorbereitung, sei es durch angeschlagene oder verletzte Spieler, urlaubs-oder arbeitsbedingt. Ich bin daher nicht zufrieden." Pummer hofft deshalb auf Derby-Effekt: "Vielleicht ist so ein Spiel zum Auftakt genau das, was wir brauchen. Denn die Jungs werden nun voll fokussiert sein. Es gibt doch nix Schöneres als solche Derbys." Der Unterföhringer Chefcoach erwartet ohnehin ein heißumkämpftes Spiel - zusätzlich verstärkt durch die äußeren Bedingungen: "Es regnet seit Tagen, gestern war der Platz unter Wasser. Bis morgen soll es vom Wetter her besser werden, dennoch wird das Spielfeld extrem tief sein. Es könnte eine richtige Schlammschlacht werden." Vor dem Aufsteiger aus der Nachbargemeinde hat Pummer großen Respekt: "Ismaning ist topbesetzt, topmotiviert und selbstbewusst. Sie werden mit der Aufstiegseuphorie im Rücken zu uns kommen. Es liegt an uns, sie auszubremsen." Verzichten müssen die Hausherren im ersten Saisonspiel definitiv auf Pipinsried-Neuzugang Arthur Kubica, der sich immer noch mit seinem Anfang März erlittenen Muskelabriss herumplagt. Er wird voraussichtlich in zwei Wochen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen können. Ob der angeschlagene Yasin Yilmaz mitwirken kann, ist noch unklar. Der Aufsteiger aus Ismaning hat offiziell das Saisonziel Klassenerhalt ausgegeben, doch dem Ex-Regionalligisten ist durchaus zuzutrauen, sich im vorderen Tabellendrittel zu etablieren. "Nach einer Durststrecke von ein paar Jahren haben wir endlich das große Ziel Rückkehr in die Bayernliga erreicht. Darüber freuen wir uns sehr. Nun aber heißt es auch in dieser Liga zu bestehen. Ziel ist der Nichtabstieg. Wir freuen uns auch, dass wir gleich am Eröffnungsspiel teilnehmen dürfen. Schade ist nur, dass wir nicht Heimrecht haben. Aber wir müssen nicht weit fahren nach Unterföhring. Natürlich ist Unterföhring gleich ein richtiger Prüfstein für uns. Das ist keine leichte Aufgabe. Wir haben ohnehin ein knackiges Auftaktprogramm mit Pullach daheim und dann Dachau auswärts. Dann wissen wir gleich wo wir stehen", verdeutlicht FCI-Coach Xhevat Muriqi, der personell die Qual der Wahl hat. Ihm stehen alle Mann zur Verfügung.