2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Für SVE-Coach Oliver Zapel der beste Abwehrspieler der Liga: Petrik Krajinovic (li., der sich hier gegen den Altenholzer  Max Jacobsen durchsetzt).
Für SVE-Coach Oliver Zapel der beste Abwehrspieler der Liga: Petrik Krajinovic (li., der sich hier gegen den Altenholzer Max Jacobsen durchsetzt).

Beim SV Eichede stimmt das Gesamtpaket

Zapel: "Ich traue meiner Mannschaft alles zu"

,,Wir hatten ein wirklich tolles Fußball-Jahr 2015. Ein ordentlicher Auftritt beim Hallenmasters, eine starke Aufholjagd in der Liga in deren Folge lediglich ein einziger Sieg zum Erreichen der Meisterschaft fehlte und der Gewinn des Kreispokals. Es passte schon in der Vorsaison vieles gut zusammen", erinnert sich Oliver Zapel, Coach des SV Eichede.

Eine tolle Leistung, die Zapels Team auch nach dem Umbruch im Sommer bestätigte. Kapitän Jan-Ole Rienhoff, Andre Kossowski, Flodyn Baloki, Simon Koops und Leo Seiler gingen, der SVE aber blieb konkurrenzfähig.

Die Eingewöhnung der diese Kicker ersetzenden Neuzugänge verlief reibungslos, die Entwicklung einer passenden Spielidee und deren Umsetzung funktionierte. Sehr zum stolz des SVE-Trainers. ,,Wie unsere junge Truppe das hinbekommen hat, ist einfach fabelhaft. Das hätten ihr nur die wenigsten zugetraut. Zumal ja erschwerend hinzukam, dass ich persönlich nur die Hälfte der Woche vor Ort sein konnte", weiß der angehende Fußballlehrer, der von Montag bis Mittwoch in Hennef in der Hennes-Weisweiler-Akademie für seine Zukunft büffelt, das so etwas auch schnell einmal nach hinten losgehen kann.

Doch der Misserfolg blieb aus, weil das Gesamtpaket passte. ,,Mein Dank gilt natürlich der großartigen Hilfe meines Trainerteams um Olaf Poschmann, sowie der akkuraten Organisation im Hintergrund durch Heino Keiper. Dadurch konnten wir diese Klippe sicher umschiffen."

So steht der SV Eichede nun sogar an der Tabellenspitze der SH-Liga, darf von einer Rückkehr in die Regionalliga träumen. Das alles natürlich auch, weil sich die Mannschaft kontinuierlich steigerte. ,,Besonders zum Ende des Jahres konnten wir die Abläufe immer mehr vertiefen und unsere Leistungen auf hohem Niveau stabilisieren. Athletisch sind wir besser als in den Jahren zuvor, hatten kaum unter Muskelverletzungen zu leiden. Das liegt auch daran, dass wir die Einheiten seit Oktober anders periodisiert und dosiert haben als in den Spielzeiten zuvor, in denen wir zumeist im November wichtige Spiele verloren hatten."

Profitiert haben laut des 47-Jährigen von der Umstellung im Alltag auch die Spieler selbst, die sich so auf das Wesentliche konzentrieren und weiter entwickeln konnten. ,,Im Team gibt es eine ganze Reihe an Akteuren, die jetzt einen großen Sprung gemacht haben. Während Nico Fischer sich zu einem tollen Kapitän gemausert hat, der auf und abseits des Platzes Verantwortung übernimmt und die Mannschaft führt, konnte Petrik Krajinovic sich taktisch und körperlich noch einmal verbessern. Er ist mit Abstand der beste Verteidiger der Liga" lobt Zapel.

Doch auch andere spielten sich in den Blickpunkt. ,,Für Marc Oldag freut es mich besonders, dass er für viele unerwartet zu einem echten Leistungsträger herangewachsen ist. Nach seiner schweren Krankheit hat er sich eisern herangekämpft und seit Mitte der Hinserie starke Spiele abgeliefert", so Zapel, der aber auch ein Sonderlob für Ridel Monteiro parat hat: ,,Mit ihm verfügen wir ´ über einen arbeitenden Strategen, der sich in jeder Hinsicht in den Dienst der Mannschaft stellt und für sein Alter bereits enorm weitsichtig agiert."

Aber auch Marco Schubring sei - so Zapel - aus der Startelf nicht wegzudenken. ,,Er ist unser Mann für die technischen Highlights und Standards. Seine Entwicklung geht eindeutig nach oben."

Erwähnenswert sei laut Zapel auch die weitestgehend gute Form von Arnold Lechler. ,,Man merkt bei ihm deutlich, dass er bei regelmäßigem Training große Fortschritte macht."

Doch neben viel Licht hat der Cheftrainer in der Nachbetrachtung auch etwas Schatten ausgemacht, erinnert sich an nervenaufreibende Matches und weniger gute Auftritte. ,,In Erinnerung bleiben da die Spiele gegen Altenholz und Flensburg 08. In diesen vier Spielen mussten wir alle Kräfte mobilisieren, um überhaupt zu punkten. Sehr bedauerlich ist im Nachhinein, dass wir uns gerade gegen Eutin 08 in der bislang schlechtesten Tagesform präsentiert haben. Dieses Spiel ist an uns vorbeigelaufen. Auch in Neumünster haben wir nicht zu unserer Normalform gefunden."

Doch wo geht die Reise des SVE nun wirklich hin? Für den Trainer der Stormarner entscheidet sich das schon gleich in den ersten Spielen nach der Winterpause. ,,Kommen wir so in unseren Rhythmus, wie in all den Jahren zuvor, dann traue ich meiner Mannschaft alles zu. Dieses Team ist zu einer richtig verschworenen Einheit zusammengewachsen. So einen Zusammenhalt hatten wir bislang noch nie. Jeder hat seine Rolle gefunden. Es macht unfassbar viel Spaß, mit den Jungs zu arbeiten", schwärmt Zapel, der über seinen eigenen Verbleib, im Sommer 2016 läuft der Kontrakt des Coachs in Eichede aus, noch nichts Konkretes sagen kann.

,,An meiner Situation hat sich nichts geändert. Es gibt absolut keine Tendenzen. Ich habe ein Angebot zur Übernahme eines Teams aus einer Regionalliga zum Jahresbeginn jedenfalls abgelehnt. Was nun folgt wird man sehen."
Aufrufe: 04.1.2016, 09:00 Uhr
SHZ / sruAutor