2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
F: Tom Ostermann
F: Tom Ostermann

"Beim Masters herrscht ein höheres Niveau"

Der Trainer des Landesligisten 1. FC Viersen ärgert sich, dass sein Team beim Höhepunkt der Hallensaison nicht vertreten ist

Verlinkte Inhalte

Im vergangenen Jahr verpasste der 1. FC Viersen knapp den Einzug ins Finale des Dülkener Hallenmasters, 2013 hatte sich die Mannschaft vom Hohen Busch zum fünften Mal in der Historie des Turniers den Titel gesichert. Nach Platz vier bei den Viersener Stadtmeisterschaften (wir berichteten) geht das Masters am kommenden Wochenende allerdings ohne den 1. FC über die Bühne. Nach dem ernüchternden Wochenende sprachen wir mit Trainer Willi Kehrberg.

Herr Kehrberg, wie war es, bei den Stadtmeisterschaften als Titelverteidiger die anderen jubeln zu sehen?

Kehrberg Ich sehe das ganz sportlich. Wir haben im Halbfinale ja nicht verloren, weil Süchteln besser war, sondern weil wir richtig schlecht gespielt haben. Ich war schon mit unserem letzten Gruppenspiel nicht zufrieden, gegen Süchteln haben wir mit zu vielen Kontakten gespielt und haben das Spiel nicht schnell gemacht. So haben wir nicht genutzt, dass wir die jüngere und die Süchtelner die erfahrenere Mannschaft haben. Das war ein Spiel auf Augenhöhe, da hätten wir mehr investieren, mehr Engagement zeigen müssen.

Wie groß ist denn die Enttäuschung, dass das Masters jetzt ohne den 1. FC Viersen stattfindet?

Kehrberg Die Niederlage gegen Süchteln kann ich sportlich gut einordnen, aber das wir jetzt beim Masters fehlen, ärgert mich schon sehr. Denn da gehören wir hin. Wir haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass wir ein Garant für Spektakel sind. Auch wenn es keine Garantie gegeben hätte, dass wir weit gekommen wären: Wenn es dumm läuft, ist am Sonntag keine Mannschaft aus Viersen mit dabei, wenn die Entscheidungen anstehen. Das wäre sicher nicht gut fürs Turnier.

Und wie haben Ihre Spieler reagiert?

Kehrberg Die Jungs wären natürlich auch gerne dabei gewesen, denn das Masters hat sich auch bei den Spielern etabliert. Nichts gegen die Stadtmeisterschaft, aber beim Masters herrscht doch ein höheres Niveau, da gibt es viel mehr Spiele auf Augenhöhe. Dementsprechend ist die Stimmung auf den Rängen auch viel besser, es herrscht eine besondere Atmosphäre.

Ist Ihre Mannschaft wenigstens ohne Verletzungen durchgekommen?

Kehrberg Es war ein Vorteil, dass unser Kader qualitativ und quantitativ so ausgestattet ist, dass wir einige Spieler schonen konnten. Im vergangenen Jahr hatte sich Yannick Meurer eine Innenbandverletzung am Knie zugezogen, was uns damals sehr getroffen hat. Dieses Mal sind wir tatsächlich ohne Blessuren davongekommen. Auch eine Rote Karte hat es zum Glück nicht gegeben.

Wie wichtig nehmen Sie die kurze Hallensaison als Trainer überhaupt?

Kehrberg Auch wenn ich am Sonntag nach dem Ausscheiden relativ gefasst war, bedeutet das nicht, dass ich in der Halle nicht erfolgreich sein will. Auch wenn viele etwas anderes sagen: Auch in der Halle wollen alle Trainer gewinnen und ärgern sich über Niederlagen und schlechte Spiele. Wenn wir schon mitmachen, dann auch richtig. Nach dem Turnier hat mir übrigens nicht so gut gefallen, dass es in der Kabine hieß, dass sei alles nicht so schlimm. Ich werde auf jeden Fall nicht zulassen, dass wir diese Einstellung in die Rückrunde transportieren.

Apropos Rückrunde: Wie wird es ihre Vorbereitungspläne beeinflussen, dass der 1. FC nicht beim Masters dabei ist?

Kehrberg Gar nicht. Normalerweise ist die Hallensaison in die Vorbereitung auf die Rückrunde integriert. Da wir aber in dieser Spielzeit in einer 13er-Gruppe sind, geht es erst im März für uns weiter. Deswegen habe ich unser für Donnerstag geplantes Hallentraining abgesetzt, so dass die Jungs einfach eine Woche länger frei haben, ehe es am 20. Januar auf dem Feld losgeht. Ich konzentriere mich ab sofort darauf, dass wir in der Vorbereitung alles richtig machen. Denn das wird in unserer Liga von Beginn an ein Hauen und Stechen. Ich vermute, dass jemand absteigt, mit dem aktuell niemand rechnet.

Und wie verbringen Sie den kommenden Masters-Sonntag?

Kehrberg Ich denke, ich nutze das Wochenende, um noch mal Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Denn in den Wochen danach wird das schwierig werden.

Aufrufe: 013.1.2015, 13:03 Uhr
RP / David BeinekeAutor