2024-04-29T14:34:45.518Z

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Auf dem Rasen trafen sich nach 50 Jahren  die Veteranen von BW Merzen und des BV Quakenbrück zur Neuauflage des Kreispokalendspiels von 1966 wieder. Fotos: Martin Heimbrock
Auf dem Rasen trafen sich nach 50 Jahren die Veteranen von BW Merzen und des BV Quakenbrück zur Neuauflage des Kreispokalendspiels von 1966 wieder. Fotos: Martin Heimbrock

Beim Kickern gab es diesmal nur Gewinner

BVQ-Veteranen trafen sich mit ehemaligen Merzener Rivalen

„Löwenstraße“ liest man auf einem Schild, das zum Blau-Weiß-Stadion führt, und Löwen waren sie alle: Die Merzener Fußball-Oldies sowieso, aber irgendwie auch die BVQ-Veteranen, die beim Kreispokal-Endspiel 1966 ihre ganze Erfahrung aufbieten mussten, um in der Verlängerung mit 4:2 zu gewinnen

Auf den Tag genau 50 Jahr nach dem Finale von 1966 trafen sich auf Initiative von Albert Banko und Theo Glurich über 20 Ex-„Rivalen“ wieder. Klar dass beim Fachsimpeln diverse Anekdoten rund um das damalige Finale durch die Luft schwirrten und auch die Fußball-EM ein Thema war.

Locker ging es zu – und sportlich, denn schon vor der geselligen Runde wurde Fußball gespielt. Diesmal gab es jedoch nur Gewinner: Die Duelle fanden am Tisch-Kicker statt, Ergebnisse waren unwichtig. „Mixed“ verteilte man sich später auch im Vereinsheim. Glurich konnte beide Teams fast komplett begrüßen: „Wir wollten es nach 50 Jahren einfach mal wieder versuchen!“

Die Idee dazu hatte das Blau-Weiß-Urgestein ausgerechnet beim Golfen – gemeinsam mit Albert Banko, der wie früher schnell zur Sache kam: „Liebe Löwen – das seid ihr ja schließlich immer noch – ich habe euch etwas mitgebracht!“ Sprach’s und verteilte zur allgemeinen Freude kleine selbst gefertigte Meisterwerke aus Metall, die den legendären Tipp-Kick-Figuren verdächtig ähnelten.

Dann hatte nur noch der Fußball das Wort, vor allem natürlich der von 1966. „Da kommen alte Erinnerungen aus der Kiste“, sagte einer. Die Augen von Theo Glurich leuchten heute noch, wenn er an das Drama vom 11. Juli 1966 zurückdenkt: „Ich habe nie wieder vor einer solchen Kulisse gespielt – und das mit 18!“ Satte 2000 Zuschauer hatten die Schlacht auf der Kampfbahn in Bersenbrück verfolgt.

Und die hatte es in sich – der Freistoß von Erwin Wilhelm zum 1:0 genauso wie der Ausgleich von Leo aus dem Moore oder das trockene 1:2 durch Alfred Wuwer. Anglizismen gab es damals schon: Mit einem „Sliding tackling“ habe Kurt Kroll einen weiteren Merzener Treffer verhindert, so die Presse. Dann der 2:2-Schock für Blau-Weiß: „Banko zog von der Strafraumgrenze ab“, lobte das Bersenbrücker Kreisblatt den BVQ-Torjäger, der in der Verlängerung „aus vollem Lauf“ auch für das 3:2 sorgte, ehe Günter Lemle aus spitzem Winkel zum 4:2 traf.

Viel spannender konnte das 4:2 beim WM-Finale England gegen Deutschland am 30. Juli 1966 im Wembley-Stadion auch nicht mehr werden, da war man sich einig. Thema jedoch blieben die Altkreis-Derbys. „Merzen gegen Quakenbrück – das war immer ein Kampf auf Biegen und Brechen !“, meinte Werner Rennings schmunzelnd. Gescherzt wurde reichlich am runden Tisch im Löwen-Stadion – sogenannte Rivalitäten waren schließlich nur noch Erinnerung.

Den Pokal holte der BVQ-Kader, der kürzlich vom QSC-Vorstand Florian Ellermann empfangen wurde, mit Keeper Wolfgang Groß, Hansi Krogmann, Uwe Puncak, Hermann Frede, Rainer Haseldiek, Helmut Crone, Gerd Hafer, A. Banko, E. Wilhelm, K. Kroll und W. Rennings. Die Merzener Löwen traten mit Werner Bolten, Helmut Brüwer, Josef und Richard Thale, Heinz Kremer, Reinhard Schmidt, Helmut Giesen, Hermann und Th. Glurich, L. aus dem Moore und „Aki“ Wuwer an.

Aufrufe: 012.7.2016, 10:30 Uhr
Bersenbrücker KreisblattAutor