Voller Euphorie eroberte die Sp Vgg unter Coach Uwe Schick in der Premieren-Saison nach dem Aufstieg 2012/13 einen Mittelfeldplatz. Ein Jahr später trennte den Klub nur ein Zähler vor dem Gang zurück in die A-Klasse, ehe Wolfgang Auer das Ruder übernahm und Besserung eintrat. Mit 27 Zählern überwinterten die Forchheimer 2014/15 auf Platz 6 und verlängerten mit ihrem Übungsleiter vorzeitig.
In der Rückrunde nahm das Unheil mit einer Serie von fünf Remis und acht sieglosen Partien seinen Lauf. Obendrein eröffnete Auer den Vereinsverantwortlichen, die nach wie vor von dessen Arbeit überzeugt waren, mitten in der sportlichen Krise, dass er sein Amt aus beruflichen Gründen im Sommer abgeben werde. Die Klasse wurde nur hauchdünn gehalten.
Als Nachfolger wurde Josef Messingschlager präsentiert. Das Urgestein kehrte aus Würgau zurück und coachte bei seinem Stammverein fortan die A-Junioren gleich mit. Geriet der Einstand mit vier Zählern aus zwei Spielen noch vielversprechend, setzte es seitdem neun Niederlagen hintereinander. Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer. Höhepunkt der Talfahrt war vor eineinhalb Wochen die 1:6-Klatsche vor heimischer Kulisse gegen Weilersbach, die aus einer indiskutablen Leistung resultierte. Am Rande dieser Begegnung kam es im Umfeld wohl auch zu unschönen Gesten gegenüber André Knöller. „Ich bin keiner, der schnell aufgibt. Es hat auch nichts mit dem Vorstand, dem Trainer oder der Mannschaft zu tun. Aber was da kam, war heftig“, erklärt er. Zuletzt Spiel- und Abteilungsleiter in Personalunion, zog der 26-Jährige Konsequenzen und trat zurück.
Zu den Hintergründen schweigt Cindy Schütz. Die Öffentlichkeitsbeauftragte der SpVgg betont ebenfalls, dass der Schritt unabhängig vom Abschneiden der 1. Mannschaft erfolgt sei. Die Baustelle auf Organisationsebene passt jedoch ins Gesamtbild. Hinter den Kulissen werde die sportliche Misere freilich in Gesprächen analysiert. Schütz: „Zunächst müssen wir weiter machen wie bisher.“ Die Mannschaft habe bei der jüngsten Niederlage gegen den Spitzenreiter zumindest kämpferisch überzeugt. Das Reuther Nervenkostüm bleibt indes angekratzt, das belegen lautstark vernehmbare gegenseitige Schuldzuweisungen nach Abpfiff in Hallerndorf. Geht unter dem angezählten Coach Joe Messingschlager auch das richtungsweisende Kellerduell am Sonntag gegen Schlusslicht Willersdorf verloren, dürfte eine Reaktion unvermeidlich sein.