2024-06-06T14:35:26.441Z

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Den Reuthern (in blau) drohen ihre Felle, wie beim 1:5 gegen Kleinsendelbach, davonzuschwimmen. F: Roland Huber
Den Reuthern (in blau) drohen ihre Felle, wie beim 1:5 gegen Kleinsendelbach, davonzuschwimmen. F: Roland Huber

Bei der SpVgg Reuth läuten die Alarmglocken

Abteilungsleiter geht von Bord +++ Trainerstuhl wackelt vor Kellerduell am Sonntag stark

In der Natur blieben die Herbststürme bislang aus, über der Reuther Hut hin­gegen sind kräftige Gewitterwolken aufgezogen. Seit dem dritten Spieltag befinden sich die Fußballer in der Kreisklasse 2 im freien Fall. Nun hat auch noch André Knöller, Vorstands­mitglied und „Mädchen für alles“ bei der Sp Vgg mit sofortiger Wirkung alle Ämter niedergelegt.

Voller Euphorie eroberte die Sp Vgg unter Coach Uwe Schick in der Premieren-Saison nach dem Aufstieg 2012/13 einen Mittelfeldplatz. Ein Jahr später trennte den Klub nur ein Zähler vor dem Gang zurück in die A-Klasse, ehe Wolfgang Auer das Ruder übernahm und Besserung eintrat. Mit 27 Zählern überwinterten die Forchheimer 2014/15 auf Platz 6 und verlängerten mit ihrem Übungsleiter vorzeitig.

In der Rückrunde nahm das Unheil mit einer Serie von fünf Remis und acht sieglosen Partien seinen Lauf. Oben­drein eröffnete Auer den Vereinsver­antwortlichen, die nach wie vor von dessen Arbeit überzeugt waren, mit­ten in der sportlichen Krise, dass er sein Amt aus beruflichen Gründen im Sommer abgeben werde. Die Klasse wurde nur hauchdünn gehalten.

Rote Linie war Weilersbach

Als Nachfolger wurde Josef Mes­singschlager präsentiert. Das Urge­stein kehrte aus Würgau zurück und coachte bei seinem Stammverein fort­an die A-Junioren gleich mit. Geriet der Einstand mit vier Zählern aus zwei Spielen noch vielversprechend, setzte es seitdem neun Niederlagen hintereinander. Sechs Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer. Höhepunkt der Talfahrt war vor ein­einhalb Wochen die 1:6-Klatsche vor heimischer Kulisse gegen Weilers­bach, die aus einer indiskutablen Leis­tung resultierte. Am Rande dieser Begegnung kam es im Umfeld wohl auch zu unschönen Gesten gegenüber André Knöller. „Ich bin keiner, der schnell aufgibt. Es hat auch nichts mit dem Vorstand, dem Trainer oder der Mannschaft zu tun. Aber was da kam, war heftig“, erklärt er. Zuletzt Spiel­- und Abteilungsleiter in Personaluni­on, zog der 26-Jährige Konsequenzen und trat zurück.

Zu den Hintergrün­den schweigt Cindy Schütz. Die Öffentlichkeitsbeauftragte der SpVgg betont ebenfalls, dass der Schritt unabhängig vom Abschneiden der 1. Mannschaft erfolgt sei. Die Baustelle auf Organisationsebene passt jedoch ins Gesamtbild. Hinter den Kulissen werde die sportliche Misere freilich in Gesprächen analysiert. Schütz: „Zunächst müssen wir weiter machen wie bisher.“ Die Mannschaft habe bei der jüngsten Niederlage gegen den Spitzenreiter zumindest kämpferisch überzeugt. Das Reuther Nervenko­stüm bleibt indes angekratzt, das bele­gen lautstark vernehmbare gegenseiti­ge Schuldzuweisungen nach Abpfiff in Hallerndorf. Geht unter dem ange­zählten Coach Joe Messingschlager auch das richtungsweisende Kellerdu­ell am Sonntag gegen Schlusslicht Wil­lersdorf verloren, dürfte eine Reakti­on unvermeidlich sein.

Aufrufe: 04.11.2015, 09:47 Uhr
Stefan Braun (NN Forchheim)Autor