2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Der SV Heimstetten kann seinen Torjäger nicht ersetzen. F: bro
Der SV Heimstetten kann seinen Torjäger nicht ersetzen. F: bro

Baumgärtner: "Wir waren vielleicht zu brav"

Heimstetten ohne Akkurt harmlos

SV Heimstetten - Gute 58 Minuten sind im Bayernligaspiel des SV Heimstetten beim TSV Kottern absolviert bis zu jener Szene, die SVH-Trainer Heiko Baumgärtner später als „Genickbruch“ bezeichnen wird – und die überdies symptomatisch für den Auftritt seiner Elf ist.

Beim Stand von 1:2 segelt ein Eckball in den Strafraum der Gäste. Sowohl Daniel Wellmann als auch Valentin De La Motte wollen die Kugel klären, doch stattdessen rennen sich die Heimstettner Verteidiger gegenseitig über den Haufen – „in Slapstick-Manier“, sagt Baumgärtner.

Nach Lachen ist dem Coach freilich nicht zumute, denn irgendwie findet der Ball seinen Weg zu Kotterns Roland Fichtl, der ihn aus kurzer Distanz ins Netz befördert – zum 1:3. „Das war schon eine Art Vorentscheidung“, sagt Baumgärtner, „obwohl wir auch danach alles probiert haben“. Allein von Erfolg sind die Bemühungen des SVH nicht gekrönt, und so steht am Ende eine ernüchternde 1:4-Auftaktpleite beim Tabellenelften der Vorsaison zu Buche.

„Der Sieg von Kottern war nicht unverdient“, gesteht Baumgärtner, der den Gastgebern mehr Giftigkeit attestiert. „Wir waren vielleicht etwas zu brav und haben uns auch ein Stück weit einschüchtern lassen.“ Dabei geht Heimstetten als Favorit in die Partie – trotz des kurzfristigen Ausfalls von Stürmer Orhan Akkurt, der privat verhindert ist. Für ihn rutscht Sebastiano Nappo in die Startelf, der im Sommer eigentlich nach Garching wechseln wollte, ehe er am Ende der Vorbereitung eine Rolle rückwärts hinlegte.

Der 20-jährige Nappo wird nach knapp einer Viertelstunde im Strafraum zu Fall gebracht; den fälligen Elfmeter verwandelt Lukas Riglewski und egalisiert damit die frühe Führung der Platzherren. In der Folge sei seine Elf besser ins Spiel gekommen, berichtet Baumgärtner, und mit etwas mehr Zielwasser im Blut wäre Clemens Kubina aus acht Metern das 2:1 gelungen. Zugleich hätten aber auch die Allgäuer eine dicke Chance auf ihr zweites Tor vergeben, das dann erst kurz vor der Pause fällt: Nach einem Freistoß stochert Manuel Purschke das Leder über die Linie.

Nach dem Seitenwechsel entwickelt sich vor fast 500 Zuschauern ein offenes Spiel, wobei seiner Mannschaft die Durchschlagskraft nach vorne abgegangen sei, kritisiert der SVH-Trainer, der einräumt: „Natürlich hat uns vorne auch Orhan Akkurt gefehlt.“ Dessen Torriecher scheint sich an diesem Tag Manuel Purschke ausgeliehen zu haben, der nach dem genickbrechenden dritten TSV-Tor den 4:1-Endstand herstellt – mit einem herrlichen Distanzschuss.

„Das einzig Positive ist, dass wir jetzt nicht lange Zeit haben, um über dieses Spiel nachzudenken“, resümiert Heiko Baumgärtner. Schließlich muss sein SVH schon am Mittwoch wieder ran, wenn es zu Hause um 18.30 Uhr gegen den FC Pipinsried geht. Für den Trainer steht fest: „Da müssen wir ein anderes Gesicht zeigen als heute.“

Text: Patrik Stäbler

Aufrufe: 018.7.2016, 10:47 Uhr
Patrik Stäbler - Münchner Merkur (Nord)Autor