2024-05-08T14:46:11.570Z

Analyse
Zur Abwechslung haben Lukas Wiedholz (am Ball) und seine Aindlinger Kollegen nicht gewonnen, traurig waren sie über das Unentschieden gegen Dinkelsbühl aber nicht. 	F.: Michael Eberle
Zur Abwechslung haben Lukas Wiedholz (am Ball) und seine Aindlinger Kollegen nicht gewonnen, traurig waren sie über das Unentschieden gegen Dinkelsbühl aber nicht. F.: Michael Eberle

Ball flach halten

Vor dem Derby gegen den Spitzenreiter Mering endet die Aindlinger Siegesserie +++ Verantwortliche verzichten auf Kritik an einer Person

Wer nach zehn Spieltagen bereits 20 Zähler angesammelt hat, der kann vergleichsweise ruhig reagieren, wenn mal ein Fußballspiel nicht so ausgeht wie erwünscht. Das 1:1 zuhause gegen die Sportfreunde Dinkelsbühl löste beim TSV Aindling jedenfalls keine große Trauer und Enttäuschung aus. Schließlich liegt das Team von Trainer Roland Bahl auf Rang drei der Landesliga Südwest – und damit nach wie vor weit über den Erwartungen.

Ein Grund, warum Josef Kigle, Vorstand Spielbetrieb, äußerst entspannt wirkte. „Ich habe unserer Mannschaft überhaupt nichts vorzuwerfen“, betonte er, „die hat gekämpft.“ Kigle sah keine große Notwendigkeit, über die eine oder andere Situation im Strafraum länger zu diskutieren, die sich entscheidend auf das Ergebnis auswirken hätte können. Zufrieden resümierte er: „Wir können mit dem Punkt leben.“

Im Hinterkopf hatte der Vereinsverantwortliche einige Szenen, an denen jedes Mal der 19-jährige Matthias Steger beteiligt war. Zwei davon kamen in der ersten Halbzeit zustande. Es stellte sich die Frage: Foulelfmeter – ja oder nein? Der Schiedsrichter entschied sich jeweils gegen einen Strafstoß. Im zweiten Durchgang aber ertönte seine Pfeife, als Steger von der rechten Seite her energisch in den Strafraum eindrang, obwohl er zuvor gefoult worden war. Der Neutrale erkannte auf Freistoß außerhalb der Box, der aber nichts einbrachte. Vielleicht kann man das Ganze auch so sehen: In den vergangenen Wochen hatte Fortuna einige Male den Aindlingern zugelächelt, diesmal hatte sie sich eher abgewandt.

Trainer Bahl wollte keine Schiedsrichter-Schelte anstimmen. Er hatte vorab vor diesem Gegner gewarnt, der zwar weit unten in der Tabelle angesiedelt ist, seine vergangenen drei Auswärtsspiele allerdings ungeschlagen überstanden hat. Das Tor der Mittelfranken ordnete Bahl in die Kategorie „unglücklich“ ein. Wolfgang Klar hatte bei seiner Abwehraktion den Ball nicht richtig getroffen, Bahl sah den Fehler im taktischen Bereich. „Beide Sechser waren in dem Moment zu offensiv.“

Tim Müller wurde zum Profiteur dieser Konstellation. Der TSV-Coach vermisste gegenüber den vorangegangenen Begegnungen ein wenig „Ruhe“ und „Cleverness“. Nach fünf Siegen am Stück müsse man auch mal mit einem Spiel leben, in dem nicht alles so läuft, wie gewünscht, meinte er. Das sei im Fußball normal. Zum Spitzenspiel geht´s nächsten Sonntag in den Süden des Landkreises Aichach-Friedberg. Dann kommt es zur Begegnung des Ersten mit dem Dritten.

Die Partie gewinnt zusätzlich an Brisanz, weil der gastgebende SV Mering von Günter Bayer trainiert wird, der zuvor zweimal am Schüsselhauser Kreuz in Aindling tätig war und nun mit einem anderen Verein den Aufstieg in die Bayernliga anpeilt.

Aufrufe: 014.9.2015, 22:48 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor