2024-04-25T14:35:39.956Z

Team Rückblick
Nur 14 Gegentore in 21 Spielen: Keeper Jiri Bertelman musste sich in erster Linie wegen der teils haarsträubenden Hofer Offensivleistungen ärgern. F: Schmidbauer
Nur 14 Gegentore in 21 Spielen: Keeper Jiri Bertelman musste sich in erster Linie wegen der teils haarsträubenden Hofer Offensivleistungen ärgern. F: Schmidbauer

Aufstieg passé: »Der Zug ist abgefahren«

Bayern Hof verlängert mit Klaszka und Talent Krauß +++ Trainerkontrakt erst im Frühjahr

Für die SpVgg Bayern Hof ist der Traum von der direkten Rückkehr in die Regionalliga Bayern bereits nach zwei Dritteln der Saison so gut wie geplatzt. Die Oberfranken verfügen mit 14 Gegentreffern zusammen mit Spitzenreiter SpVgg SV Weiden und dem TSV Großbardorf zwar über die beste Abwehr der Bayernliga Nord, aber die Offensivleistungen ließen doch zu wünschen übrig. Es fehlte die notwendige Cleverness und die Durchschlagskraft, die ein richtiger Knipser an den Tag legen würde. Doch die beiden dafür gedachten Stürmer Christopher Klaszka (2 Tore) und Paul Scheller (ohne Treffer) konnten die in sie gesetzten Erwartungen verletzungsbedingt nicht erfüllen. Daher heißt es für den Tabellensiebten die Saison ordentlich zu Ende zu bringen und die Mannschaft weiterzuentwickeln. Dann kann 2015/16 ein neuer Angriff auf den Aufstieg in Bayerns höchste Amateurklasse genommen werden.

Acht Siege, acht Unentschieden, fünf Niederlagen bei 27:14 Toren weist die Saison-Halbzeitbilanz der Hofer Bayern aus. Damit beträgt der Rückstand auf Rang eins auf die SpVgg SV Weiden schon 13 Punkte. Auch Rang zwei, der noch zur Relegation berechtigen würde, ist mit elf Zählern schon ein gutes Stück entfernt. Zudem hat der TSV Großbardorf noch zwei Spiele weniger absolviert und könnte somit den Rückstand der Hofer noch vergrößern. Auch ist mit Regionalligalizenz-"Rückziehern" der Spitzengruppe diesmal nicht zu rechnen: "Man muss realistisch bleiben. Der Zug nach ganz oben ist abgefahren. Auch, weil wir beide Spiele gegen Weiden verloren haben. Unser Ziel ist es, die Mannschaft in der Restrückrunde weiterzuentwickeln", sagt Hofs Sportlicher Leiter Michael Voigt. Der 43-Jährige, der als Trainer in Hof und bei der SpVgg Selbitz erfolgreich gearbeitet hat, ist sich im Klaren, dass nach oben nichts mehr gehen wird. "Uns fehlt es an der Cleverness im Ausnutzen von Torchancen, an Durchschlagskraft. Und genau das macht die sieben oder acht Punkte aus, die wir mehr haben könnten", so Voigt.





Die Gründe: Mittelstürmer Christopher Klaszka, der seit gut eineinhalb Jahren mit großem Verletzungspech zu kämpfen hat, kam bisher erst auf fünf Einsätze und erzielte zwei Treffer. Paul Scheller, eigentlich als Sturmpartner von Klaszka gedacht, konnte erst Mitte Oktober sein erstes Saisonspiel absolvieren, kam bisher erst dreimal zum Zug und bleib dabei ohne Treffer. Dennoch will Voigt mit Klaszka verlängern. "Mündlich ist das abgemacht, es fehlt noch die Unterschrift." Ob Scheller bleiben wird, ist unklar. Denn der 28-Jährige fängt im Februar einen neuen Job an, hat dann Schichtdienst: "Abwarten", sagt Voigt. Der ist sich auch mit Talent Maximilian Krauß (13 Bayernliga-Einsätze für die SpVgg) einig, der gleich für zwei Jahre unterschreiben soll. Auch Benjamin Buksch soll gehalten werden. "Wir haben viele gute und junge Spieler im Kader, denen es aber noch in der einen oder anderen Situation an Erfahrung fehlt. Das macht den Unterschied zu den Spitzenteams aus", erläutert der Teammanager. "Weiden hat über Jahre eine gute Mannschaft entwickelt, Großbardorf ebenfalls. Aschaffenburg überrascht mich und Amberg hat finanziell andere Möglichkeiten, sie treten praktisch schon jetzt mit einer für die Regionalliga tauglichen Mannschaft an", nennt Voigt die Unterschiede zu seinem Team.

Neuzugänge erst, wenn der finanzielle Spielraum abschätzbar ist.

Bei der SpVgg Bayern Hof gab es im zurückliegenden Sommer nach dem Abstieg einen finanziellen Einschnitt. "Wir bewegen uns in einem finanziell eng gesteckten Rahmen. Daher wird es schwierig in der Winterpause tätig zu werden. Wir führen Gespräche, aber es ist zu früh, Vollzug melden zu können", beschreibt Voigt die Lage. Zumal der Zug nach oben so gut wie abgefahren ist und der Klassenerhalt kein Thema sein sollte. Daher kommt Voigt zu dem Schluss: "Es gibt keine großen Unterschiede, aber die anderen sind uns oft den einen Schritt voraus." Seit Saisonbeginn trainiert Faruk Maloku, der zuvor die Weidener U19 und dann den SV Etzenricht in der Landesliga Mitte gecoacht hat, die Hofer Mannschaft. Sein Vertrag läuft aber am Saisonende aus. "Wir sind mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Von unserer Seite aus würden wir gerne mit ihm verlängern. Wir werden uns aber erst im Februar oder März zusammensetzen", beschreibt Voigt die Zielsetzung des Vereins. Personell hat sich beim Traditionsklub wenig getan. Der Ungar Szabolcs Pál ist auf eigenen Wunsch in sein Heimatland zurückgekehrt, der Vertrag wurde aufgelöst. "Es wird noch weitere Bewegungen geben", so Voigt. Allerdings erst, wenn Anzahl und Qualität der Abgänge und damit der finanzielle Spielraum abschätzbar ist: "Das Gesamtpaket muss stimmen. Im Winter ist es aber naturgemäß schwierig, Spieler zu bekommen, die zudem in unseren finanziellen Rahmen passen."


Aufrufe: 03.1.2015, 13:31 Uhr
Dirk MeierAutor