2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Erst wurde Aystettens David Labus von seinem Gegenspieler beharkt, dann durfte er mit einem 4:1-Sieg im Luxusbus nach Hause fahren.	F.: Szilvia Izsó
Erst wurde Aystettens David Labus von seinem Gegenspieler beharkt, dann durfte er mit einem 4:1-Sieg im Luxusbus nach Hause fahren. F.: Szilvia Izsó

Auf den Plätzen von Totti und Cole

Cosmos Aystetten fährt nach dem 4:1-Auswärtssieg in Wemding mit dem Luxusbus nach Hause, der tags zuvor noch einen italienischen Erstligisten befördert hat

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Der Klassenerhalt war in der abgelaufenen Saison auch beim TSV Dinkelscherben kurzzeitig in Gefahr. Doch die junge Mannschaft hat sich zusammengerauft. Mit Disziplin und Ehrgeiz konnte die Bezirksliga Nord gesichert werden. „An diese Leistung zum Saisonende müssen wir anknüpfen“, so Trainer Michael Finkel. Mit zwei Siegen zum Auftakt ist das bestens gelungen. Nach dem 3:0 gegen die TSG Untermaxfeld stehen die Lila-Weißen sogar an der Tabellenspitze.

Es war nicht alles Gold, was am Sonntag auf dem Kaiserberg glänzte, denn kurz vor der Pause gerieten die Hausherren ziemlich ins Schwimmen. Mit seinem ersten Pflichtspieltor für den TSV stellte Neuzugang Cosmin Uilacan die Weichen endgültig auf Sieg. Nicht nur wegen dieses Treffers war der 32-jährige Ex-Profi, der vom TSV Ustersbach kam, herausragend. Er ist der neue Kopf der Mannschaft und wusste auch mit seiner Ballbehandlung, Übersicht und Zweikampfstärke zu überzeugen.


Ex-Profi Cosmin Uilacan führte den TSV Dinkelscherben beim 3:0 gegen Untermaxfeld zum zweiten Saisonsieg. Links Markus Zeller, der kurz vor Schluss die Rote Karte sah. F.: Oliver Reiser

Noch ohne Niederlage sind auch der TSV Meitingen und der SV Cosmos Aystetten, deren Auftaktpartie am vergangenen Wochenende wegen eines Gewitters in der Halbzeitpause abgebrochen wurde. „Wir waren klar die bessere Mannschaft, haben viel engagierter Fußball gespielt als am letzten Sonntag gegen Aystetten“, war Trainer Ali Dabestani nach dem 3:0-Sieg gegen den TSV Ziemetshausen zufrieden. Durch ein glückliches Tor von Marvin Osman und einen kurz darauf folgenden Elfmeter ging man erleichtert mit einer 2:0-Führung in die Pause. „Das hat uns in der zweiten Halbzeit ungemein geholfen“, so Dabestani, der kurz vor Schluss selbst noch aufs Spielfeld kam. „Wir haben verdient gewonnen und den Auftritt gegen Aystetten wieder gutgemacht.“

Dass die Partie zu null ausging, war auch ein Verdienst des neuen Torhüters Roman Artes. Das Beiratsmitglied beim TSV Gersthofen, den vom Lech in die Lechauen zog, hatte am Abend zuvor noch mit seinem ehemaligen Mannschaftskameraden auf der Kulturina gefeiert.

Aufsteiger SV Cosmos Aystetten hat sich weder durch den Spielabbruch, noch durch das beruflich bedingte Fehlen seiner beiden Torhüter Philipp Pistauer und Kevin Kloss aus dem Rhythmus bringen lassen. Beim etablierten TSV Wemding gab es einen 4:1-Sieg. „Ich habe immer gesagt, dass wir nicht auf den Gegner, sondern auf uns schauen müssen“, war Trainer Paolo Mavros stolz auf die Seinen, die sich relativ schnell an das schnellere, aggressivere und härtere Spiel in der Bezirksliga gewöhnt hätten. „Eine sehr interessante Liga. Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können, haben sehr offensiv gespielt, super Kombinationen abgeliefert und hinten nichts zugelassen. Wemding hat uns vielleicht auch ein bisschen unterschätzt.“ Für das Tor habe es nur zwei Optionen gegeben: „Paul Zeller oder meine Wenigkeit“, lacht der Coach. „Der Paul hat seine Sache gut gemacht.“ So erlebten die Cosmonauten eine tolle Rückfahrt im VIP-Luxusbus, mit dem am Vortag noch der italienische Erstligist AS Rom mit den Superstars Francesco Totti, Daniele De Rossi oder Ashley Cole durch die Gegend kutschiert worden war.

Ungeschlagen ist auch noch der TSV Neusäß nach dem 2:2 gegen den TSV Wertingen. „Wir waren klar überlegen und sind 80 Minuten angerannt, bis wir endlich Tore gemacht haben. Wertingen war dreimal vor unserem Tor und hat zwei Kisten gemacht“, blickt Abteilungsleiter Dr. Ernst Krendlinger auf ein ansehnliches Fußballspiel zurück, dessen Niveau sich lediglich Schiedsrichterin Marietta Menner nicht anpassen konnte. „Völlig überfordert“, sagt Krendlinger, „sie hat drei Elfmeter für uns und einen für Wertingen nicht gegeben.“ Eine Meldung an den Schiedsrichtereinteiler hat er sich verkniffen. „Nachdem Lukas Drechsler mit einem Traumtor aus 35 Metern erst in der letzten Minuten den Ausgleich gemacht hat, war das Unentschieden am Ende sogar noch glücklich. So ist es halt im Fußball.“ Für den TSV Neusäß war’s schon der zweite Last-Minute-Treffer in dieser Saison. Beim 3:2-Sieg in Möttingen traf Stefan Merk letzte Woche in der Nachspielzeit.

Das erste Lehrgeld hat der TSV Zusmarshausen gezahlt. Nach dem Auftakterfolg gegen den SC Bubes-heim mussten die Schützlinge von Reinhart Brachert nach einer sensationellen Serie von elf siegreichen Spielen wieder einmal eine Niederlage hinnehmen. 1:3 lautete der Endstand bei der Reserve des Bayernligisten TSV Rain, der für die Grün-Weißen eine Spur zu clever war.

Aufrufe: 04.8.2014, 22:12 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor