2024-05-10T08:19:16.237Z

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Asberg hat schon den Trainer getauscht

"Das Team hat dargestellt, dass Bähr ihm keine Motivation mehr vermitteln könne."

Das Tischtuch zwischen Trainer Oliver Bähr und der Mannschaft des A-Ligisten TV Asberg ist zerrissen. Wenige Tage vor dem ersten Pflichtspiel übernimmt Benjamin Reetz die Arbeit an der Seitenlinie. Er geht mit 19 Spielern in die Saison.
Die Saison steht noch in den Startlöchern, und doch ist bereits der erste Trainerwechsel in der Kreisliga A zu vermelden. Für den unerwarteten Frühstart ist der TV Asberg verantwortlich, bei dem sich die Wege von Mannschaft und Trainer Oliver Bähr jetzt getrennt haben.

Zwölf Monate haben dabei genügt, um das Tischtuch zwischen beiden Seiten zerreißen zu lassen. Schon am Ende der vergangenen Spielzeit, die der TVA auf dem zwölften Tabellenrang beendete, hatte sich der Trainer unzufrieden mit dem Engagement seiner Mannschaft gezeigt. Diese Kritik wiederholte Bähr nun einmal mehr und "würzte" sie zugleich mit einem höchst originellen Vorschlag. "Wir sollten immer freitags spielen", meinte Bähr und sprach damit die nicht immer optimale Vorbereitung seiner Spieler auf die sonntäglichen Begegnungen in der Liga an.

"Gegen die besseren Mannschaften der Liga war das Team immer zur Stelle, gegen die schwächeren haben die Spieler viele Punkte verschenkt, weil einige von ihnen am manchen Spieltagen eigentlich mit Sonnenbrillen hätten auflaufen müssen", gab es noch einmal einen Seitenhieb des 46-Jährigen auf die privaten Wochenendvergnügen der Spieler. Zudem, von übermäßigem Ehrgeiz beim allwöchentlichen Training könne Bähr ebenfalls nicht berichten.

"Er hat damit bestimmt nicht falsch gelegen", bestätigte auch Asbergs Abteilungsleiter Werner Dlugokinski, der sich aber auch seitens des Trainers etwas mehr Einsatz für den Verein und die Mannschaft gewünscht hätte. So habe sich der Coach kein Spiel der A-Junioren des TVA angeschaut, obwohl zwischen Vorstand und Trainer verabredet worden sei, dass in der neuen Spielzeit vermehrt auf den Asberger Nachwuchs zurückgegriffen werden sollte. "Es kann eigentlich nicht sein, dass eine Mannschaft ihren Trainer entlässt, aber das Team hat dargestellt, dass Bähr ihr keine Motivation mehr vermitteln könne. So war keine Basis mehr zwischen Mannschaft und Trainer gegeben", erklärte Dlugokinski.

Der Verein wird zum Saisonstart auf Benjamin Reetz vertrauen. Der bislang als Co-Trainer Bährs vorgesehene 36-Jährige hatte sich in der letzten Saison durch seine erfolgreiche Arbeit als einer der beiden Trainer der Asberger Zweitvertretung empfohlen. "Wir werden jetzt keinen Schnellschuss starten", erklärte Duglokinski. "Zudem waren die Rückmeldungen auf Reetz' Training seitens der Mannschaft bislang sehr positiv."Der neue Coach wird die Saison mit einem 19-köpfigen Kader beginnen. Aus der zweiten Mannschaft des TVA kehrt der frühere Stammspieler Robert Domann zur Erstvertretung zurück, zudem werden Sven Langenheim, Giovanni Rumolo und Michael Sikora aus der Reserve aufrücken.

Torhüter Mark Lauderbach und der talentierte Mittelfeldspieler Ümit Yasar wurden bereits vorzeitig zu Senioren erklärt und sind somit künftig ebenfalls in der A-Liga spielberechtigt.

Aufrufe: 011.8.2014, 09:30 Uhr
Rheinische Post / Detlef KanthakAutor