2024-05-23T12:47:39.813Z

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Dirk Otten (l.) und Benjamin Reetz wollen den Straelener Nachwuchs formen.
Dirk Otten (l.) und Benjamin Reetz wollen den Straelener Nachwuchs formen. – Foto: Verein

U23: SV Straelen will Talente für Erstvertretung ausbilden

Dirk Otten und Benjamin Reetz sollen die Reserve des SV Straelen in die Landesliga führen.

Vor wenigen Wochen hat der SV Straelen seine Pläne für die Neugestaltung der U23 präsentiert. Dirk Otten, der als Cheftrainer fungieren wird, und Benjamin Reetz (Co-Trainer) sollen die Mannschaft umkrempeln. Die beiden Trainer haben in einem Interview mit den Vereinsmedien über ihr Vorhaben gesprochen. Die Implementierung der eigenen Nachwuchsspieler in den Seniorenbereich steht klar im Fokus.

Das Interview im Wortlaut:


Dirk
: Warum hast du dich nun doch auf den Seniorenbereich eingelassen? Eigentlich bist du von Haus aus ja recht erfolgreich im Jugendbereich unterwegs und fühlst dich dort wohl.
Hermann Tecklenburg hat das Ziel Landesliga innerhalb von drei Jahren ausgerufen. Er möchte die in Straelen ausgebildeten Talente im Verein binden und an die erste Mannschaft heranführen. Als Ausbilder im Jugendbereich, rannte er bei mir damit offene Türen ein.

Benny: Auch du bist seit dieser Saison beim SV Straelen als Jugendtrainer tätig. Wieso jetzt noch diese zusätzliche Aufgabe?
Ich betreue gemeinsam mit Dirk die derzeitige U13, in der auch mein Sohn Paul spielt. Diese Mannschaft ist eine leistungsorientierte, lernwillige Mannschaft, die unheimlich viel Spaß macht. Im März kam Dirk dann auf mich zu und stellte das zukünftige Konzept der Zweiten Mannschaft / U23 vor. Und da ich für ambitionierte Projekte immer zu haben bin, hatte Dirk mein Interesse schnell geweckt.

Dirk: Wieso Benny als Co-Trainer?
Benny ist, wie auch ich, vollkommen fußballverrückt im positiven Sinne. Wir haben sehr ähnliche Vorstellungen von unserem Sport. Menschlich passt es ebenso. Die sechs Monate der Zusammenarbeit in der U13 taten ihr Übriges dazu.

Benny: Wie sieht euer Plan mit der Zweiten Mannschaft aus? Habt ihr ein Konzept?
Wir wollen zukünftig den jungen, talentierten (vor allem Straelener) Spielern die Möglichkeit geben, sich während der Übergangsphase in den Seniorenbereich an die veränderten Rahmenbedingungen zu gewöhnen. Insbesondere physisch ist es eine enorme Umstellung für die Jugendspieler, selbst wenn sie stets auf Niederrheinliga-Niveau gespielt haben. Auch die Aspekte Handlungsschnelligkeit/ Entscheidungsfindung spielen eine große Rolle. Immer wieder stellen wir fest, dass junge, talentierte Spieler, die aus der A-Jugend kommen, von erfahrenen Bezirksliga-Spielern vollkommen abgekocht werden, obwohl sie dynamischer und technisch sauberer unterwegs sind. Und genau da setzen wir an, damit diese Spieler eben nicht die Flinte ins Korn werfen, sondern dranbleiben. Hier wollen wir vor allem im Training Hilfestellung geben, was im Seniorenbereich wichtig ist, um seine Stärken auch zur Entfaltung bringen zu können. Des Weiteren steht Dirk stets im Austausch mit der Cheftrainerin der Ersten Mannschaft, um hier zukünftig dem Einen oder Anderen die Möglichkeit zu geben, auch bei der Ersten Mannschaft zu trainieren und ggf. auch zu spielen. Insgesamt geht es vor allem darum, eine höhere Durchlässigkeit vom Jugend- in den Seniorenbereich zu gewährleisten.

Dirk: Welche Rolle spielt Hermann Tecklenburg bei diesem Projekt?
Hermann investiert seit Jahrzehnten viel Herzblut in seinen SV Straelen. Das Vertrauen, das er mir seit Jahren gegenüber bringt, schätze ich sehr. Somit war es für mich nun an der Zeit etwas zurückzugeben.

Dirk: Wie man hört, hast du parallel auch die A-Jugend übernommen? Wie darf man sich das in der Praxis vorstellen?
Wir werden mit U19 und U23 gemeinsam Trainieren. Ebenso werden wir alle 14 Tage Testspiele arrangieren gegen U19-Nachwuchsleistungszentrums-Teams sowie Landesligisten und Oberligisten. Da die Bedingungen in Straelen, bezüglich unserer Sportanlage, optimal sind, können wir maximal spielnah trainieren und ausbilden. Ich praktiziere das schon seit Jahren teamübergreifend, in diversen Altersbereichen, insofern ist das erprobt und vollkommen praktikabel. Ziel muss es klar sein, die Talente an den SVS zu binden und den Übergang in den Seniorenbereich zu optimieren.

Dirk: Wieso sind die talentierten, gut ausgebildeten Spieler der Straelener Jugend nicht mehr in Straelen? Wie man sieht, spielen einige zum Beispiel in der Oberliga oder Landesliga. Einer hat vor kurzem sogar einen Profivertrag unterschrieben. Am Potenzial der Jungs kann es also nicht gelegen haben.
Das gehört nun der Vergangenheit an. Ich möchte da keinen Gedanken mehr dran verschwenden. Hermann Tecklenburg hat den richtigen Weg vorgegeben und den werden wir nun auch mit aller Vehemenz verfolgen.

Benny: Wie wird euer Kader zur neuen Saison aussehen?
Zum jetzigen Zeitpunkt können wir noch nichts Abschließendes mitteilen. Der Kader wird sich aber verändern. Vor allem soll er verjüngt werden. Hierzu laufen bereits viele interessante Gespräche, die zum Teil auch schon kurz vor dem Abschluss stehen. Insgesamt streben wir einen Kader von 20 Feldspielern und drei Torhütern an. Wobei wir an Spieltagen auch immer wieder A-Jugendspieler mitnehmen möchten, um diese frühzeitig an den Kader heranzuführen.

Dirk: Euer Saisonziel?
Möglichst viele Spieler an unsere erste Mannschaft heranzuführen. Wir sind natürlich einem Ergebnis verpflichtet, aber die Ausbildung und individuelle Entwicklung stehen ganz klar im Vordergrund.

Aufrufe: 022.4.2020, 22:00 Uhr
André NückelAutor