2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Peter Schnickmann (rechts), in dieser Szene gegen Tomas Künzl von der U23 des SV 09, gehört seit etlichen Jahren zu den Leistungsträgern beim Fußball-Bezirksligisten SV Frielingsdorf., Foto: ?Luhr
Peter Schnickmann (rechts), in dieser Szene gegen Tomas Künzl von der U23 des SV 09, gehört seit etlichen Jahren zu den Leistungsträgern beim Fußball-Bezirksligisten SV Frielingsdorf., Foto: ?Luhr

Andreas Porsch löste Ralph Köhler ab

Der Fußball-Bezirksligist SV Frielingsdorf kam "mit einem blauen Auge" davon

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Frielingsdorf. Am Ende hat es doch wieder gereicht, der SV Frielingsdorf spielt auch in der kommenden Saison wieder in der Fußball-Bezirksliga, ist mit einem blauen Auge davongekommen. Es war ein hartes Stück Arbeit. Sogar der Joker „Trainerwechsel” wurde gezogen.

Dabei sollte in dieser Saison der Klassenerhalt doch frühzeitig geschafft werden. Weit gefehlt. Allerdings waren die Voraussetzungen vor der Saison auch schwierig. Es gab einen großen Umbruch in der Mannschaft, so dass das Team neben wenigen gestandenen Spielern überwiegend mit eigenen A-Jugendlichen und Spielern aus der dritten Mannschaft startete. Denn viele Stammkräfte, darunter der interne Torschützenkönig der vorletzten Saison Jonas Stiefelhagen und Leistungsträger wie Buchmüller, Spasic, Kisseler, Lüdenbach, Frielingsdorf, um nur einige zu nennen, verließen den Verein. Doch Trainer Ralph Köhler war zuversichtlich, die Saison erfolgreich gestalten zu können. Da sollte sich der erfahrene Coach jedoch getäuscht haben.

Zunächst jedoch startete der SVF erfolgreich. In den ersten drei Spielen gegen die Nachbarn punktete die Mannschaft: im Derby gegen den VfR Wipperfürth, unterlag beim HSV und siegte gegen die U23 des SV 09. Anschließend gab es sogar einen Sieg gegen DSK Köln, als Belohnung stand die Mannschaft mit sieben Punkten auf einem gesicherten Mittelfeldplatz. Doch dann folgten vier Niederlagen in Folge, allerdings gegen vier der ersten fünf Teams. „Das sind nicht die Spiele, die wir gewinnen müssen”, erklärte Köhler damals und brachte sein Team kurzfristig zurück in die Erfolgsspur mit einem Sieg gegen den SV Westhoven-Ensen.

Doch mehr Positives gab es schon nicht zu berichten aus der Hinrunde. Der waren dann aber die beiden 0:7-Klatschen hintereinander, die darauf folgende 1:4-Niederlage und das empfindliche 0:5 gegen den späteren Absteiger BV Drabenderhöhe zum Ende der Hinserie. Damit ging die Mannschaft als Vorletzter und ohne Selbstvertrauen in die Winterpause.

Nach zunächst gutem Start standen zum Jahreswechsel nur zehn Punkte auf der Habenseite. Eigentlich zu wenig, trotzdem sah sich Köhler nur drei bis vier Punkte hinter seinem Ziel zurück und war weiter zuversichtlich, den Klassenerhalt schaffen zu können.

Das neue Jahr begann mit einem Paukenschlag. Es wurde bekannt, dass die Verantwortlichen beim SVF nach der Saison nicht mehr weiter mit Ralph Köhler arbeiten wollten. Der Vertrag mit dem Trainer wurde nicht verlängert. Als neuer Coach stand ab Sommer Dennis Lüdenbach bereit. Der zukünftige Rückkehrer wurde bereits als Köhler-Nachfolger in der ONI-Arena präsentiert.

Die Rückrunde begann mit drei Niederlagen. Das war zu viel für die SVF-Verantwortlichen. Nach der 0:7-Klatsche bei der U23 des SV Bergisch Gladbach 09, der dritten in 17 Spielen, wurde Ralph Köhler entlassen. Andreas Porsch, SVF-Eigengewächs, und Co-Trainer Marco Ripplinger übernahmen interimsweise bis zum Saisonende.

Gleich zu Beginn feierte das neue Trainergespann zwei Siege und verschaffte dem SVF damit wieder Luft im Abstiegskampf. War das am Ende der Schlüssel zum Erfolg? Denn die sechs Punkte waren Gold wert. Allerdings folgten sodann die Spiele gegen die oberen Mannschaften der Tabelle, diese verlor der SVF unter der neuen Trainerregie. Gegen das Team aus Westhoven gab es nur ein Remis. Der Effekt des Trainerwechsels war endgültig verpufft, als es eine Niederlagen-Serie von weiteren vier Spielen setzte. Glück für den SVF war in dieser Saison sicherlich der Rückzug des Siegburger SV und die Insolvenz des SC West, sodass nur noch ein Abstiegsplatz verblieb. Zwar hielt sich lange das Gerücht, dass der BV Drabenderhöhe in der nächsten Saison keine Mannschaft mehr für die Bezirksliga melden würde. Doch darauf wollte sich Andreas Porsch nicht verlassen und hatte den Ehrgeiz, den Nichtabstieg aus eigenen sportlichen Gründen zu schaffen. Mit einem Sieg am letzten Spieltag gegen BV Drabenderhöhe war es dann auch tatsächlich vollbracht. Wie vor zwei Jahren war die Rettung endgültig erst am letzten Spieltag geglückt.

Rückblickend ist ein Kader überwiegend mit A-Junioren und Reserve-Spielern wohl doch zu wenig, um sicher in der Bezirksliga bestehen zu können. Bei nur sechs Siegen und zwei Unentschieden standen am Ende 20 Punkte zu Buche gegenüber 18 Niederlagen. Der Klassenerhalt wurde auch mit Unterstützung der Zwangsabstiege geschafft.

Für die neue Saison hat Dennis Lüdenbach nun viel Arbeit vor sich und wird wohl versuchen, eine gesunde Mischung aus den jungen Wilden, die in der letzten Saison gereift sind, und gestandenen Spieler zu erreichen, um einen ausgeglichenen Kader zusammenzustellen.

Aufrufe: 030.6.2015, 16:58 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Holger BieberAutor