2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Andreas Speer wurde bei der DJK Ammerthal von seinen Aufgaben entbunden F: Meier
Andreas Speer wurde bei der DJK Ammerthal von seinen Aufgaben entbunden F: Meier

Ammerthal und Speer gehen getrennte Wege

Nord-Bayernligist trennt sich nach Negativserie von seinem 50-jährigen Übungsleiter +++ Nachfolgesuche läuft, Assistent Willibald Haller fungiert vorerst als Interimscoach

Erste Trainerentlassung in der Bayernliga Nord: Die DJK Ammerthal, nach neun Spielen mit fünf Punkten immer noch sieglos, hat am Montag-Nachmittag die Reißleine gezogen und sich von Coach Andreas Speer (50) getrennt. Die sportliche Situation der Oberpfälzer hat den Ausschlag gegeben. Einen Nachfolger gibt es noch nicht, der Verein befindet sich auf der Suche. Derzeit leitet der bisherige Co-Trainer Willibald Haller (52) die Übungseinheiten beim Drittletzten. Die Ära Speer endet damit nach 14 Monaten in Ammerthal.

Am Montagvormittag wurde Speer von Klubchef Georg Paulus angerufen und für 14 Uhr zu einem Gespräch einbestellt. Da war die Entscheidung bereits gefallen, dass die Uhr von Andi Speer bei der DJK abgelaufen ist. “Es muss sich etwas bewegen”, lässt Ammerthals Klubsprecher Reinhold Badura wissen. Denn noch immer ist die DJK sieglos und kassierte am Wochenende gegen den Nachbarn FC Amberg eine deutliche 1:5-Heimniederlage im Derby. Wie Badura weiter mitteilt, wollte man die Sache von Vereinsseite sauber lösen: “Wir haben zuerst mit Andi Speer über die Situation gesprochen. Einen Nachfolger gibt es nicht. Wir haben erst jetzt mit der Trainersuche begonnen.” Die Mannschaft wird nun zunächst vom bisherigen Assistenztrainer Willibald Haller trainiert. Aber Haller hat bereits signalisiert, dass er nicht Speers Nachfolger werden will. Übrigens: Da Abteilungsleiter Stefan Badura in Amerika weilt, musste Klubboss Paulus die Entlassung vornehmen.

Interimstrainer Haller hegt kein Ambitionen Cheftrainer zu werden.

Ex-Coach Speer zeigte sich überrascht wie auch enttäuscht: “Der Trainer ist halt immer das schwächste Glied. Wir haben bisher nur magere fünf Punkte. Da brauche ich mich nicht auf den Stuhl zu stellen und zu sagen: Prima, alles richtig gemacht.” Natürlich überwiegt beim ehemaligen Bayernliga-Torhüter des ASV Neumarkt die Enttäuschung. Denn der Zirndorfer hat in seiner bisherigen Trainer-Laufbahn seine Jobs immer mit viel Herzblut ausgeführt, so auch in den 14 Monaten bei der DJK Ammerthal. “Wenn und Aber schießen eben keiner Tore”, weiß der Übungsleiter, der einige Ausfälle zu beklagen hatte: “Und die Jungen brauchen halt noch etwas Zeit.” Immerhin ist Speer davon überzeugt, dass er das Ruder wie schon in der vorigen Saison, als er mit 15 Neuzugängen ein neues Team formen musste und am Ende den Klassenerhalt sichern konnte, auch in der laufenden Saison wieder den Ligaerhalt geschafft hätte. “Den Beweis kann ich leider nicht mehr antreten”, so Speer, dem vor allen Jan Fischer an allen Ecken und Ende gefehlt hat. Enttäuscht ist Speer insofern, weil der Verein keine weitere Geduld mehr gezeigt hat. Ob der Zeitpunkt der Trainerbeurlaubung der richtige ist, wird sich in den nächsten Wochen erweisen. “Ich muss das jetzt erst einmal alles sacken lassen”, schließt Speer das Kapitel DJK Ammerthal ab.

Aufrufe: 026.8.2014, 14:06 Uhr
Dirk MeierAutor