2024-05-17T14:19:24.476Z

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F: Dellert
F: Dellert

"Als Sportler möchte man immer das Beste erreichen."

Coburg erntet die Früchte seiner harten Jugendarbeit.

Der 18-jährige Fußballer Laurenz Graß spielt für die zweite Mannschaft des FC Coburg. Landesligatrainer Christoph Böger preist ihn als einen trainingsfleißigen Rechtsverteidiger. Sein Großvater war einst Coach des VfB Coburg und trainierte selbst mal seinen eigenen Enkel in der F-Jugend. Von der F-Jugend bis zur A-Jugend – Graß ist Fußballer durch und durch. Der Sport wurde ihm in seine Wiege gelegt. Nun spielt er im Herrenbereich in der Kreisklasse. Dort soll die Reise aber noch nicht enden.

FuPa: Servus Herr Graß, Christoph Böger hat sie als einen trainingsfleißigen Rechtsverteidiger beschrieben. Sind Sie wirklich so engagiert?

Graß: „Ich versuche immer das Trainingspensum mitzugehen und weiter hart an mir zu arbeiten. Als Rechtsverteidiger möchte ich selbstverständlich die Qualitäten verbessern, die einen Rechtsverteidiger auszeichnen. Dafür arbeite ich hart.“

FuPa: Als was für einen genauen Spielertypen würden Sie sich bezeichnen?

Graß: „Das Wort „Kämpfer“ trifft es wohl ganz gut. Das Team steht im Vordergrund und dieses versuche ich jedes Mal zu unterstützen und zu pushen. Wenn wir eine schwierige Phase haben, ist es wichtig, wieder in den Rhythmus zu kommen und da versuche ich während des Spiels anzusetzen. Generell als Rechtsverteidiger habe ich natürlich die Aufgabe, mit viel Kraft nach vorne und nach hinten zu arbeiten, um das Team zu unterstützen.“

FuPa: Viele Jugendspieler des FC Coburg haben den direkten Sprung in die erste Herrenmannschaft geschafft. Sie durften in der Vorbereitung für die erste Garde debütieren, dennoch wurden Sie zunächst in die zweite Mannschaft beordert worden. Was fehlt Ihnen ihrer Meinung nach?

Graß: „Da ich frisch aus der A-Jugend komme, ist man das körperbetonte Spiel nicht so gewohnt – die extreme Schnelligkeit kommt noch dazu. Zwar durfte ich schon einmal hineinschnuppern und ich versuche mich im Training auch immer zu beweisen, aber das Niveau ist ein ganz anderes, als in der Jugend. An sich strebt man danach, mit jedem Training immer näher an das Niveau heranzukommen, um zeitnah den Sprung in den Landesligakader zu schaffen, aber die Konkurrenz schläft natürlich nie und die Abwehr an sich ist ein schwieriges Thema, da Fehler konsequent bestraft werden und man schnell zur Zielscheibe werden kann.“

FuPa: Den Sprung in den Landesligakader möchten Sie aber schon schaffen, oder?

Graß: „Als Sportler möchte man immer das Beste erreichen und das ist in Coburg in dem Fall die erste Herrenmannschaft. Wenn ich mich irgendwann etablieren kann, ist es natürlich schön, die ganze Sache muss jeder junge Spieler jedoch sehr langsam und nicht überhastet angehen. Schritt für Schritt heißt da das Motto.“

FuPa: Die zweite Mannschaft steht momentan auf Platz eins der Kreisklasse. Sie sind selbst fester Bestandteil der Elf. Wie kann eine so junge Mannschaft die Liga schon fast dominieren?

Graß: „Es liegt allen voran an den Qualitäten der Jugendspieler. Die meisten sind ja den Weg des Nachwuchsleistungszentrum gegangen und haben teilweise Bayernliga gespielt. Dieses gewisse Niveau reicht stand jetzt, um sehr gut in der Kreisklasse mithalten zu können. Gepaart mit der Erfahrung und Unterstützung der älteren Spieler, macht es uns zu einem starken Team.“

FuPa: Der Abstand auf den Drittplatzierten beträgt zehn Punkte. TSV Rodach sitzt hingegen im Nacken. Wären Sie mit Platz zwei am Ende der Saison zufrieden?

Graß: „Wie ich schon sagte, möchte man als Sportler immer das größtmögliche Ziel erreichen und das ist die Meisterschaft. Ob es am Ende reichen wird, wird man sehen. Das Niveau haben wir, um dauerhaft oben mitzuspielen.“

FuPa: Morgen startet die Rückrunde mit einem Testspiel gegen den Kreisligisten Friesen II, bevor es gegen den Bezirksligisten Neudrossenfeld II geht. Zwei lockere Testsiege, oder?

Graß: „Egal wie der Gegner heißt und egal woher er kommt, ob Bayern-, Landes-, Bezirks- oder Kreisliga, jedes Spiel ist eine Herausforderung und auf dem Platz entscheidet sich nach 90 Minuten, wer am Tag besser war. Wir gehen jedes Spiel konzentriert an und wollen möglichst wenige Fehler machen. Dabei wird nie ein Gegner unterschätzt.“

FuPa: Matthias Christl wird zur kommenden Saison das Erbe von Christoph Böger antreten. Was können Sie uns über Herrn Christl erzählen?

Graß: „Matthias Christl ist ein sehr ehrgeiziger Trainer, der immer die Mannschaft nach vorne pusht und allen voran Jugendspielern gute Tipps gibt, die wir bestmöglich versuchen umzusetzen. Er ist immer vorbereitet und gibt im Training durch gruppentaktische Einheiten die Richtung vor und geht darüber hinaus auf die individuellen taktischen Feinheiten Einzelner ein. Ich mag ihn sehr. Ist schon ein feiner Kerl (lacht).“

FuPa: Erhoffen Sie sich persönlich dann noch bessere Chancen in den Landesligakader dauerhaft aufgenommen zu werden?

Graß: „Er bevorzugt keinen einzelnen Spieler. Er weiß von meinen Stärken und Schwächen und muss am Ende des Tages selbst beurteilen, wie weit ich schon bin und ob ich die Gelegenheit erhalte, mich für Höheres zu beweisen. Die Konkurrenz schläft nie. Der Trainer entscheidet endgültig, was er für am besten hält.“

FuPa: Nennen Sie uns ein paar Gründe, wieso Sie am Ende mit der zweiten Mannschaft aufsteigen.

Graß: „Allein die Qualität in der Mannschaft ist groß. Außerdem denke ich, dass eine Landesligamannschaft einen guten Unterbau benötigt, da der Sprung von der Kreisklasse in die Landesliga doch sehr enorm ist. Es hilft uns, dass die Motivation aller sehr groß ist und wir schon zusammen in der A-Jugend viele Erfolge feiern durften. Wir wollen uns mit besseren Mannschaften messen und ein Aufstieg beinhaltet das für die kommende Saison. Insofern gehen wir das Thema zielstrebig und mutig an.“

FuPa: Und die erste Mannschaft, was macht die?

Graß: „Die erste Mannschaft wird sich in der Landesliga etablieren und ich glaube es ist gut, wenn man zunächst Erfahrungen sammelt und sich gesichert in der Liga festbeißt. Ist der Anreiz und die Motivation da in die Bayernliga aufzusteigen, dann wird der Verein auch dieses Ziel anstreben. Nach dem guten Saisonstart und dem kleinen Leistungsloch, hat sich die Mannschaft gut gefangen, finde ich. Wir wollen dem Umland Konkurrenz bieten und zeigen, dass Coburg wieder präsent ist. Die Vereine in der hiesigen Region schlafen nicht und wir wollen auch nicht.“




Aufrufe: 019.2.2016, 19:58 Uhr
Kai HeermannAutor