2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag
Mit dem 1:0 brachte Christoph Amann (links) seinen FV Illertissen II auf die Siegerstraße und beendete damit die Erfolgsserie des TSV Aindling und seines Keepers Sven Wernberger.  F.: Stephan Müller
Mit dem 1:0 brachte Christoph Amann (links) seinen FV Illertissen II auf die Siegerstraße und beendete damit die Erfolgsserie des TSV Aindling und seines Keepers Sven Wernberger. F.: Stephan Müller

Aindlings Erfolgsserie reißt

TSV bleibt aber trotz 1:2 beim FV Illertissen II weiter Spitzenreiter +++ Dramatische Schlussphase in Meitingen +++ Mering ringt den FC Memmingen II nieder

Über zwei Monate und neun Pflichtspiele währte die Erfolgsserie des TSV Aindling in der Landesliga Südwest. Erstmals seit dem 31. Juli mussten sich die Lechrainer mit dem 1:2 beim FV Illertissen II mal wieder geschlagen geben, trotzdem bleiben die Aindlinger weiter Spitzenreiter. Denn weder der FC Gundelfingen (0:0 beim Kissinger SC) noch der SC Ichenhausen (1:3 bei Türkspor Augsburg) konnten vorbeiziehen. In der unteren Tabellenhälfte hat sich die SpVgg Kaufbeuren mit dem 2:1-Sieg beim TSV Meitingen vorerst aus dem Keller abgesetzt.
FV Illertissen II - TSV Aindling 2:1
Aindlings Trainer Roland Bahl war bemüht, das Ende der Serie einigermaßen gelassen hinzunehmen: „Es gibt anscheinend doch Gegner, gegen die wir nicht gewinnen können.“ In den fünf Duellen seit dem Jahr 2013 behielt der FV Illertissen stets die Oberhand. Bahl vergaß auch nicht den Hinweis: „Die haben schon eine starke Mannschaft.“ Ein Blick auf die Tabelle dient als Bestätigung für diese Aussage. Ein Thema konnte Bahl in seinem Resümee nicht aussparen, er stellte es aber auch nicht in den Vordergrund. Die personelle Situation in seinem Team war alles andere als ideal. Alexander Lammer fehlte gesperrt, auch Patrick Modes (Krankheit) musste passen. Und zu allem Übel musste nach einer knappen Stunde auch noch Matthias Steger ausgewechselt werden. Der Stürmer, der auch diesmal nur schwer auszuschalten war, zog sich eine Muskelverletzung zu. Es ist im Nachhinein müßig, darüber zu debattieren, was Aindling mit Lammer und Modes hätte erreichen können.
Im Vöhlin-Stadion war der TSV nicht gerade mit der Glücksgöttin im Bunde. Nach einer Ecke von Daniel Deppner traf Wolfgang Klar mit seinem Kopfball die Latte. Es wäre das 0:1 gewesen. Ein zweites Mal stand der Innenverteidiger an alter Wirkungsstätte im Blickfeld. In der 50. Minute rutschte Klar aus, damit hatte Pascal Maier freie Bahn und schob Torhüter Sven Wernberger die Kugel durch die Beine. „Das ist symptomatisch für unsere Spiele in Illertissen“, stöhnte Bahl. „Da geht immer einiges schief.“ Die Aussage kann man durchaus auch auf das 1:0 nach einer Viertelstunde beziehen. Da traten die Gastgeber eine Ecke, der Ball flog durch die TSV-Abwehr, ehe er Christoph Amann erreichte, der erfolgreich war.
Am Ende kam Daniel Ritzer zu seinem ersten Saisontreffer, der aber nur noch dazu diente, das Resultat ein wenig freundlicher zu gestalten. Ritzer hätte bereits vor der Pause zuschlagen können, als er nach einer Steger-Vorarbeit unentschlossen wirkte. Roland Bahl fand nach der Partie moderate Töne: „Das war keine enttäuschende Leistung.“ Warum gab es dennoch keinen Lohn für die Gäste? „In ein paar Momenten hat die Effektivität gefehlt.“ Und natürlich auch ein wenig die Qualität aufgrund der personellen Engpässe. „Die auf dem Platz waren“, betonte der Coach, „die haben sich bemüht. Entscheidend war die letzte Konsequenz. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt.“ Vielleicht – so sinnierte er nach dem letzten Gastspiel in der Vorrunde – habe man in den vergangenen Wochen das eine oder andere Spiel glücklich gewonnen (etwa mit 2:1 zu Hause gegen Egg). Und diesmal war Fortuna eher dem Gegner hold.
Schiedsrichter: Benjamin Sölch (SV Wilting) - Zuschauer: 50

Tore: 1:0 Christoph Amann (17.), 2:0 Pascal Maier (50.), 2:1 Daniel Ritzer (86.)

Sportfreunde Dinkelsbühl - SC Oberweikertshofen 0:2
Die Mutschach war für den SC Oberweikertshofen bis dato kein gutes Pflaster. Erst im dritten Anlauf gelang den Oberbayern der erste Sieg bei den Sportfreunden, was insbesondere an den Schusskünsten von Uli Fries lag. Zweimal hatte der SCO-Neuzugang in den ersten 23 Minuten abgezogen, zweimal zappelte der Ball im Dinkelsbühler Netz. Trotz aller Bemühungen konnten die Dinkselbühler die Heimniederlage nicht mehr abwenden. Zwei Schüsse von Tim Müller ans Außennetz und von Pascal Haltmayer neben das Tor waren in der Schlussphase die einzigen nennenswerten Dinkelsbühler Möglichkeiten.
Schiedsrichter: Andreas Dittmeier (Großwelzheim) - Zuschauer: 280
Tore: 0:1 Uli Fries (9.), 0:2 Uli Fries (23.)

SC Fürstenfeldbruck - TuS Feuchtwangen 3:3
Der SC Fürstenfeldbruck ist dank des späten Ausgleichs durch Karol Kopec, der wegen eines gebrochenen Wangenknochens mit einer extra gefertigten Schutzmaske auflief, noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen. Denn das Schlusslicht TuS Feuchtwangen sendete ein deutliches Lebenszeichen und lag nach dem Doppelpack seines Torjägers Manuel Reichert bis kurz vor dem Pausenpfiff mit 2:0 in Führung. Und durch den zweitenzeitlichen Ausgleich des SCF ließen sich die Mittelfranken nicht schocken und gingen durch Soner Basar nach 73 Minuten erneut in Führung. Die drei Punkte waren zum Greifen nahe, bis eben Karol Kopec die Brucker vor dem Super-GAU bewahrte.
Schiedsrichter: Paul Birkmeir (Rohrenfels) - Zuschauer: 130

Tore: 0:1 Manuel Reichert (9.), 0:2 Manuel Reichert (27.), 1:2 Fabian Meinberger (43.), 2:2 Marian Knecht (67./Foulelfmeter), 2:3 Soner Basar (73.), 3:3 Karol Kopec (90.)


Nachdem der TSV Meitingen innerhalb von 40 Sekunden zunächst den Ausgleich erzielt hatte und dann noch das 1:2 hinnehmen musste, ließ sich Wolfgang Wippel zu einem Frustfoul hinreißen und sah Gelb-Rot. F.: Karin Tautz

TSV Meitingen - SpVgg Kaufbeuren 1:2
Wer als Zuschauer nach Meitingen kommt, sollte unbedingt bis zum Schlusspfiff bleiben. Auch diesmal erlebten die rund 200 Besucher eine turbulente Schlussphase. Zwischen Happyend und grenzenloser Enttäuschung lagen beim TSV Meitingen dabei nur knapp 40 Sekunden. Zunächst hatte Marvin Osman in der Nachspielzeit das verdiente 1:1 erzielt, dann traf Maximilian Moll im Gegenzug zum 1:2 für die SpVgg Kaufbeuren.
Wenn ein Trainer seine Auswechselspieler schon nach einer knappen halben Stunde zum Warmlaufen schickt, ist das meist ein untrügliches Zeichen dafür, dass er mit dem auf dem grünen Rasen Gebotenen nicht zufrieden ist. Dabei stand es zu diesem Zeitpunkt in einem sehr schwachen Spiel noch 0:0. Wenige Minuten später ließ sich die Meitinger Hintermannschaft durch zwei flach gespielte Ecken verwirren. Erst konnte Torhüter Tobias Hellmann noch gegen Alexander Schmidbauer abwehren, dann köpfte Maximilian Ebert den dritten Versuch zum 0:1 in Netz (30.).
Beide Mannschaften taten sich bis dato nicht gerade mit fußballerischen Leckerbissen hervor. Meitingen wäre nach einem verunglückten Abschlag von Torhüter Hellmann fast mal wieder früh in Rückstand geraten, doch Wolfgang Wippel bügelte die Situation aus (2.). Wenn der TSV gefährlich wurde, dann über Standardsituationen. Ansonsten verdiente man sich das Prädikat harmlos.
Zur zweiten Halbzeit brachte Trainer Ali Dabestani dann Okan Yavuz und Xhevalin Berisha für David Körner und Christoph Bronnhuber. Beide setzten sofort Duftmarken und feuerten die ersten Schüsse in die grobe Richtung des Kaufbeurer Tores ab. Meitingen wirkte nun viel wacher als noch im verschlafenen ersten Durchgang. Mit Ausnahme einer Kaufbeurer Doppelchance in der 53. Minute. Erst traf Maximilian Moll den Pfosten, dann trudelte der Ball auf der Linie, um von Maximilian Ebert an den anderen Pfosten bugsiert zu werden. Da war jede Menge Glück im Spiel.
Der TSV spielte nun zwar aggressiver nach vorne, machte sich jedoch mit zu vielen Fehlpässen das Leben selber schwer. Mehr als ein Schuss von Wolfgang Wippel, der knapp über das Tor strich (70.), sprang nicht heraus. Wesentlich gefährlicher die Gäste: Lukas Zink traf nur das Außennetz (76.) und Emanuel Richter scheiterte an Tobias Hellmann (81.).
In der Nachspielzeit schien dann doch noch alles gut zu werden, als Marvin Osman einen Pass von Martin Winkler zum 1:1 verwertete. Doch schon im Gegenzug das 1:2. Gegen Zink konnte Hellmann noch halten, doch Moll staubte für die Allgäuer ab. Die Meitinger standen wie begossene Pudel im herbstlichen Nieselregen. „Dumm angestellt und dumm gelaufen“, stellte ein Zuschauer beim Verlassen der Lechauen treffend fest. Während Siegtorschütze Moll jubelte: „Es ist einfach genial. Es ist ein verdienter Sieg für uns.“
Schiedsrichter: Luka Beretic (TSV Friedberg) - Zuschauer: 200

Tore: 0:1 Maximilian Ebert (30.), 1:1 Marvin Osman (90.), 1:2 Maximilian Moll (90.+1)

Gelb-Rot: Wolfgang Wippel (90.+2/TSV Meitingen)

SV Mering - FC Memmingen II 2:0
Glückliche Spieler des SV Mering fielen sich nach 95 Minuten in die Arme, als der 2:0-Sieg feststand. Den besseren Start erwischte allerdings die Memminger: Schon nach fünf Minuten prüfte Fabian Krogler den Meringer Keeper Wolf mit einem Freistoß aus 20 Metern. Der FCM war in der Folge mehr als ebenbürtig und hatte auch die besseren Möglichkeiten. Furkan Kircicek ging allein durch, legte sich aber den Ball zu weit vor (21.). Effektiver agierten die Gastgeber: In der 26. Minute war es Manuel Müller, der nach Balleroberung des wieder genesenen Daniel Danowski am eigenen Sechzehner über Agustin Barbano mit einem steilen Ball bedient wurde und von der Mittellinie auf und davon in Richtung Memminger Tor durchstartete. Philipp Beigl im Memminger Tor kam zwar aus seinem Kasten, aber Manuel Müller umlief den Schlussmann geschickt und legte den Ball sicher zur 1:0-Führung ins Netz. Mering hatte nun mehr Spielanteile und hatte auch seine Chancen. Trotz einiger Spieler aus der Regionalliga konnten die Memminger nicht die nötigen Akzente setzen.
Auch nach dem Seitenwechsel war der FCM bemüht und druckvoll, zeigte jedoch eine mangelhafte Chancenverwertung. So wie Krogler, der nach einer Stunde Spielzeit den Torhüter ausspielte, dann jedoch einen gegnerischen Abwehrspieler auf der Linie anschoss.
In dieser Phase gaben die Spieler des SV Mering alles, kämpften – so, wie Günter Bayer es von seinen Mannen eingefordert hatte. Doch der Trainer, mussten bis zur 90. Spielminute warten, als es hieß: Freistoß für den MSV. Dominik Schön legte sich den Ball aus spitzem Winkel an der rechten Strafraumgrenze zurecht, brachte den Ball scharf aufs Tor, und dann war es Memmingens Keeper Philipp Beigl, der den feuchten Ball zum 2:0-Endstand für die Meringer durch die Hände rutschen ließ. Günter Bayer war am Ende glücklich und zufrieden: „Das sind so Siege, die freuen einen besonders, dass wir im Prinzip heute doch klarer Außenseiter waren. Memmingen hatte heute ihre Chancen nicht reingemacht, und wir haben dann halt doch das Glück beim 2:0. Das sind die Dinge, die passieren, wenn du dich reinschmeißt, wenn du alles gibst – dann hast du mal das Glück des Tüchtigen. Und das ist zwar ein Spruch, der aber im Fußball immer wieder zutrifft“, so Bayer weiter. „Völlig unnötig“, lautete derweil der Kommentar von Memmingens Trainer Köstner, der sein Team spielerisch auf Augenhöhe sah, aber auch die nötige und größere Aggressivität beim Gegner erkannte.
Schiedsrichter: Michael Ost (Riedlingen) - Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Manuel Müller (27.), 2:0 Dominik Schön (90.)

SV Egg an der Günz - SV Raisting 1:1
Weil der SV Egg seine Chancen nicht nutzte, kam er nicht über ein 1:1 gegen den SV Raisting hinaus. Früh unterlief Florian Huber ein Foul im eigenen Strafraum, und Schiedsrichter Stefan Treiber entschied auf Elfmeter. Torhüter Philipp Stölzle parierte aber den Strafstoß von Matthias Schelle. Egg war spielbestimmend, Raisting nutzte dafür seine zweite echte Chance zum 0:1 durch Torjäger Ludwig Huber (31.), als beim SVE Christian Jehle verletzungsbedingt behandelt wurde und sein Team zwischenzeitlich in Unterzahl war. Nach der Pause verstärkten die Raistinger ihre Abwehr, sodass der SVE wurde kaum gefährlich werden konnte. Immerhin gelang Alexander Heiligsetzer der verdiente 1:1-Ausgleich (68.). Kurz vor Schluss gab es noch eine unschöne Szene. Raistings Johannes Franz wurde für sein grobes Foul vom Referee mit der Roten Karte bedacht.
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Zell-Bruck) - Zuschauer: 200

Tore: 0:1 Ludwig Huber (29.), 1:1 Alexander Heiligsetzer (69.)

Rote Karte: Johannes Franz (91./SV Raisting)

Bes. Vorkommnis: Matthias Schelle (SV Raisting) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Philipp Stölzle (10.)


Mit allem, was ihm an Kampfkraft und Einsatzwillen zur Verfügung stand, hielt der Kissinger SC (am Boden Ferhat Keles) dem FC Gundelfingen (links Stefan Schimmer) stand. F.: Rudi Fischer

Kissinger SC - FC Gundelfingen 0:0
Zufrieden schaut anders aus. Diesen Eindruck vermittelten die Kicker des FC Gundelfingen jedenfalls nach dem torlosen Remis beim Kissinger SC. Schließlich winkte den Grün-Weißen die Rückkehr an die Tabellenspitze. Doch Coach Stefan Anderl relativierte prompt: „Wir waren über weite Strecken spielbestimmend und haben auch eine gute Leistung abgeliefert.“
Allerdings fehlte seinen Schützlingen im Abschluss die nötige Durchschlagskraft. Was wenig verwunderlich ist, nachdem mit Phillip Schmid und Bernd Scheu zwei Angreifer verletzungsbedingt fehlten. So lief anfangs Stefan Winkler an der Seite von Stefan Schimmer ganz vorne auf, was nicht die einzige Rotation angesichts der begrenzten Mittel war. „Nur Philipp Urban ist voll einsatzfähig“, lautete Anderls Urteil beim Blick auf die Ersatzspieler – und der hat nach längerer Verletzungspause gerade mal eine volle Trainingswoche absolviert.
Die Kissinger machten hinten die „Schotten dicht“, trotzdem hätte der FCG vor der Pause den Riegel knacken können. Beim Kopfball von Fabio Kühn (25.), der Direktabnahme von Oguz Yasar (29.) oder den Freistößen von Elias Weichler (37.) und Michael Grötzinger (44.) lag die Führung jedenfalls in der Luft. Nach dem Seitenwechsel beteiligte sich auch der KSC etwas mehr am Spielgeschehen und hatte durch Marcel Pietruska das 1:0 vor Augen. Allerdings hatte FCG-Verteidiger Haydar Kaymaz aufgepasst und für seinen bereits geschlagenen Keeper Dominik Trenker per Kopf gerettet (50.). „Die Zeit läuft für uns“, rief KSC-Keeper Robin Scheurer seinen Mitspielern immer wieder zu – und machte deutlich, dass der Neuling mit dem 0:0 vollauf zufrieden war. Ganz im Gegensatz zu den Gundelfingern, die weiter vergeblich anrannten. „Am Ende“, so Coach Anderl, „habe ich mir dann gedacht: Ein Punkt ist ein Punkt.“ Womit zumindest er dann doch zufrieden war. Genauso wie sein Kissinger Gegenüber Alexander Bartl: „Wir sind absolut zufrieden. Wir wurden für den Kampf und Einsatzwillen belohnt.“
Schiedsrichter: Alexander Meier (Waldperlach) - Zuschauer: 100


Türkspor Augsburg - SC Ichenhausen 3:1
Das Wort vom Angstgegner machte unter den Fans des SC Ichenhausen die Runde. Schon zu Bezirksliga-Zeiten hatte der SCI gegen Türkspor Augsburg stets den Kürzeren gezogen. Diesmal blieb es beim Versuch einer Wiedergutmachung. Für die Ichenhauser war es ihre erste Auswärtspleite in der laufenden Spielzeit. Und am Ende ärgerten sich die Gäste doppelt: Über die eigene, vor allem in der zweiten Halbzeit ganz schwache Vorstellung und über eine Fehlentscheidung des Unparteiischen-Gespanns, die das 2:1 begünstigte und das Spiel somit in die aus Ichenhauser Sicht verkehrte Richtung lenkte.
Unter dem Strich war es freilich eine verdiente Niederlage. Irgendwo fehlte der Elf von Trainer Oliver Schmid gestern der nötige Biss, vielleicht auch der Mut. Zunächst war es noch ganz in Ordnung, aber nach dem Seitenwechsel erreichte kein Spieler Normalform.
Bereits im ersten Durchgang waren die Augsburger das spielerisch bessere Team. Ichenhausen fehlte der Zugriff, und der SCI hatte dann auch einige brenzlige Situationen zu überstehen, konnte sich letzten Endes aber auf Torwart Liridon Rrecaj verlassen. Der konnte nun wirklich überhaupt nichts dafür, dass es zur Pause trotzdem 1:1 unentschieden stand: Yildirim Dönmez gelang ein Traumtor, indem er die Kugel aus 20 Metern wunderbar ins Dreieck schoss (37.).
Die Gäste verlegten sich von Beginn an fast ausschließlich aufs Kontern, was ihnen zunächst auch sehr ordentlich gelang. Möglicherweise wäre die Sache besser gelaufen, hätte Sebastian Hofmiller das Hundert-Prozent-Ding in der fünften Minute genutzt: Wunderbar freigespielt von Daniel Dewein, wuchtete der Ichenhauser Torjäger das Spielgerät aus drei Metern an den Querbalken statt in die Maschen. Einen Konter später verpasste Marco Schlittmeier das Ziel mit einem Schuss aus 16 Metern knapp (10.). Den Führungstreffer für die Königsblauen besorgte dann Dewein, der nach tollem Zuspiel von Martin Wenni Torwart Christoph Heckert ausspielte und anschließend den Ball ins leere Tor schob (12.). In der zweiten Halbzeit verflachte die Partie spielerisch, die Königsblauen waren von der Rolle. Nur noch einmal kamen sie gefährlich vor das Augsburger Gehäuse. Schlittmeier zwang Heckert mit einem schönen Schuss aus 16 Metern zur Glanzparade (53.).
Insgesamt aber gab Türkspor den Ton an. Ein 30-Meter-Knaller von Moustapha Salifou strich zum Glück für die Gäste noch knapp am Pfosten vorbei. Dann aber trat Schiedsrichter Joshua Amponsah entscheidend auf den Plan, indem er sich auf seinen Assistenten an der Seitenlinie verließ. Der verweigerte das Heben des Fähnleins, als Jérôme Fayé klar im Abseits stand, und der Augsburger hatte keine Mühe, das 2:1 zu erzielen (75.). Fayé packte dann noch den Treffer zum Endstand drauf (84.). Sehr zur Freude seines Abteilungsleiters. „Es herrscht große Erleichterung bei uns. Dieser Erfolg war verdient, die Mannschaft zeigte eine ausgezeichnete Leistung. Das lässt hoffen“, sagte Adem Gürbüz.
Schiedsrichter: Joshua Amponsah (Unterhaching) - Zuschauer: 70

Tore: 0:1 Daniel Dewein (11.), 1:1 Yildirim Dönmez (38.), 2:1 Jérôme Fayé (76.), 3:1 Jérôme Fayé (85.)

Aufrufe: 04.10.2015, 21:41 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor