Äpfingen fiebert Nachbarschaftsduell entgegen

Wendepunkt oder nur Sternstunde – diese Frage stellt man sich beim SV Ringschnait nach dem zweiten Saisonsieg am Vorsonntag. Wenigstens eine Halbzeit lang spielte da der SVR weitgehend nach den Vorstellungen des Trainerduos Wiest. Im Heimspiel am Samstag gegen Olympia Laup-heim II sollte der SVR nicht nur wegen der ungewohnten Anspielzeit (12 Uhr) hellwach sein. Dies gelang den Gästen beim 3:0-Pokalsieg gegen den SVR vor elf Tagen perfekt, die 0:1-Niederlage gegen Äpfingen traf die bis dahin heimstarken Laupheimer aber wie ein Blitz. Beim Wiedersehen mit Michael Wiest könnte das Pokalmuster wieder greifen – die SVR-Offensive in Schach halten und schnell kontern.

Zusätzlicher Rückenwind

Zu keinem besseren Zeitpunkt hätte der SV Äpfingen beim 1:0 in Laup-heim seinen ersten Saisonsieg landen können. Für das Derby gegen den SV Baltringen sollte dies nochmals zusätzlichen Rückenwind für das Team um Coach Christian Möbius geben. Die negative Derbybilanz aus dem Vorjahr interessiert beim SVÄ niemand, schon eher die Aussicht, den SVB mit einem Sieg tabellarisch zu überrunden. Die ausgeglichene Punktebilanz der Gäste spiegelt in etwa auch das Leistungsvermögen des SVB wider. An guten Tagen kann das Kraus-Team gegen jeden Gegner bestehen, an schlechten eben auch gegen jeden verlieren. Im Derby ist man daher auch nicht zwingender Favorit.

Als einziges Team der Bezirksliga ist Tabellenführer SV Dettingen auf eigenem Platz noch ohne Punktverlust. Diese lupenreine Bilanz soll nach den Vorstellungen des SVD auch nach dem vierten Heimspiel gegen den SV Reinstetten Bestand haben. In diesem Fall winkt dem Liga-Primus sogar ein Ausbau der Tabellenführung, da Verfolger Mietingen pausiert. Die Gäste bezogen am Vorsonntag eine überraschende 0:3-Pleite, schmerzlich vermisst wurden dabei der lang gesperrte Robin Kammerlander und Halit Baykara. Letzterer dürfte im Illertal wieder dabei sein.

Was in den Vorjahren kaum denkbar war, ist in dieser Saison Fakt. Der SV Steinhausen wartet als eines der stärksten Heimteams der Vorjahre nach drei Partien vor eigenem Publikum immer noch auf den ersten Heimsieg. Ausgleichen konnte der SVS dieses Manko durch zwei Auswärtssiege. Nun soll die noch schiefe Heimbilanz gegen den Aufsteiger SV Eberhardzell begradigt werden. Der findet sich in der Bezirksliga bisher deutlich besser zurecht als erwartet und hatte auf Niederlagen bisher stets die passende Antwort. Beim 5:2 gegen Birkenhard überzeugte der SVE wiederholt, zwei Siege in Folge gelangen dem Aufsteiger in dieser Saison jedoch noch nicht.

Tatsachen sprechen andere Sprache

Beim SV Birkenhard und auch beim TSV Rot/Rot gibt es nichts mehr schönzufärben. Davon, dass beide Teams "gefühlt" zu stark für hintere Tabellenplätze sind, kann man sich wenig kaufen. Die Tatsachen sprechen eine andere Sprache. Der SVB wartet seit fünf Spielen auf einen Dreier, die Gäste bezogen in den vergangenen drei Partien zum Teil deprimierende Niederlagen. Wenig verwunderlich ist dann, dass beide inzwischen im Tabellenkeller angekommen sind und um richtungsweisende Punkte kämpfen. Die Gäste wollen dabei zuerst die mit 14 Gegentreffern anfälligste Abwehr der Liga stabilisieren, der SVB benötigt eine Steigerung im Offensivbereich.

Nach einer zweiwöchigen Spielpause greift auch der SV Sulmetingen wieder in den Spielbetrieb ein. Zwischen den Tagen leistete sich der SVS zur allgemeinen Verwunderung aber das Pokalaus in Schemmerhofen. Einen Negativtrend sucht man beim SVS deswegen aber nicht, die Spitzenplätze sind auf Schlagdistanz. Auf dem Weg dorthin braucht die Gumper-Elf nun aber einen Sieg gegen den SV Alberweiler, der am Vorsonntag nach einer saisonübergreifenden Serie von elf niederlagenlosen Spielen die erste Niederlage erlitt. Dies dürfte den bisher so gefestigt wirkenden SVA kaum aus der Bahn werfen.

Die TSG Achstetten hat die Handbremse gelöst – nach zwei klaren 3:0-Siegen in Folge ist die Zuversicht rund um das Sumpfbiberstadion wieder deutlich angestiegen. Einen Rückfall in alte Muster will man bei der TSG vermeiden, gegen den VfB Gutenzell soll der dritte Sieg in Serie her. Die Vorzeichen dafür sind nicht die schlechtesten, denn der Dritte der vergangenen Saison ist noch auf Formsuche. Beim 1:3 gegen Mietingen erarbeitete sich der VfB viele Chancen, ließ sich schlussendlich aber klassisch auskontern. Der klare Auftrag von Spielertrainer Florian Walker lautet nun, die ungewohnte Tabellenregion so schnell wie möglich wieder zu verlassen – am liebsten mit einem Sieg bei der TSG.