2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Szene mit Symbolcharakter: Kapitän Kamil Niewiadomski (Mitte) und seine Hennefer Teamkollegen stehen unter Beschuss. Bild: Bröhl
Szene mit Symbolcharakter: Kapitän Kamil Niewiadomski (Mitte) und seine Hennefer Teamkollegen stehen unter Beschuss. Bild: Bröhl

Acht Gründe zur Sorge

Hennef gerät im Spiel gegen die Bochumer Amateure mit 0:8 unter die Räder

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Blamage statt Befreiungsschlag: Im dritten Regionalliga-Spiel kassierten die Fußballer des FC Hennef 05 die dritte Niederlage. Das einzige Positive aus Sicht der 05er: Die Pleite fiel nicht zweistellig aus.

Hennef. Das einzige Positive aus Sicht der Hennefer: Die 0:8-Pleite fiel nicht zweistellig aus. Allein FC-Keeper René Monjeamb bewahrte die Gastgeber vor einem noch größeren Fiasko. „Wenn der Torwart bei einem 0:8 der beste Mann seiner Mannschaft ist, sagt das eigentlich schon alles”, polterte der Hennefer Trainer Marco Bäumer.

In seinem unverblümten Fazit auf der Pressekonferenz ging der 42-Jährige hart ins Gericht mit seinen Schützlingen. Neben gravierenden taktischen Defiziten kritisierte der Coach die fehlende Gegenwehr: „Heute hat niemand ernsthaft Verantwortung übernommen. Der Auftritt war einfach nur peinlich.” Nach dem Schlusspfiff rief Bäumer seine Mannschaft zusammen und geigte ihr noch auf dem Rasen die Meinung. Die Botschaft seiner Ansprache: Die Spieler stehen von nun an auf dem Prüfstand. „In Oberhausen werde ich sicher nicht die gleiche Startelf ins Rennen schicken”, sagte Bäumer.

Achtminütiger Blackout

VfL-Coach Thomas Reis richtete derweil tröstende Worte an seinen Trainerkollegen: „Ich hoffe, dass sich Hennef schnell an diese Klasse gewöhnt. Der Sprung in die Regionalliga ist nun mal ein gewaltiger Schritt.”

Dabei hatten die Gastgeber vor 430 Zuschauern im Stadion an der Fritz-Jacobi-Straße so vielversprechend begonnen. Nach sieben Minuten übersah der Unparteiische Tobias Altehenger ein Handspiel des Bochumers Florian Jungwirth auf der eigenen Torlinie, kurz darauf wurde ein Schuss von Tobias Günther noch soeben zur Ecke geblockt. Wenige Sekunden später setzte Andy Habl einen Fallrückzieher an den Pfosten — allerdings aus einer Abseitsposition heraus.

Der Hennefer Drangphase folgten acht Minuten, in denen die Gastgeber regelrecht vorgeführt wurden. Erst erzielte VfL-Außenverteidiger David Niepsuj mit einem verdeckten 18-Meter-Schuss die Führung (14.), dann ließen die 05er Gazi Siala nach einem Freistoß sträflich frei zum Schuss kommen — 0:2 (18.). Wenige Sekunden später fasste sich Jungwirth — neben dem frisch gebackenen U-19-Europameister Fabian Holthaus und Keeper Felix Dornebusch einer von drei Profi-Leihgaben — aus zentraler Position ein Herz und ließ Monjeamb mit einem satten Fernschuss keine Abwehrchance.

Doch damit nicht genug: Einen kapitalen Fehlpass von Florian Schöller nutzte VfL-Sturmtank Laurynas Kulikas eiskalt zum 4:0 (21.). Die Gästeangriffe waren an diesem Nachmittag schlichtweg ein Muster an Effizienz: Den nächsten blitzschnell vorgetragenen Konter krönte Ridvan Balci mit dem Treffer zum 5:0 (22.). Bäumer reagierte und brachte Lucas Inger für Dennis Eck ins Spiel. Immerhin: Bis zur Pause hielten sich die 05er schadlos.

Der erste Bochumer Vorstoß nach dem Wechsel endete jedoch erneut im Gästejubel: Kulikas überwand Monjeamb mit einem feinen Heber (51.). Die VfL-Joker Joshua Forbes (80.) und Sinan Kurt (82., FE) schraubten das Ergebnis bis auf 8:0 in die Höhe. Die Reaktion der Zuschauer nach Spielende war umso beeindruckender. Es gab keine Pfiffe. Stattdessen ertönten „Wir kommen wieder”-Rufe.

Aufrufe: 017.8.2014, 21:18 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Tim MiebachAutor