2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Robby Mohnke (rechts) löste Reinhold Höck kurz vor der Winterpause ab
Robby Mohnke (rechts) löste Reinhold Höck kurz vor der Winterpause ab

Abwärtsspirale mündet in Abstiegsplatz

TuS Marialindens Trauma am Elfmeter-Punkt — Trainerwechsel kurz vor dem Ende der Hinrunde

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Marialinden. Für den TuS Marialinden erweist sich die dritte Saison nach dem Aufstieg in die Fußball-Landesliga als überaus schwierig. Nach einem hoffnungsvollen Beginn ging es in der Tabelle stetig abwärts. Nach 16 Spielen — der erste Rückrundenspieltag wurde bereits vor dem Jahreswechsel absolviert — ist der TuS auf seiner schlechtesten Platzierung in dieser Saison angekommen: Drittletzter mit drei Zählern Rückstand zum rettenden Ufer.

Dabei schien es zunächst so, als könne der Klub sein ambitioniertes Ziel, einen einstelligen Tabellenplatz, locker erreichen. Mit Reinhold Höck hatte ein motivierter Trainer aus dem Kölner Raum das Ruder nach der zehnjährigen Ära unter Heinz-Peter Müller übernommen.

Nach schwieriger Vorbereitung sahen die ersten Punktspielergebnisse nicht schlecht aus. Zum Saisonauftakt beim hoch gehandelten Aufsteiger SV Schlebusch holte der TuS ein 2:2. Es folgte ein 4:2-Sieg über den ebenfalls zum erweiterten Favoritenkreis zählenden FV Bonn-Endenich — seinerzeit war noch nicht abzusehen, dass der Klub aus der früheren Bundeshauptstadt ein direkter Konkurrent im Kampf entlang der Abstiegszone werden sollte. Der TuS Marialinden grüßte zunächst einmal von Platz vier. Aber was heißt das schon nach zwei Spieltagen?

Es begann die Phase, in der unglückliche Umstände gepaart auch mit einer Portion Unvermögen in entscheidenden Situationen den Abwärtstrend einleitete. Da wurden Großchancen vertan, krude Fehler im eigenen Defensivbereich gebaut und — bekannt aus der Vorsaison — reihenweise Elfmeter verschossen.

Nach drei Pleiten in Folge mit jeweils einem Tor Differenz sowie einem turbulenten 3:3 gegen den SSV Homburg-Nümbrecht folgte ein kurzes Zwischenhoch: ein 3:1-Sieg beim damaligen und später abgestützten Tabellenführer SC Fortuna Köln II und ein magerer 2:0-Pflichterfolg beim in dieser Liga völlig überforderten, punktlosen Schlusslicht VfL Leverkusen.

Das reichte zu diesem Zeitpunkt, um als Tabellenzehnter mit einem kleinen Polster auf die Abstiegsränge die Ruhe zu bewahren. Nach einem zu verschmerzenden 0:3 gegen den starken Titelaspiranten SSV Merten und einer Punkteteilung beim 1:1 gegen die SpVg. Frechen 1920 folgte das Spiel, welches die Alarmglocken zum Schrillen brachten.

Gegen den Aufsteiger FC Hertha Rheidt stellte sich der TuS unclever an und rutschte nach einem 0:3 erstmals auf einen Abstiegsrang. Es folgte „ein letztes Hurra” mit einem sensationellen 8:1 gegen die SG Köln-Worringen — zwar ein Pflichterfolg gegen einen designierten Absteiger, in seiner Art und Weise gleichwohl beeindruckend.

Das folgende Aufeinandertreffen mit seinem früheren Verein FC Pesch sollte für Trainer Reinhold Höck schicksalsprägend sein. Nach dem 1:3 und einer einwöchigen Ligaspielpause wurden hinter geschlossenen Türen lange Gespräche mit der Abteilungsspitze geführt — am Ende stand die Trennung vom erst fünf Monate zuvor verpflichteten Trainer. Dafür übernahm sogleich Robby Mohncke, der bis zum Sommer viele Jahr Co-Trainer beim TuS gewesen und dann in gleicher Funktion zum Heiligenhauser SV gewechselt war. Die „ungünstigen Begleiterscheinungen” hat der neue Mann am Ruder von seinem Vorgänger wohl geerbt, denn nicht zuletzt vergebene Strafstöße sollte es auch in den letzten drei Auftritten des Jahres geben.

Nach einem 0:6 gegen den FV Wiehl war der Vorsprung zur Abstiegszone aufgebraucht und betrug nur noch zwei Törchen. Nach einem 0:2 gegen den SV Deutz ging es zum zweiten Mal hinab auf einen Abstiegsrang, und nach dem abschließenden 1:5 gegen den SV Schlebusch rutschte der TuS noch einen Platz tiefer, bei nun eben drei Punkten Rückstand auf einen Rang, der den Klassenerhalt bedeutet. Robby Mohncke blieb nicht viel anderes übrig, als den Fokus auf die Rückrunde zu richten. Die Elf habe immer von ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit gelebt, daran gelte es noch intensiver zu arbeiten: „Und wir brauchen einen Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft.”

Darum sollen mindestens fünf Neuzugänge verpflichtet werden — wenn das aufgrund der Wechselmodalitäten in der Winterpause sicherlich schwierig ist. Doch drei Personalien kann der TuS bereits vermelden: Marten Mühlenhaus (zuletzt im Ausland, davor unter anderem TuS Lindlar), den reaktivierten Sascha Wallmeroth und Mahri Maki Delija vom A-Ligisten SV Bergisch Gladbach 09 II. „Alle drei sind keine Ergänzungsspieler, sondern Verstärkungen”, betont Mohncke, der zuversichtlich ist, auch noch zwei weitere Zugänge bald begrüßen zu dürfen. Verabschiedet hat sich derweil Daniel Feuser, der angab, aus privaten Gründen aufzuhören. Zur Vorbereitung auf die Rückrunde trommelt Robby Mohncke seine Spieler ab dem 17. Januar wieder zusammen. Nach einer Reihe von Testspielen steht das erste Punktspiel am 5. März gegen den FV Bonn-Endenich auf dem Programm. (r)

Aufrufe: 03.1.2017, 10:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / rAutor