2024-04-25T14:35:39.956Z

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Florian Buchholz (rechts) läuft künftig wieder im Trikot von Germania Windeck auf.
Florian Buchholz (rechts) läuft künftig wieder im Trikot von Germania Windeck auf.

Entscheidung des Herzens

Florian Buchholz kehrt zum TSV Germania Windeck zurück

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Bei seinem Wechsel zu Germania Windeck ließ Florian Buchholz sein Herz entscheiden. „Es ist so wie nach Hause kommen“, sagt der 30-jährige Fußballer. Der Landesligist SV Deutz 05 hätte ihn gerne behalten und auch bei seinem vorherigen Verein FC Hürth (Mittelrheinliga) wäre der Routinier erneut mit offenen Armen empfangen worden, doch am Ende entschied sich Buchholz für seine alte Liebe.

„Der verlorene Sohn ist zurückgekehrt“, frohlockt der Windecker Trainer Marcus Voike über seinen „Königstransfer“. Mit Manuel Schwarz (SSV Nümbrecht) und Markus Blechinger (SV Windhagen) hat der Mittelrheinliga-Absteiger weitere Hochkaräter verpflichten können, die bereits Stallgeruch besitzen.

Von dem Trio trug Buchholz jedoch am längsten das Windecker Trikot. Sein künftiger Trainer spielte einst Seite an Seite mit ihm, zuletzt in der Saison 2012/13. Das Duo führte im zentralen Mittelfeld Regie, Buchholz trug die Binde. „Flo war ein toller Kapitän, ein ganz ruhiger, sachlicher Typ – sowohl auf als auch neben dem Platz“, sagt Voike, der damals als spielender Co-Trainer fungierte. Er sei damals mehr gelaufen, berichtet Buchholz, „dafür konnte Marcus den Gegenspielern besser wehtun“.

Dabei hatte es einige Zeit gedauert, ehe der Linksfuß den Durchbruch schaffte. Zwar war ihm nach seinem Wechsel 2006 von den A-Junioren von RS Waldbröl zu Germania Dattenfeld prompt der Aufstieg in die Oberliga Nordrhein geglückt, doch die Einsatzzeiten in der Rückrunde ließen zu wünschen übrig. In der darauffolgenden Saison, als man sich mit Rang acht für die NRW-Liga qualifizierte, kam Buchholz noch seltener zum Zug. Nicht zuletzt aufgrund seines Studiums zum Diplom-Finanzwirt in Nordkirchen bei Münster stellte er den Fußball fortan hinten an und kickte nur noch für die Reserve. Bis 2011 der Anruf von Hermann-Josef Werres kam. Der war nach seinem dreijährigen Engagement in Hennef nach Windeck zurückgekehrt und überredete Buchholz zu einem Comeback in die erste Mannschaft.

Dort sollte er kurz darauf den größten Moment seiner Karriere erleben. Im DFB-Pokalspiel gegen die TSG Hoffenheim erzielte Buchholz nach einer Ecke die Führung für den krassen Außenseiter. 5000 Zuschauer im Kölner Sportpark Höhenberg jubelten ihm zu. „Tore von mir haben ja Seltenheitswert, erst recht mit dem Fuß. Dass ich ausgerechnet in solch einem Spiel treffe, war einfach nur unglaublich“, so Buchholz. Am Ende unterlag man dem Bundesligisten in der Verlängerung mit 1:3.

Das Tor sollte den Startpunkt einer tollen Laufbahn markieren. Buchholz mauserte sich zum Leistungsträger und wurde vor der Saison 2012/13 sogar zum Kapitän ernannt. Trotzdem zog es ihn ein Jahr später zum FC Hürth. Ausschlaggebend war sein Bachelor- und Masterstudium in Köln. Auch beim FCH dauerte es nur eine Spielzeit, ehe Buchholz die Binde tragen durfte. Nach drei erfolgreichen Jahren musste der Routinier die vergangene Hinrunde beruflich bedingt jedoch aussetzen. Im Winter heuerte er schließlich beim SV Deutz an. „Ich wollte mich dort eigentlich nur ein bisschen fit halten, aber dann hat es mir so viel Spaß gemacht, dass ich in der Rückserie für Deutz gespielt habe“, so Buchholz. Obwohl er nach wie vor in Köln arbeitet und wohnt, ist er nun nach Windeck zurückgekehrt.

Sehr zur Freude seiner Eltern, die in Ruppichteroth beheimatet sind. „Mein Papa stand schon lange nicht mehr auf dem Sportplatz – das wird sich jetzt ändern“, erklärt Buchholz. Er freut sich nicht nur auf den Familien-Support, sondern auch auf viele altbekannte Gesichter. Insbesondere zu Klubchef Heinz-Georg Willmeroth pflegt er ein enges Verhältnis. „Ich kenne keinen herzlicheren Präsidenten. Der Klub kann sich glücklich schätzen, Schocki und Marcus zu haben“, so Buchholz.

Das Gleiche gelte für die Fangemeinschaft „12. Mann“, die das Team über die Spieltage hinaus unterstützt und gerne auch mal einen Grillabend organisiert. „Die Jungs meckern zwar auch mal, aber wichtig ist, dass sie bedingungslos hinter uns stehen“, so Buchholz. Der Support soll die Windecker in der anstehenden Saison tragen – am besten zum Aufstieg. „Wir wollen zumindest oben mitmischen“, erklärt Voike. Entscheidend sei, dass man weniger Gegentore kassiere. Dafür soll nicht zuletzt Buchholz sorgen, als linker Innenverteidiger oder Sechser.

Sollte die Rückkehr in die Mittelrheinliga nicht sofort glücken, könnte Voike beim nächsten Anlauf wohl wieder auf Buchholz setzen. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass Windeck meine letzte Station sein wird“, so der Routinier. Sein Herz würde ihm da ganz sicher nicht widersprechen.

Aufrufe: 02.7.2017, 20:47 Uhr
Rhein-Sieg-Anzeiger/Tim MiebachAutor