2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Überraschend: Christian Auner verändert sich vom FSV Bayreuth zum Aufsteiger ATS KulmbachF: Kolb
Überraschend: Christian Auner verändert sich vom FSV Bayreuth zum Aufsteiger ATS KulmbachF: Kolb

Abstiegskampf von der ersten Minute an

Die an diesem Wochenende startende neue Saison in der Bezirksliga Ost hat es in sich / Härtetest für den FSV Bayreuth gegen Thiersheim

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Starke Absteiger, ambitionierte Aufsteiger und eine Abstiegsregelung, die für nicht weniger als sieben Teams den Weg in die Kreisliga bedeuten könnte: Die an diesem Wochenende startende Bezirksliga Ost hat es in sich. Ein spezieller Härtetest wartet zum Auftakt auf den amtierenden Vizemeister FSV Bayreuth. Die als Mitfavorit gehandelten Prellmühler empfangen morgen um 15 Uhr den TSV Thiersheim, Tabellensechster der Vorsaison, zu einem ersten vermeintlichen Spitzenspiel der neuen Saison.
Eine harte Nuss zu knacken hat auch der TSV Neudrossenfeld II, der morgen um 16 Uhr bei Landesliga-Absteiger FC Trogen gastiert. Nicht minder hoch ist die Hürde für den TSV Bindlach. Die Konradi-Elf gibt ihre Visitenkarte heute um 15 Uhr beim ZV Thierstein ab. Und auch der TSV Mistelbach muss in der Fremde ran. Für Neu-Trainer Daniel Heißenstein und seine Elf geht es morgen um 15 Uhr zum FC Eintracht Münchberg. Eine große Unbekannte wartet auf die SpVgg Bayreuth II. Die Wurster-Elf hat morgen um 16 Uhr auf der Jakobshöhe Heimrecht gegen Aufsteiger FC Rehau.
FSV BAYREUTH:
Auch Christian Auner weg
Als Vizemeister wird der FSV fraglos zu den Gejagten gehören. Aber weder die Favoritenbürde noch die Abgänge dreier absoluter Leistungsträger schaffen es, Markus Zeitler aus der Ruhe zu bringen. Der Trainer des FSV musste neben Stammkeeper Tim Tscheuschner (zum BSC Bayreuth-Saas) und Patrick Pöllath (zur SpVgg Bayreuth II) in dieser Woche auch noch Christian Auner, seinen 15-fachen Torschützen aus der Vorsaison, ziehen lassen. Der 28-Jährige erlag den Verlockungen des Liga-Konkurrenten ATS Kulmbach. „Alle drei sind große Verluste für uns – sowohl menschlich, als auch spielerisch“, sagt Zeitler und vermutet, dass ihm mit seinen drei kapitalen Abgängen auch die Favoritenrolle abhanden gekommen ist. Bange ist dem Coach trotzdem nicht. Verantwortlich für den ungebrochenen Glauben an eine erneut gute Rolle in dieser Saison ist eine Riege an Neuzugängen, die meisten blutjung „und sehr, sehr talentiert. Einige werden den Sprung gleich schaffen, andere werden über die Kreisklassen-Elf behutsam aufgebaut“. Zu den vielen ehemaligen U 19-Spielern gesellten sich mit dem in der Kreisklasse überragenden Tobias Streng (Sportring Bayreuth) und bezirksligaerfahrenen Esra Schmidt (SpVgg Bayreuth II) zwei Akteure, die wohl sofort Verantwortung übertragen bekommen. „Sie werden uns sehr weiterhelfen“, erklärt Markus Zeitler, weiß aber freilich auch, wie stark die Liga heuer besetzt ist. „Megaschwer“, nennt er sie sogar. Und dem Auftaktgegner TSV Thiersheim verleiht er das Attribut „sehr, sehr unbequem. In der letzten Saison haben wir gegen sie nur einen Punkt geholt, das sagt alles“. Verzichten muss er morgen auf die Urlauber Frederik Schmidt-Hofmann und Sebastian Binder sowie die verletzten Thomas Bachmaier und Stefan Herrmann.
FSV Bayreuth: Seeger (Kellner) – Menzel, Röbel, Szydlik, Schwarzer, Nützel, Röthlingshöfer, Kellner, Schatz, Schmidt, Koßmann; Düngfelder, Guhl, Streng, Angerer, Leykauf, Lodes, Heim, Kolodi, Skora, Praschil.

TSV BINDLACH:
Personelle Engpässe zum Auftakt
Von der ganz großen Vorfreude auf den Saisonstart ist beim TSV Bindlach nicht viel zu spüren. Da ist einerseits die Trainingsbeteiligung. „Die hätte schon ein bisschen besser sein können“, moniert TSV-Trainer Udo Konradi, der seine Schichtarbeiter und Studenten oftmals vermisste. Andererseits sind da personelle Engpässe vor dem heutigen Auftaktspiel in Thierstein. Christian Schreiber, Martin Dörr und Daniel Möschel sind verhindert, Kapitän Benno Graef ist ebenso verletzt wie Neuzugang Daniel Strömsdörfer (vom TSV Kirchenlaibach). Und nebenbei trägt natürlich auch der Auftaktgegner nicht gerade dazu bei, in übermäßige Euphorie auszubrechen. Der ZV Thierstein, der sich bekanntermaßen aus einer Vielzahl an technisch beschlagenen tschechischen Spielern rekrutiert, beendete die Vorsaison auf Platz fünf und wird auch nach Abschluss der aktuellen Spielzeit im Vorderfeld erwartet. Nicht umsonst hält Konradi den Ball flach: „Wir versuchen dort einen Punkt mitzunehmen, das wäre auf jeden Fall ein Erfolg.“ So wie in der vergangenen Saison, als man sich gegen die Stiftländer zwei Remis erkämpfte: 2:2 und 3:3. Ein Erfolg wäre für den Bären-Coach auch der erneute Klassenerhalt in einer Liga, „die mir noch einmal ein Stück stärker vorkommt als die in der letzten Saison.“
TSV Bindlach: Spengler (Maisel) – Neuß, M. Kögler, Bauer, McLean, S. Kögler, Begu, Bernet, Herath, P. Schreiber, Schneider, Maisel, Krodel.

TSV NEUDROSSENFELD II:
Tests mit Licht und Schatten
Das, was Bindlachs Trainer Udo Konradi über die Vorbereitung sagt, das würde auch André Riedel unterschreiben. Der ehemalige Mistelbacher Trainer hat zum Vorbereitungsbeginn das Erbe von Florian Gogolok bei der Neudrossenfelder Reserve angetreten. Und musste in diesen Vorbereitungswochen doch einige Mal Verzicht üben. Studien-, berufs- oder verletzungsbedingt summierten sich die Fehlzeiten bei seinen Akteuren bis an den Rand des akzeptablen Bereichs. Die zu geringe Trainingsbeteiligung ist laut TSV-Coach ausschlaggebend dafür, „dass wir auch noch nicht in der körperlichen Verfassung sind, wie es eigentlich notwendig ist, um in Trogen 90 Minuten zu laufen und zu kämpfen“. So ist der 34-Jährige froh, auf den einen oder anderen Kaderspieler der ersten Mannschaft zurückgreifen zu können, „denn die sind körperlich in einem fitten Zustand“. Ihr Übriges zu einer etwas holprigen Vorbereitung haben die Testspiele beigetragen. „Die reichen von grottenschlecht, beispielsweise bei einer Pleite in Hummeltal, bis zu sehr gut mit einem Unentschieden gegen Landesligist Redwitz“, spricht Riedel Klartext und weiß auch, dass er in Trogen nicht mit der Favoritenbürde zu kämpfen haben wird. „Trogen als Absteiger aus der Landesliga peilt einen Platz unter den ersten Fünf an, wir wollen nur die Klasse halten.“ Und so lautet die Zielsetzung: „Ein ordentlicher Start. Einen Punkt mitnehmen und die Sache passt.“ Verzichten muss er auf Simon (Urlaub), Dippold (verhindert) sowie Bäßler und Sommermann (beide verletzt).
TSV Neudrossenfeld II: Grüner - Kornetzke, Pereira, Drumm, Ross, Vogel, Dünzl, Mager, Ganster, Pittroff, Brumm; Gashi, Diwersi, Macht.

TSV MISTELBACH:
Freude über gute Trainingarbeit
Anders als in Bindlach oder Neudrossenfeld ist die Vorfreude in Mistelbach vollkommen ungetrübt. „Schön, dass es losgeht“, sagt Daniel Heißenstein. Der 26-Jährige Stürmer kam als Nachfolger von Interims-Coach Carolus Fischer vom ASV Hollfeld nach Mistelbach. Was er da bislang erlebt hat, hat ihm gefallen. „Die Trainingsbeteiligung war klasse, die Mannschaft zieht voll mit und ist willig, etwas zu lernen“, zieht der neue Coach ein erstes positives Fazit. Dabei war sein Einstand nicht ganz einfach. Aufgrund der zwei Wochen dauernden Relegationsrunde und der kurzen Sommerpause fehlte seinem Team eine ausreichende Regenerationsphase. „Wenigstens zehn Tage habe ich ihnen freigegeben. Das war sehr kurz, und das merkt man ihnen phasenweise noch ein bisschen an“, berichtet er. Ein Wort zur Personalsituation: Als großen Verlust bezeichnet Daniel Heißenstein den Abgang von Claus Baumgärtner. Der langjährige Leistungsträger wechselte eine Etage höher zum TSV Kirchenlaibach. „Sein Abgang tut uns natürlich schon weh, auf der anderen Seite haben wir mit Ludwig Gamp und André Dahms zwei langzeitverletzte Stammkräfte zurückbekommen.“ So herrscht also Zuversicht vor dem Auftakt beim FC Eintracht Münchberg und mit Blick auf das Saisonziel, das da lautet: „Klassenerhalt, diesmal aber direkt und nicht auf Umwegen.“
TSV Mistelbach: Dahms (Kolb) – Meinhardt, D. Weber, Fischer, Anders, Imhof, Hähnlein, Pietzonka, Ludwig, Ansari, Fiedler; M. Weber, Gamp, Mader, Petrovic, Engelbrecht, Hübner.

SPVGG BAYREUTH II:
Es zählt nur ein Sieg
„Die Rückrunde war gut und konstant. Darauf wollen wir aufbauen“, sagt Florian Wurster und wird konkret: „Ein Platz im ersten Drittel wäre schon ganz okay.“ Der Trainer der zweiten Mannschaft der SpVgg Oberfranken Bayreuth ist zwar ohnehin Optimist, weiß aber seine Zuversicht auch zu begründen. Da ist einerseits eine recht passable Vorbereitung. „Die heiße Phase der Studenten mit Prüfungen und Heimaturlaub haben wir ganz gut überstanden. Ich schätze wir hatten in den letzten fünf Wochen so 70 bis 80 Prozent Trainingsbeteiligung. Das ist nicht optimal, aber für unsere Verhältnisse ganz okay“, sagt der Altstädter Übungsleiter, den andererseits auch seine Neuzugänge zuversichtlich stimmen. Zwar hat er mit Florian Guthmann (zum BSC Bayreuth-Saas) eine Stammkraft und mit Freitag, Kellner und Sader noch drei Perspektivspieler verloren, „in der Breite“ aber, so ist er sich sicher, „haben wir uns auf jeden Fall verbessert“. Und so stehen mit Manuel Bühl (vom FV Rottweil), Patrick Pöllath (vom FSV Bayreuth) und Philipp Stelzer (vom FC Steinbach-Dürrenwaid) schon einmal drei der fünf Neuzugänge im Kader für das erste Spiel. Nur Tim Szepaniak (Kahnbeinbruch) und Fabian Peters (Muskelfaserriss) müssen ihre Verletzungen noch auskurieren. Die Zielsetzung für den morgigen Auftakt auf der Jakobshöhe ist auf jeden Fall unmissverständlich formuliert: „Klar bringt ein Aufsteiger wie Rehau eine gewisse Euphorie mit, aber wir spielen zu Hause. Und dementsprechend zählt nur ein Sieg.“
SpVgg Bayreuth II: Freiberger – Behem, Böhm, Bühl, Dünkel, Emmert, Frei, Kolodi, Reutlinger, Pöllath, Scherl:
Aufrufe: 019.7.2014, 11:18 Uhr
Stefan Wolfrum / NKAutor