2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Sorgenvolle Miene bei Neudrossenfelds Coach André Riedel: Morgen soll im Duell mit dem TSV Mistelbach endlich der erste Sieg im neuen Jahr her.F: Kolb
Sorgenvolle Miene bei Neudrossenfelds Coach André Riedel: Morgen soll im Duell mit dem TSV Mistelbach endlich der erste Sieg im neuen Jahr her.F: Kolb

Abstiegskampf auf hohem Niveau

Zwei Teams aus dem vorderen Tabellendrittel im Duell: TSV Neudrossenfeld II. und TSV Mistelbach wollen im direkten Duell Punkte für den Klassenerhalt holen

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Beide Teams sind im oberen Drittel der Bezirksliga Ost angesiedelt, beide betonen aber mit Nachdruck, nur den Klassenerhalt im Kopf zu haben. Insofern verspricht die morgige (15 Uhr) Partie zwischen dem TSV Neudrossenfeld II (6./38 Punkte) und dem TSV Mistelbach (3./41) Abstiegskampf auf höchstem Niveau.
Nach vorne schielt indes der FSV Bayreuth (4./40), der mit einem Sieg gegen Schlusslicht FC Steinbach-Dürrenwaid (18./22) morgen um 16 Uhr den Abstand zum Spitzenduo SV Poppenreuth (1./47) und SpVgg Oberkotzau (2./46) verkürzen könnte. Noch Punkte für den Klassenerhalt braucht die SpVgg Bayreuth II (7./35). Sie ist heute um 15 Uhr Gastgeber des FC Eintracht Münchberg (13./28). Der TSV Bindlach (17./17) hat zeitgleich die hohe Auswärtshürde beim TSV Thiersheim (8./33) zu überwinden.
TSV NEUDROSSENFELD II:
Gefährliche Standards
Drei Spiele, ein Punkt, 2:5-Tore. Die Ausbeute des TSV Neudrossenfeld II nach der Winterpause ist äußerst überschaubar und die Grün-Weißen haben sich erst einmal aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet. „Da haben wir eigentlich auch nichts verloren“, sagt TSV-Coach André Riedel und sieht sich durch die jüngsten Pleiten – einem 2:3 gegen Bindlach folgte ein 0:2 in Regnitzlosau – auch bestätigt. Obwohl die Partie in Regnitzlosau ein Schritt in die richtige Richtung gewesen sei. „Das war eine Steigerung gegenüber der Heimpleite gegen Bindlach. Wenn sich meine Truppe bemüht und reinhängt, es aber am Ende nicht reicht, bin ich der Letzte, der auf sie drauf haut“, sagt Riedel, der mit ansehen musste, wie zwei Standardsituationen die Partie zugunsten der Gastgeber entschieden. Man müsse grundsätzlich Abstriche gegenüber der Hinrunde machen. „Aufgrund von Sperren, Verhinderungen und der Kadersituation der Bayernligamannschaft haben wir eine sehr junge und unerfahrene Mannschaft, der Altersdurchschnitt beträgt im Schnitt 21,5 Jahre.“ Nicht besser wird die Personalsituation gegen Mistelbach. Verzichten muss Riedel auf Michael Pereira (Urlaub), den gesperrten Hannes Dünzl und Sebastian Ross (verletzt).
TSV Neudrossenfeld II: Weihs – Kornetzke, Daschner, Bäßler, Dippold, Hilla, Nagel, Mager, Ganster, Vogel, Ehlert; Pittroff, Simon, Herath.

TSV MISTELBACH:
Befürchtungen wurden bestätigt
Gegen Münchberg-Schlegel hatte eine eher durchschnittliche Leistung noch zu einem glücklichen 2:1-Sieg gereicht, im Heimspiel gegen das Team der Stunde, den FC Trogen, war das Gezeigte aber zu wenig, um auch nur einen Zähler zu behalten (0:2). Dementsprechend enttäuscht war auch Daniel Heißenstein, der sich doch etwas wunderte, dass es seine Mannschaft war, die auf dem heimischen Hartplatz „so ganz und gar nicht zurecht gekommen“ ist. „Ganz im Gegenteil, die Trogener haben uns vorgemacht, wie man hier spielt – mit langen Bällen aus einer gut gestaffelten Abwehr.“ Mit Blick auf das Spiel in Neudrossenfeld ermahnt er sein Team, sich wieder auf die fußballerischen Primärtugenden zu besinnen. „Die haben uns bisher die Punkte gebracht.“ Ob er mit einem Punkt auch zufrieden wäre? „Ich bin nur zufrieden, wenn ich gewinne. Wir spielen immer hopp oder top. Unentschieden waren nicht viele dabei.“
TSV Mistelbach: Dahms (Kolb) – Imhof, Fischer, Herrmann, Pietzonka, Mader, M. Weber, Ludwig, Ansari, Ludwig, Heißenstein; Behringer, D. Weber.

TSV BINDLACH:
Die Mannschaft lebt wieder
Wäre da nicht die Tabellensituation, der TSV Bindlach wäre eine echte Wohlfühloase. Dieses Bild des Vereins und einer „vollkommen intakten Mannschaft“ zeichnet Jörg Bienek. Mit dem 2:2 gegen Wiesau habe seine Mannschaft den angepeilten Sieg zwar verpasst, „trotzdem hat sie mich komplett abgeholt“, sagt der Trainer der Bären und lobt einmal mehr die Einstellung und Einheit seines Teams. Noch im Herbst, kurz nach seinem Einstieg beim TSV, hätten ihn viele gefragt, warum er sich das antue. „Heute weiß ich, ich habe alles richtig gemacht. Ich bin stolz, in diesem Verein arbeiten und diese Mannschaft trainieren zu dürfen.“ Dass es trotz des klaren Aufwärtstrends eines kleinen Wunders bedarf, um den Klassenerhalt zu schaffen, ist dem 45-jährigen Übungsleiter bewusst. „Im Fußball ist aber nie etwas ausgeschlossen“, sagt er und berichtet, dass sich nicht nur bei ihm, sondern auch bei seiner Mannschaft nach der Depression vor der Winterpause „eine echte Geilheit auf Erfolge“ eingestellt hat. Noch in der Winterpause habe keiner mehr einen Pfifferling auf seine Elf gegeben, „jetzt lebt die Mannschaft wieder“. Zu erkennen sei das auch daran, „dass alle irgendwie versuchen in Thiersheim dabei zu sein. Die einen haben extra Urlaub genommen, die anderen ihre Termine verschoben.“ Daraus ergibt sich seine unmissverständliche Ansage: „Wir wollen da gewinnen.“ Verzichten muss er nach wie vor auf die verhinderten Michael Kögler und Albert Begu.
TSV Bindlach: Spengler (Meisel ) – Masson, Kantelhardt, Dörr, Bauer, Kruse, P. Schreiber, C. Schreiber, S. Kögler, Ismajli; Maisel, Opel, McLean, Öztas.

FSV BAYREUTH:
Warnung vor dem Schlusslicht
Beim FSV Bayreuth weist das Formbarometer weiter nach oben. Mit dem überzeugenden 3:0-Erfolg beim ATS Kulmbach haben die Prellmühler ihre Erfolgsbilanz nach der Winterpause weiter ausgebaut – sieben Punkte und 5:1-Tore aus drei Spielen. „Wie wir uns derzeit präsentieren, wie wir Fußball arbeiten, das macht mich schon stolz“, findet FSV-Coach Markus Zeitler lobende Worte für die jüngsten Vorstellungen seiner Akteure. Auch mit dem Spiel in Kulmbach war er äußerst zufrieden. Abgesehen von einem leichten Durchhänger nach der Pause und einer einmal mehr ausbaufähigen Chancenverwertung habe seine Mannschaft eine erstklassige Leistung geboten. Etwas Sorge bereitet ihm indes der nächste Gegner, oder besser gesagt dessen Tabellenposition. Steinbach-Dürrenwaid ist Letzter. „Ich kenne meine Jungs lange genug. Gegen Spitzenmannschaften haben wir immer gut ausgesehen, gegen die Teams aus den hinteren Regionen in schöner Regelmäßigkeit aber die Punkte liegen lassen.“ Zeitler will sein Team noch einmal eindringlich ins Gebet nehmen und sie zur Geduld ermahnen. „Ich warne davor, auch nur fünf Prozent nachzulassen, wir könnten uns dadurch so viel kaputt machen.“ Verzichten muss der FSV-Coach auf Guido Menzel (Schambeinentzündung), dafür kehrt Urlauber Frederik Schmidt-Hofmann in den Kader zurück.
FSV Bayreuth: Kellner (Spindler) – Leykauf, Röbel, Nützel, Schwarzer, Röthlingshöfer, Schatz, Düngfelder, Stenglein, Koßmann, Schmidt-Hofmann; Guhl, Kellner, Bachmaier, Küfner, Bauer.

SPVGG BAYREUTH II:
Hinten wie ein Schweizer Käse
Florian Wurster hatte noch gewarnt, so richtig angekommen bei seinem Team scheinen diese Worte aber nicht zu sein. „Natürlich waren das zwei Punkte zu wenig“, fasst der Trainer der SpVgg Bayreuth II das 3:3 bei Schlusslicht Steinbach-Dürrenwaid zusammen. „Wenn Du auswärts drei Tore machst, dann war freilich nicht alles schlecht.“ Aber doch zu viel, um zu gewinnen. Florian Wurster präsentiert seine Mängelliste: „Wir sind drei Mal in Führung gegangen, das hat uns anscheinend zu sicher gemacht, hinten haben wir uns präsentiert wie ein Schweizer Käse und auch kämpferisch hätte mehr kommen müssen.“ Besserung erwartet er schon heute Nachmittag. Eintracht Münchberg kommt ihm da gerade Recht. „Eigentlich musst du in der Kabine gar nichts sagen, sondern einfach das Hinspielergebnis präsentieren“, spielt Florian Wurster auf das 1:4 in Münchberg an. Es war die höchste Saisonniederlage. Zweifacher Torschütze damals im August war Thorsten Lang. Er ist mit 20 Treffern zweitbester Bezirksliga-Torjäger hinter dem Wiesauer Martin Brunner (22). „Auf ihn müssen wir wirklich besonders aufpassen“, sagt der SpVgg Coach. Seine Zielsetzung aber ficht das nicht an: „Die Punkte bleiben auf jeden Fall auf der Jakobshöhe.“ Verzichten muss Florian Wurster auf den verhinderten Dimitrios Theofilou und auf den verletzten Kevin Langlois.
SpVgg Bayreuth II: Freiberger (Kellner) – Auner, Bär, Bühl, Kolodi, Loucaridis, Michaelis, Negraru, Stelzer, Szepaniak, Frei; Thiel, Viefhaus, Blödt.
Aufrufe: 028.3.2015, 08:08 Uhr
Stefan Wolfrum / NKAutor