Abenteuer Ausland

Er bezeichnet sich selbst als „spielmachender Sechser“. Als „Schweinsteiger Mommenheims“. Sven Liebisch – der Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld des TSV. Jüngst traf der 23-Jährige noch für das A-Klasse-Team beim 7:1-Pokalerfolg gegen Waldalgesheims zweite Garde. Nun sitzt er schon in den Vorlesungen des Colleges of South Carolina. Der Mittelfeldabräumer wird die nächsten vier Monate in Charleston ein Auslandssemester absolvieren. Und Fußball spielen. Für sein College-Team.

„Ich freue mich darauf, neue Leute kennen zu lernen und die amerikanische Kultur zu erleben“, sagt der BWL-Student voller Vorfreude. Per Mail hatte der TSV-Spieler sich beim Coach des ansässigen Collegeteams um einen Platz in der Mannschaft beworben. „Ich habe ihm erzählt, dass ich in meiner Jugend mit Gonsenheim immer in den obersten Ligen mitgespielt habe. Das hat wohl Eindruck hinterlassen und ich wurde genommen“, so Liebisch, der dieser sportlichen Herausforderung mit großer Spannung entgegenblickt.

Vor sieben Jahren war der passionierte Kaiserlautern-Fan bereits in den Vereinigten Staaten und hat dort Kultur und den amerikanischen Fußball kennen gelernt. Nun blickt er voller Erwartungen auf seine dortige Zeit: „Ich bin gespannt, in wie weit sich der Fußball dort die letzten Jahre entwickelt hat. Der Nackenheimer Spieler Marian Saar, der momentan ebenfalls für ein amerikanisches College spielt, hat mir von Leistungsstand und Spielweise berichtet. Der Fußball soll dort viel schneller und körperbetonter sein, dafür aber weniger taktisch ausgerichtet. Vielleicht kann ich dem Collegeteam künftig etwas helfen, gerade taktische Abläufe zu festigen.“

Seine künftige Mannschaft spielt in der zweiten College-Liga, im Kader stehen unter anderen zwei ehemalige Spieler aus der Jugendschmiede von Ajax Amsterdam. Bei aller Freude auf dieses Abenteuer ist der Abschied jedoch nicht gerade leicht gefallen. Liebisch lässt nur schweren Herzens Familie, Freundin und seinen geliebten TSV Mommenheim hinter sich.Ein kleiner Trost: Freundin Eva kommt den Kurzzeit-Auswanderer in einigen Wochen besuchen. Sein Team dürfte den „spielmachenden Sechser“ als wichtigen Eckpfeiler ebenfalls schmerzlich vermissen.

Nach dem Semester möchte Sven Liebisch wieder bei Mommenheim angreifen und wünscht seinem Club für die Hinrunde viel Erfolg: „Von uns wird ja gesagt, dass wir neben dem Platz die besten Freunde auf Erden sind. Ich wünsche mir für meine Mannschaft, dass wir das auch auf dem Spielfeld hinbekommen. Spielerisch können wir so weiter machen. Wir haben das Potenzial oben mitzuspielen.“