2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinstreue
Beim TV Kloppenheim seit der ersten Stunde mit an Bord: Marc Kober (blaues Trikot). (Bild: Tom Klein)
Beim TV Kloppenheim seit der ersten Stunde mit an Bord: Marc Kober (blaues Trikot). (Bild: Tom Klein)

500 Spiele und noch immer nicht müde

Seit 25 Jahren für den TV Kloppenheim aktiv +++ Marc Kober blickt zurück

Kloppenheim. Als 1990 die Fußballabteilung des TV Kloppenheim gegründet wurde und händeringend nach Spielern suchte, trat der fünfjährige Marc Kober sofort bei. Bis heute blieb der inzwischen als Steuerrechtler arbeitende Fußballer seinem Klub treu und bereut es nicht, mögliche Wechsel in eine höhere Spielklasse ausgeschlagen zu haben.

"Eine Liga höher zu spielen oder eventuell gar den Durchbruch im Fußballgeschäft zu schaffen, war nie wirklich ein Ziel. Wichtiger war der Spaß am Spiel und die Möglichkeiten mit Freunden auf dem Platz zu stehen." So fasst Kober sein persönliches Interesse am Sport zusammen. Wichtiger als Erfolg und Pokale sind ihm das soziale Miteinander im Team und auf dem Platz, sowie die Freude am Fußball.

Kober gibt seine Erfahrung weiter +++ Derbys als Saisonhighlights

Besonders in der Offensive kam der vereinstreue Kloppenheimer zum Einsatz. Da seine physischen Fähigkeiten im Alter etwas nachgelassen haben, wie er schmunzelnd eingesteht, überlässt er die Außenbahnen inzwischen lieber den jüngeren Spielern und bevorzugt die zentrale Position. Dafür kann er seine langjährige Erfahrung im Verein einbringen und versucht jungen Mitspielern zu helfen, selbst wenn diese "leider nicht besonders kritikfähig sind", wie Kober bemängelt. Außerdem hilft er der Vereinsführung als Bindeglied zwischen Mannschaft und Vorstand. Spielen möchte er "wenn möglich noch fünf Jahre", wobei egal ist, ob er in der ersten Mannschaft oder der Reserve aufläuft.

In der zweiten Mannschaft hat er auch seinen größten sportlichen Erfolg gefeiert. Als diesen bezeichnet Kober den Gewinn der Kreisliga B Reserverunde mit der SG Igstadt/Kloppenheim in der Saison 2004/2005. Außerdem waren die Derbys gegen Medenbach oder Bierstadt stets ein Highlight, egal wie das Ergebnis ausfiel. Allein die Derbyatmosphäre, teilweise mit Spruchbändern, Choreographien und Pyrotechnik, ist für den 30-Jährigen ein stetiges Ereignis im Spielplan. Als besten Mitspieler bezeichnet er Fabio Bandl, der inzwischen mit Igstadt um den Aufstieg in die A-Liga spielt. An ihm schätzt Kober neben dem Talent und dem Ehrgeiz, vor allem seine sozialen Kompetenzen auf und nebem dem Platz.

Hartplatz schadet der Entwicklung des Vereins +++ Saisonziel: Klassenerhalt

Persönlich hat er nur den allgemeinen Verschleiß nach "vielleicht 500 Spielen in den letzten fünfzehn Jahren" zu beklagen, weshalb sich nun zunehmend in die Reservemannschaft zurückziehen wird. Allerdings prangert Kober andere Entwicklungen in den unteren Ligen an. Zum Einen die durch den Hartplatz erschwerte Möglichkeit für sein Team wettbewerbsfähig zu bleiben. Junge Spieler schlössen sich lieber Vereinen mit (Kunst-)Rasenplätzen an, wodurch die wenigen Vereine ohne solche Spielstätten ständig mit Kaderverlusten zu kämpfen hätten. Außerdem beklagt Kober die Entwicklung, dass Spieler bereits in den unteren Ligen Bezahlung als Voraussetzung für ein Vereinsengagement fordern. "Früher", so der 30-Jährige, "war das noch nicht so weit verbreitet."

Allen Umständen zum Trotz ist Marc Kober immer noch gerne für sein Team auf dem Platz und hat auch nach 25 Jahren noch Spaß daran mit seinen Freunden zu kicken. Aktuell bildet sein TV Kloppenheim eine Spielgemeinschaft mit Rambach und kämpft um den Ligaverbleib in der Kreisliga A. "Im Winter haben wir ein paar hoffnungsvolle Spieler bekommen", erklärt Kober, "deshalb bin ich guter Dinge, dass wir den Klassenerhalt schaffen." Aufgeben steht jedenfalls nicht zur Debatte und selbst wenn seine Elf absteigen sollte: Marc Kober wird auch im nächsten Jahr mit Freude seine Fußballschuhe für Kloppenheim schnüren.

Aufrufe: 024.3.2015, 05:00 Uhr
Tommy KönnelAutor