4:0! - Altenlingen feiert Einstand nach Maß

700 Zuschauer, darunter auch viele Gäste-Anhänger hatten bei perfektem Fußballwetter den Weg nach Altenlingen gefunden. Zevenhuizen musste unmittelbar vor dem Anpfiff umstellen, da sich Sebastian Friedemann im Abschlusstraining verletzt hatte. Für ihn rückte Peter Friesen in die Startformation.

Doch die Sorgen vom Altenlingener Trainer, dass sich seine Mannschaft von der großen Kulisse erst einmal einschüchtern lässt und verhalten agiert, erwiesen sich bereits vom Start weg als unbegründet. Denn der Tabellenachte legte los wie die Feuerwehr und wollte die Unsicherheit der Lohner nach der jüngsten Negativserie merkbar ausnutzen. Nur drei Minuten waren gespielt, da konnten die ASV-Fans zum ersten Mal auf dem neuen Platz jubeln. Tim Zevenhuizen wurde auf der rechten Seite auf die Reise geschickt, setzte sich gegen die passiv agierende Lohner Abwehr durch und zog trocken zur Führung ab.

Ein Start nach Maß also, doch der wurde direkt danach sogar getoppt. Nachdem der anschließende Lohner Anstoß nach hinten gespielt wurde, setzte Johannes Felker nach. Durch einen Pressschlag mit seinem Gegenspieler nahm der Ball eine kuriose Flugbahn und segelte hinweg über den verdutzten Keeper Markus Schulten zum 2:0 ins Tor. "Sowas passiert auch nur an so einem Tag", musste auch Zevenhuizen über den Treffer schmunzeln, sagte jedoch auch: "Wir haben es erzwungen, indem wir von Beginn an voll draufgehen wollten und mit der ersten Aktion die Zuschauer mitnehmen wollten."

Das gelang eindrucksvoll, denn das Team von Ralf Cordes zeigte sich erst einmal geschockt und bemühte sich, Ruhe in die Partie zu bekommen. Doch wirklich Gefährliches sprang im Spiel nach vorne selten heraus. Die beste Möglichkeit hatte Patrick Humbert in der 13. Minute, als er eine schöne Flanke von Patrick Foppe von der rechten Seite um Haaresbreite verpasste. Stattdessen wartete Altenlingen, dessen Chancen auch seltener wurden, auf Fehler des Gegners, um dann zu kontern. Das gelang in der 36. Minute, als Zevenhuizen geschickt in die Spitze zu Max Veer steckte, dieser die Übersicht behielt, in den Rücken zu Jens Kötting ablegte und dieser seine Torpremiere für den ASV feiern konnte.

Nach dem Seitenwechsel gelang es Lohne vorerst erneut nicht, gefährlich vor das Tor von ASV-Keeper Michael Zimdars zu kommen. Dafür wurde die Partie wesentlich hitziger, als Altenlingens Linksverteidiger Jens Zalter vor der Lohner Bank gegen einen Gegner nachgetreten haben soll, von Schiedsrichter Kriston Jordan jedoch nur die Gelbe Karte erhielt. Gäste-Trainer Cordes war sogar so aufgebracht, dass er vom Unparteiischen von der Trainerbank verwiesen wurde.

Zevenhuizen reagierte sofort auf diese Aktion und brachte Niklas Prause für Zalter. Doch in den nächsten Minuten nahmen rüde Foulspiele die Überhand, sodass dem Referee die Partie zu entgleiten drohte. Zunächst sah Lohnes Andre Schnettberg nach einem bösen Einsteigen von hinten Gelb, kurz darauf mähte Keeper Markus Schulten den gerade eingewechselten Prause hart um, obwohl das Spiel bereits unterbrochen war. Auch Schulten wurde verwarnt, doch Prause verletzte sich bei der Aktion so schwer, dass sein Arbeitstag nach nur vier Minuten beendet war. Er wurde durch Kevin Thomas ersetzt. Und wiederum nur eine Minute später beließ es der Schiedsrichter bei einem gelbwürdigen Foul des bereits verwarnten Eric Köhler bei einer Ermahnung, was Cordes hinter der Trainerbank in Rage versetzte. Erneut reagierte Zevenhuizen sofort, wechselte seinen defensiven Mittelfeldspieler aus und brachte Georg Koop.

Just in dieser Phase hatte Lohne die größte Chance, zum Anschlusstreffer zu kommen. Doch nach schöner Vorarbeit über die linke Seite legte Humbert den Ball über das Tor, obwohl Keeper Zimdars eigentlich schon geschlagen war. Besser machten es stattdessen die Altenlingener, die eine Viertelstunde vor Schluss die endgültige Entscheidung herbeiführten. Thomas traf nach Flanke von Kötting per Kopf und bei dem 22-Jährigen Angreifer schienen sämtliche Lasten aufgrund seines ersten Treffers nach seiner langen Leidenszeit aufgrund eines Kreuzbandrisses abzufallen. Denn Thomas trat an zu einem langen Jubellauf und riss sich dabei - obwohl bereits fünf Minuten zuvor verwarnt - das Trikot vom Leib, weshalb er sich die Ampelkarte vom Schiedsrichter abholte. Somit war auch sein Arbeitstag gegen seinen Ex-Klub nach nur 14 Minuten wieder beendet. "Da sind sämtliche Emotionen bei ihm durchgegangen, das hat man einfach gemerkt", konnte Zevenhuizen ihm für diese Aktion nicht böse sein. "Das war absolut nachvollziehbar und ich freue mich einfach für ihn, weil er hart dafür gearbeitet hat."

Lohne gelang es jedoch auch nicht aus der Überzahl Kapital zu schlagen. Stattdessen hätte der ASV sogar noch erhöhen können, doch erst scheiterte Zevenhuizen an Schulten, kurze Zeit später legte er einen Lupfer Zentimeter am Tor vorbei. Am verdienten Erfolg gab es nach dem Schlusspfiff jedoch keinen Zweifel, weshalb sich die Mannschaft nach dem Schlusspfiff den verdienten Jubel der Zuschauer abholte. Während Zevenhuizen seinem Team eine "tolle Leistung" bescheinigte, war Cordes nach den 90 Minuten bedient und wollte sich nicht äußern.