2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Mit einer eher ehrfürchtigen Körperhaltung entscheidet Paul Falk (VfR, re.) dieses Luftduell mit Martin Fröhlich vom SV Todesfelde für sich. Foto: Schmuck
Mit einer eher ehrfürchtigen Körperhaltung entscheidet Paul Falk (VfR, re.) dieses Luftduell mit Martin Fröhlich vom SV Todesfelde für sich. Foto: Schmuck

2:1-Sieg beschert dem SV Todesfelde eine Rekordsaison

VfR Neumünster verabschiedet sich mit drei Niederlagen

Mit drei Niederlagen am Stück hat sich der VfR aus der SH-Liga 2015/16 verabschiedet. Vor 314 Zuschauern gab es zum Abschluss ein 1:2 (0:1) gegen den SV Todesfelde. Vor der Pause hatten die Gäste das Geschehen gut im Griff und brachten bei praktisch jedem Schussversuch der Lila-Weißen ein Abwehrbein dazwischen.

Gästekeeper Lukas Benner war vor dem Wechsel beschäftigungslos - von der einen oder anderen Flanke einmal abgesehen. Durch Morten Liebert führte Todesfelde dann auch zur Pause mit 1:0. Der von den Hausherren nie zu kontrollierende Angreifer war von Dennis Studt auf die Reise geschickt worden, vernaschte an der Strafraumgrenze drei Rasensport-Verteidiger und anschließend auch noch Torwart Yalcin Ucan, der für den rotgesperrten Stammkeeper Yilmaz Caglar die Kiste hütete (12.).

Nach dem Wiederbeginn übernahm der VfR das Kommando, erspielte sich einige gute Chancen, die aber zuhauf vergeben wurden. ,,Krönung" war der verschossene Strafstoß von Beytullah Bilgen (76.). Zuvor hatte Lennard Koth den aufgerückten Franck Momo zu Fall gebracht. Weil die Gäste den Ball anschließend aber nur halbherzig klärten, gelang Selcuk Tidim noch in derselben Minute mit einer 16-Meter-Bogenlampe in den Dreiangel der absolut verdiente Ausgleich.

Eine Viertelstunde zuvor hatte Liebert nach einem Konter das sichere 0:2 verpasst. Am Ende riss mal wieder ein Standard die ,,Veilchen" ins Verderben, als Lennard Koth sich in eine Freistoßflanke von Martin Fröhlich warf und mit dem Rücken zum 1:2 traf (83.).

Am Ende wurde es dann also doch kein einstelliger Tabellenplatz für den VfR. Das 1:2 gegen Todesfelde ließ Rasensport auf Rang 10 verharren. Kleiner Trost: Selbst ein Sieg hätte Lila-Weiß tabellarisch nicht geholfen, da die davor platzierten Teams von Flensburg 08 und vom TSV Kropp gewannen. Streng genommen gehen die ,,Veilchen" allerdings als Siebter aus der Saison, haben sie doch de facto 55 Punkte geholt. Neun davon waren bekanntlich wegen Nichterfüllung des Schiedsrichtersolls endgültig im vergangenen November abgezogen worden.

,,Wir haben einen gepflegten Fußball geboten, doch wir waren nicht kaltschnäuzig genug. Außerdem waren wir bei Standards anfällig. Da hatten wir zuletzt ja ohnehin arge Probleme", resümierte VfR-Trainer Thomas Möller das unterm Strich tempoarme Todesfelde-Spiel.

Dass seine Truppe mit drei Pleiten am Stück die Saison beendete - eine solche Negativserie hatte es zuvor in der Serie 2015/16 nur einmal (um die Winterpause herum) gegeben -, war für Möller kein Wermutstropfen. ,,Wir wissen, warum wir zuletzt nicht mehr gepunktet haben, außerdem hat uns in diesen drei Partien ja nun auch kein Gegner abgeschossen. Mit Dorian Balla und Marvin Baese fehlten zuletzt zwei ganz wichtige Akteure, vom Langzeitverletzten Sebastian Sältz ganz zu schweigen. Mit diesen drei fehlte einiges an Qualität, besonders bei gegnerischen Standards. Ferner haben wir ja auch den einen oder anderen Spieler an die Reserve abgegeben", erklärte der 48-Jährige.

Möller freue sich auf die neue Saison, wenn er mit einem eingespielten Team an den Start geht - eine Verabschiedung eines Spielers vor dem Anstoß gegen Todesfelde hatte es nicht gegeben. Gleichwohl wird Jesse Mensah Blohm nach England zurückkehren. Weil das voraussichtlich aber erst im August geschehen wird, könnte der 20-Jährige die Vorbereitung noch an der Geerdtsstraße bestreiten, um sich fit zu halten.

Auf dem Transfermarkt will Möller in den kommenden Tagen noch einmal Ausschau halten. ,,Wir suchen auf jeden Fall noch einen Innenverteidiger", verriet er.Für Verwunderung sorgte noch einmal die Zuschauerzahl. 314 waren es offiziell - aber nur deswegen, weil 203 Dauerkarteninhaber vom VfR stets mitgezählt wurden. Das Stadion selbst war leer wie selten zuvor.

Hinter den Gästen aus Todesfelde liegt indes eine starke Saison. 62 Punkte bedeuten Vereinsrekord für den Tabellenfünften, der zudem mit Morten Liebert (37 Treffer) den SH-Liga-Torschützenkönig stellt. In der Rückrunde verlor der SVT nur gegen Meister Eichede und den ,,Vize" Eutin, blieb zwischenzeitlich 13 Mal in Folge ungeschlagen und feierte in diesem Zeitraum zehn Siege hintereinander. Des Weiteren wurde der Kreispokal in Segeberg erfolgreich verteidigt.

,,Es gibt unfassbar viele Gründe, auf diese Mannschaft stolz zu sein", freute sich Sascha Sievers. Gleichwohl räumte Todesfeldes Trainer ein, dass der Sieg in Neumünster glücklich gewesen sei. ,,Wir standen in der zweiten Halbzeit viel zu tief. Die Elfmetersituation entstand alleine deswegen, weil wir nach dem Motto ,Ich lass mich mal an die Wand drängen' verfahren sind", analysierte Sievers. Im Hinblick auf das Siegtor ergänzte er leicht verschmitzt: ,,Wir wussten, dass der VfR bei Standards Probleme hat."

VfR Neumünster:
Ucan - Gohrke, Momo, Lorenzen (46. Grothe), Rivera - Gashi (64. Katalski), Igbokwe, Falk, Dagli - Tidim, Bilgen.

SV Todesfelde:
Benner - Hamann, Koth, Beyer, Chaumont - Sixtus, Bruhn (64. Ferk), Fröhlich, Gelbrecht - Liebert (88. Zebold), Studt (86. Lembke).

SR: Paltchikov (Groß Grönau).
Zuschauer:
314.
Tore:
0:1 Liebert (12.), 1:1 Tidim (76.), 1:2 Koth (83.).
Bes. Vork.:
Benner hält Foulelfmeter von Bilgen (76.).

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Spielberichtssymbol klicken und unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.
Aufrufe: 022.5.2016, 18:00 Uhr
SHZ / arne schmuckAutor