2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Völlig aus dem Häuschen waren Spieler und Fans des TSV Meitingen, nachdem Denis Buja in der Nachspielzeit der Verlängerung das 4:2 erzielt hatte. Aystettens Michael Felder (dunkles Trikot) kann das bittere Ausscheiden noch gar nicht fassen.  Foto: Oliver Reiser
Völlig aus dem Häuschen waren Spieler und Fans des TSV Meitingen, nachdem Denis Buja in der Nachspielzeit der Verlängerung das 4:2 erzielt hatte. Aystettens Michael Felder (dunkles Trikot) kann das bittere Ausscheiden noch gar nicht fassen. Foto: Oliver Reiser

123 Minuten pure Dramatik

Durch einen Treffer auf den letzten Drücker hält der TSV Meitingen seinen Landesliga-Traum am Leben +++ Stätzling schickt Fürstenfeldbruck in Unterzahl in die Bezirksliga

Spiele des TSV Meitingen sind für ihre Dramatik bekannt. Am Sonntagnachmittag setzten die Schwarz-weißen noch einen drauf: Selbst neutrale Zuschauer waren nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Tobias Baumann völlig geschafft: „Ein Wahnsinnsspiel! Dafür zahle ich gerne sieben Euro Eintritt“, schwärmte zum Beispiel Zusmarshausens künftiger Trainer Christoph Kehrle beim Verlassen der Meitinger Gasthof Neue Post Arena, in der gerade über 1000 Zuschauer 123 hoch spannende Minuten erlebt hatten. Im Relegations-Rückspiel zur Landesliga besiegte der TSV Meitingen den SV Cosmos Aystetten mit 4:2 und konnte damit die 1:2-Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen. Der FC Stätzling ist der Landesliga ein gutes Stück näher gekommen. Mit einer vor allem kämpferisch hervorragenden Leistung konnte die Riedl-Truppe dem SC Fürstenfeldbruck sogar mit einem Mann weniger Paroli bieten und steht nun nach dem 3:1-Hinspielsieg verdientermaßen in den beiden Finalspielen um den direkten Aufstieg in die Landesliga.

TSV Meitingen - SV Cosmos Aystetten 4:2 n.V.
Die Entscheidung fiel dabei in letzter Minute, als Denis Buja den alles entscheidenden Treffer köpfte. Zehn Minuten zuvor schien der Traum des TSV Meitingen von der Landesliga noch in Grund und Boden gestampft zu sein. Max Drechsler hatte eine hervorragende Chance von Nemanja Ranitovic und Boubacar Kante zum 2:2 abgeschlossen. Der SV Cosmos Aystetten sah wie der sichere Sieger aus, denn die Meitinger mussten nun in den verbleibenden neun Minuten der Verlängerung zwei Treffer erzielen, um die Entscheidung im Europapokal-Modus zu erzwingen. Sie schafften es: Erst verwandelte Michael Wende einen Freistoß aus gut 30 Metern, bei Deniz Eryildirim nicht gut aussah, zum 3:2 (115.). Nachdem Max Klotz einen Schuss von Martin Winkler noch von der Linie gekratzt hatte, traf Denis Buja nach einer Flanke von Winkler doch noch per Kopf zum 4:2 (120.+1). Während beim TSV alle Dämme brachen, sanken die Cosmonauten enttäuscht auf den Rasen.
Aystetten hatte sich viel vorgenommen, schoss unter dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ zu Beginn aus allen Rohren. TSV-Torhüter Tobias Hellmann, der nach Verletzung zurückgekehrt war, hielt gegen Thomas Hanselka (11.), Max Drechsler schloss nach toller Ballannahme von Boubacar Kante schwach ab (17.). Meitingen schüttelte sich und in der 26. Minute traf Michael Wende nach feinem Pass von Florian Prießnitz zum 1:0. Der TSV wollte nachlegen, doch Deniz Eryildirim, der nach 43 Minuten für den verletzten Valentin Coca ins Tor kam, wusste dies zu verhindern. Zunächst parierte er gegen Wende (44.), der zwei Minuten später nur den Pfosten traf, dann hielt er einen Kopfball von Buja (45.+3).
Meitingen war auch nach dem Wechsel am Drücker. Xhevalin Berisha, der nach dieser Saison zum SV Cosmos wechselt, traf nur den Außenpfosten (52.). Dann die kalte Dusche: Thomas Hanselka sorgte nach Kante-Vorlage mit dem so wichtigen Auswärtstor für das 1:1. Ein herber Dämpfer für den TSV Meitingen, das 1:2 vom vergangenen Donnerstag aufzuholen. Drei Minuten fehlten dem SV Cosmos Aystetten, um dieses Ergebnis nach Hause zu bringen. Doch nach einem Foul von Damian Canovic an Denis Buja verwandelte Michael Wende den fälligen Elfmeter zum 2:1. Gleichstand. Verlängerung.
Hier hätte Aystetten alles klar machen müssen. Die Gelegenheiten dazu waren da. Zunächst köpfte Thomas Hanselka an den Pfosten (101.), dann setzte Max Klotz nach einem groben Schnitzer von Marco Lechner völlig frei vor dem Tor das Spielgerät um Zentimeter am Pfosten vorbei. Hätten die Cosmonauten ihre Chancen genutzt, wären sie am kommenden Mittwoch in der nächsten Runde gestanden. So kam es ganz anders. Nun trifft der TSV Meitingen Dank seiner grandiosen Moral auf den FC Stätzling.
Schiedsrichter: Tobias Baumann, Seebach – Zuschauer: 900
Tore: 1:0 Michael Wende (26.), 1:1 Thomas Hanselka (54.), 2:1 Michael Wende (87. Foulelfmeter), 2:2 Maximilian Drechsler (111.), 3:2 Michael Wende (115.), 4:2 Denis Buja (120.+1)



Nach dem Sieg gegen den SC Fürstenfeldbruck jubelten die Stätzlinger Spieler. Nun sind sie in der Relegation eine Runde weiter. Foto: Andi Daschner

SC Fürstenfeldbruck - FC Stätzling 1:1
Stätzlings Coach Bobby Riedl musste seine Mannschaft gegenüber der ersten Begegnung umstellen, da Hadwiger und Szilagyi verletzungsbedingt ausfielen. Der SC Fürstenfeldbruck ging mit der zu erwartenden Entschlossenheit in die Partie, um den Zwei-Tore-Rückstand schnell wett zu machen und die ersten harten Zweikämpfe ließen nicht lange auf sich warten. Nach 15 Minuten setzten die Grün-Weißen ein erstes Zeichen, Marvin Gaag schoss den Freistoß aus 25 Metern jedoch deutlich übers Tor. Nur eine Minute später verloren die Gäste in der Vorwärtsbewegung den Ball, der SCF schaltete schnell um und der Pass in die Tiefe erreichte Marian Knecht. Dieser konnte von Stefan Reinthaler 25 Meter vor dem eigenen Tor nur noch per Notbremse gestoppt werden und Schiedsrichter Steckermeier entschied sofort auf Platzverweis.
Mit einem Mann mehr hatten die Oberbayern nun deutlich mehr Spielanteile und in der 25. Minute auch den ersten Treffer: Fabian Friedl setzte sich im Strafraum durch, sein erster Schuss konnte noch geblockt werden, beim Nachschuss war FC-Keeper Julian Baumann jedoch machtlos. Die Brucker erhöhten in der Folge den Druck, Stätzling konzentrierte sich auf die Defensivarbeit und konnte in der Folge nur wenige Entlastungsangriffe fahren. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten die Hausherren aufgrund der numerischen Überlegenheit deutlich mehr Spielanteile, Stätzling stand in der Defensive aber weiterhin kompakt und blockierte die Angriffe meist bereits vor dem Strafraum. Jan Sostmann in der 48. Minute und Marco Ecker in der 62. Minute mit Schüssen jeweils von der Strafraumkante waren noch die gefährlichsten Aktionen. Ein weiterer Treffer hätte den Bruckern ja gereicht, um in der Gesamtaddition dank des im Hinspiel erzielten Treffers als Sieger vom Platz zu gehen. Doch da spielte Stätzling nicht mit.
Mit zunehmender Spieldauer gestalteten sie die Partie wieder offener. Der Wille, sich in Unterzahl nicht geschlagen zu geben, wurde von Minute zu Minute spürbarer. Die zahlreich mitgereisten Stätzlinger Fans taten ihr Übriges und feuerten ihre Mannschaft frenetisch an. In der 85. Minute belohnten sich die Grün-Weißen letztlich selbst für ihre tolle Moral: Daniel Löffler setzte sich auf der linken Seite durch und spielte auf Markus Rolle, der wiederum an der Torauslinie seinen Gegenspieler stehen ließ und mit letzter Kraft den Ball Richtung Tor brachte, wo ihn der baumlange SC

Aufrufe: 029.5.2016, 20:32 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor