0:5 - TVKW verliert und gewinnt trotzdem

Mit vier Fanbussen und einer erwartet großen Unterstützung von rund 500 Anhängern reiste der Landesligist TV Kalkum-Wittlaer zu seinem Jahrhundertspiel nach Oberhausen. Dabei machten sich die Düsseldorfer Sympathisanten bereits von Beginn an lautstark bemerkbar. Denn während der TVKW unter frenetischem Jubel den Rasen betrat, wurde der favorisierte Regionalligist eher wie eine Gastmannschaft empfangen und humorvoll mit Pfiffen bedacht. Die Rückendeckung beflügelte den ohnehin schon seit der Anfahrt hochmotivierten Außenseiter: Als DJ der hintersten Reihe trug Maximilian Heckhoff genauso zur gelösten Aufbruchstimmung bei, wie der Busfahrer, der sich dem Team optimistisch als "Lenker des Siegerbusses" vorstellte. "Noch bin ich locker", erklärte Montalto vor dem Gang in den Kabinentrakt, ehe die Anspannung aber auch bei ihm stieg.

TVKW: Gröger - Jürgen, Böhm, Zimmermann, Heckhoff - Brunnen (67. Brockhoff), Hoppe - Sillah (46. Schmitz), Fenster, Grambow (74. Kopatz) - Müller.

Tore: 1:0 Schikowski (13.), 2:0 Weigelt (16.), 3:0 Fleßers (19.), 4:0 Fleßers (44.), Scheelen (82.).

Zuschauer: 1342.

Unter dem Flutlicht des Niederrheinstadions ging für die Truppe des gebürtigen Italieners dann ein Traum in Erfüllung. Von der ungewohnten Kulisse noch leicht überwältigt, machte sich der Klassenunterschied allerdings sehr schnell bemerkbar. Zwar konnte TVKW-Keeper Kai Gröger nach drei Minuten noch in höchster Not klären, doch beim Nachschuss von RWO-Stürmer David Jansen hatte er bereits Glück, dass dieser nur die Latte traf. Der anschließende Schlenzer von Patrick Schikowski in den rechten Torwinkel wirkte sich kurz darauf aber schon auf dem Ergebniszettel aus. Der Bundesliga-erfahrene Benjamin Weigelt sowie der treffsichere Robert Fleßers (2) machten schließlich noch vor der Halbzeit jegliche Hoffnung auf eine weitere Überraschung des Turu-Bezwingers zunichte.

Das Bild aus dem ersten Durchgang setzte sich anschließend fort: Gröger vereitelte mit einigen starken Reflexen die Torchancen des dominierenden Gastgebers, während die TVKW-Fans jede gelungene Aktion ihrer Farben mit Fangesängen zelebrierten. Bis auf einen Treffer von Alexander Scheelen überstand die Montalto-Elf so die zweite Hälfte unbeschadet. Und auch wenn die Forderung der Anhängerschaft vom Finale in Berlin sich letztendlich nicht erfüllte, wurden die Düsseldorfer am Ende wie ein Sieger gefeiert.