04/19 will Punkte in Ratingen halten

Ein spielerisch ansehnlicher 2:0-Sieg gegen Schwarz-Weiß Essen und der wichtige 2:1-Derby-Erfolg gegen VfB Hilden – Ergebnisse, die Ratingens Trainer Peter Radojewski Mut im Abstiegskampf der Oberliga Niederrhein machen. Aus zwei Punkten Vorsprung auf den Tabellen 16. Sportfreunde Baumberg machten die Fußballer aus Ratingen fünf. Nach der englischen Woche steht Ratingen auf Platz zwölf.

"Mit den reinen Ergebnissen können wir zufrieden sein. Vor allem in einer Phase, in der wir nach unten schauen müssen. Mit der Gesamtsituation dürfen wir uns aber nicht zufriedengeben", sagt Radojewski. Deswegen hält er das Trainingspensum weiter hoch. Vier statt früher drei Mal pro Woche wird trainiert. Dabei werden Regeneration und intensives Konditions- und Krafttraining aufeinander abgestimmt. "In der englischen Woche haben wir vor allem gegen Hilden gesehen, dass die Mannschaft große Defizite im körperlichen Bereich hat. Die werden wir bis zum Ende der Saison nicht mehr komplett aufholen können", sagt der Trainer. Fahre er die Intensität zu hoch, so wie vor dem Spiel gegen Kapellen, riskiere er viele Ausfälle.

Daher werde nun der Wochenanfang genutzt, um Koordination, Schnelligkeit und Sprungtechnik zu trainieren. "Donnerstags können wir dann wieder das Pensum runterfahren und uns auf das Taktische konzentrieren", sagt Radojewski. Das Trainer-Team wird die Mannschaft für das Spiel am Sonntag, 15 Uhr, allerdings gegen den TV Jahn Hiesfeld auf mindestens einer Position umstellen müssen. Chamdin Said fällt im Sturm krankheitsbedingt aus. Auch Yusuf Keser wird wohl krank fehlen. "Das Team hat gezeigt, dass es so, wie es jetzt agiert, erfolgreich ist. Daher werden wir Said adäquat ersetzen", sagt Radojewski.

Die Taktik für das Heimspiel gegen den Tabellen sechsten aus Hiesfeld laute: im Sturm weiter spielstark auftreten und hinten so kompakt stehen wie in den vergangenen beiden Partien. Letzteres sei gegen Hiesfeld besonders wichtig. "Die haben nicht nur gute Stürmer, sondern auch ein gutes Mittelfeld. Von der Kader-Stärke müsste Hiesfeld eigentlich weiter oben mitspielen", sagt der Ratinger Trainer. Sein Team müsse sich aber nicht vor dem Gegner verstecken – wenn es sich auf seine Stärken konzentriere. "Die Hiesfelder haben elf Punkte mehr als wir, das spricht eine klare Sprache. Aber wir spielen zu Hause, und da geben wir keinen Punkt ab", sagt Radojewski selbstbewusst.

Zuversichtlich macht ihn die Erkenntnis, dass sein Team sich im Training richtig reinhänge und willig sei, sich zu verbessern. "Gegen Hilden hat man gesehen, dass die ganze Mannschaft – nicht nur einzelne – Charakter zeigt. Sie haben mit einem unbändigen Willen gekämpft, obwohl sie mit ihrer Kraft am Ende waren", sagt Radojewski.

Wenn die Mannschaft weiter so agiere, und ihre Spielstärke im Angriff weiterhin ausnutze, werde man die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holen, ist sich der Trainer sicher. Er würde sich zudem freuen, wenn der Kampfgeist seines Teams zum Saison-Endspurt mehr als sie üblichen 100 bis 150 Fans ins Stadion locken würde.