2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

04/19 dreht das Spiel gegen Uedesheim

Lange tat sich der Ratinger Oberligist gegen den Tabellenvorletzten schwer. Nach dem 1:0-Rückstand erkämpfte sich die Elf von Trainer Peter Radojewski aber den Sieg. Uedesheim steht dadurch als zweiter Absteiger fest.
Diesmal war es die erste Halbzeit – nicht die Schlussphase – mit der der Trainer des Fußball-Oberligisten Ratingen 04/19 bei dessen 2:1-Sieg nicht zufrieden war. Denn viel zu selten erspielte sich die Mannschaft von Peter Radojewski gestern Torchancen gegen SV Uedesheim, den Tabellenvorletzten. "Es war klar, dass die Uedesheimer uns nichts schenken würden. Daher wollten wir den Gegner eigentlich von Anfang an unter Druck halten. Das ist uns dann gar nicht gelungen", sagte Radojewski.

Auch weil der Gegner mit vielen hohen und langen Bällen das Spiel verschleppt habe, seien seine Spieler in Hälfte eins wohl etwas eingeschläfert worden. "Wir haben es dann auch an Spielkultur fehlen lassen – waren zu wenig effektiv, um etwas rauszuholen", sagte der Trainer. Und der Sportliche Leiter der Ratinger Fußballer, Michael Kulm, fügte hinzu: "Wir waren wenig bis gar nicht gefährlich nach vorne." Die rustikale und einfache Spielweise der Uedesheimer habe der Mannschaft nicht gelegen. "Es fehlte auch an der nötigen Laufbereitschaft und Zweikampfstärke, die es braucht, um gegen ein so tiefgestaffeltes Team, das auf Konter lauert, zu bestehen", sagte Kulm. So ging es mit einem 0:0 in die Pause.

"Wir haben deutlich angesprochen, was schief läuft und haben außerdem Ilbay und Schulz eingewechselt. Doch dann fällt das 1:0 zum ungünstigsten Zeitpunkt", sagt Radojewski. Der Ratinger Mittelfeldspieler Dennis Ter Haar war am eigenen 16-Meter-Raum an den Ball gekommen, verlor ihn aber im Dribbling an den Uedesheimer Andrej Hildenberg. Der gegnerische Stürmer schlenzte den Ball in den Winkel – 1:0. Gut zehn Minuten dauerte es, bis sich die Ratinger Fußballer, die selbst mitten im Abstiegskampf stecken, gefangen hatten. Dann spielten sie deutlich mutiger nach vorne als bisher.

Die Hereinnahme von Stürmer Chamdin Said (49. Minute für Ter Haar) brachte zudem zusätzliche Dynamik in den Angriff. Und so war es nicht verwunderlich, dass der Stürmer – der genauso wie Ali Can Ilbay wegen eine Grippe noch nicht über die vollen 90 Minuten spielen konnte – für den Ausgleich (78.) sorgte. Stefan Rott hatte sich zuvor über die linke Seite durchgesetzt und auf Sascha Meier gespielt. Der flankte auf Said, der den Ball am zweiten Pfosten ins Tor spielte. Nur vier Minuten später sorgte der eingewechselte Stürmer sogar für den 1:2-Endstand in Uedesheim. Diesmal kam die Flanke von Ilbay. Said, der gut sieben Meter vor dem Tor stand, vollendete mit einem sehenswerten Seitfallzieher (82.). Für die Uedesheimer bedeutete das zugleich den endgültigen Abstieg aus der Oberliga.

"Wir haben mit allen drei Wechseln extreme Qualität dazugewonnen. Daran konnten sich dann auch die anderen Spieler hochziehen", sagte Radojewski. Am Ende sei der Sieg trotz der schwachen ersten Hälfte verdient gewesen – und enorm wichtig in Anbetracht der Tatsache, dass die Ratinger nun sieben Punkte vor einem Abstiegsplatz liegen. "In unserer Situation muss der Wille da sein, ein Spiel auch zu drehen. Dazu braucht es Typen, an denen sich die anderen hochziehen", sagte Radojewski.

Auch wenn es kein gutes Spiel seines Teams gewesen sei, habe ihm die Art und Weise des Siegs gefallen. "Die Jungs haben gerade zum Ende Charakter und Willen gezeigt. Das ist mir wichtig", sagte der Trainer.

Aufrufe: 014.4.2014, 10:12 Uhr
Rheinische Post / Christina RentmeisterAutor