2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Eng markiert: Der Kieler Noah Awuku (links) wird direkt nach der Ballannahme durch Braunschweigs Haktab Traore gestört. Schinke
Eng markiert: Der Kieler Noah Awuku (links) wird direkt nach der Ballannahme durch Braunschweigs Haktab Traore gestört. Schinke

0:0 - Gerechte Punkteteilung im Kieler Nebel

Holstein Kiel und Braunschweig passen sich den Witterungsverhältnissen an und führen eine faire Begegnung

Verlinkte Inhalte

Hartnäckig hielt sich der dichte Nebel über dem Nachwuchsleistungszentrum in Projensdorf. Doch trotz grenzwertiger Sichtverhältnisse wurde die A-Junioren-Bundesligabegegnung zwischen Kiel und Braunschweig pünktlich an- und nach 90 Minuten torlos wieder abgepfiffen. Beide Teams behielten stets klaren Kopf und ließen Sicherheit vor Risiko walten.

Es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, in der die Gäste in Durchgang eins ein leichtes optisches Übergewicht kreierten, etwas mehr Ballbesitz generierten und ein Mehr an Abschlüssen aufwiesen. Haktab Traore kam nach einem Eckstoß zum Kopfball – Malte Schuchardt hielt sicher (19.). Leon Bürger (22.) und Fabian Vy-Ngoc (31.) kamen zwar beide zu Schüssen, verfehlten ihr Ziel aber jeweils um einige Meter.

Ganz tatenlos waren jedoch auch die „Jungstörche“ nicht: Berat Ayyildiz setzte sich in der 34. Minute auf seiner linken Seite mal stark durch, fand aber keinen Abnehmer im Zentrum. Genau diese Situation läutete eine unterhaltsame Phase, in der es mal hin und mal her ging, ein. Ex-„Storch“ Alexander Vojtenko ließ Kiels Innenverteidiger Vico Meien am rechten Strafraumeck stehen und zirkelte nur knapp am langen Winkel vorbei (38.).

Auf der anderen Seite kam nur wenige Augenblicke später Julius Alt nach einer Flanke Philipp Sanders frei zum Kopfball, platzierte diesen aber direkt in die Arme des Torhüters. Die klarste Chance vergab Maurice Knutzen: Ein langer Ball von Vincent Born tippte vor der Braunschweiger Abwehr auf und Panteleimon Panourgias unterschätzte die Absprunghöhe des Spielgeräts, das auf diesem Weg den frei vor Yannik Bangsow auftauchenden Kieler Stoßstürmer erreichte. Sein direkter Lupfer trudelte allerdings am linken Pfosten vorbei ins Toraus (44.).

Nach dem Seitenwechsel intensivierten die Hausherren ihr Kurzpassspiel und zeigten einige starke vielteilige, aber trotzdem schnelle und darum raumgreifende Kombinationen – vor allem auf der rechten Seite. Eine solche ging der Gelegenheit Noah Awukus, der aus der U17 aufrückte und eine äußerst ansprechende Vorstellung bot, voraus. Final mit einem Querpass von Alt in Szene gesetzt, platzierte er seinen Schuss jedoch einen guten Meter über den Kasten (52.).

Wenn auch Kiel nun eine leichte Überlegenheit aufwies, blieb die Eintracht weiterhin sporadisch gefährlich. Vy-Ngoc, zum Beispiel, prüfte Schuchardt nach einem Steilpass Berkant Güners (54.), und Barne Pernot brachte Traore ungestüm im Strafraum zu Fall – Der Pfiff blieb trotz vehementen Forderungen der Niedersachsen aus (59.). Güners Drehschuss aus 18 Metern lenkte Schuchardt mit den Handschuhspitzen über die Querlatte (69.) und hielt einen gefälligen Freistoß des selben Akteurs in Minute 80 fest.

„Wir hatten, abgesehen von Noahs Schuss, nicht die ganz klaren Torgelegenheiten“, schränkte KSV-Trainer Hannes Drews zwar ein, erkannte aber ebenso wie die Zuschauer das spielfreudige Kombinationsspiel seines Teams in den zweiten 45 Minuten an. Zumeist fehlte lediglich der letzte Pass oder ein Braunschweiger Bein wehrte in höchster Not gekonnt ab.

So neigte sich ein mittlerweile hochunterhaltsames Spiel dem Ende zu, und auch der Kopfstoß Awukus (81., übers Tor) sowie der Schuss Knutzens aus spitzem Winkel (89., in die Arme des Torhüters) konnten die Torlosigkeit des Kräftemessens nicht mehr abwenden.Die Gleichheit der Kräfteverhältnisse spiegelte sich auch in der Bewertung der Partie wider. Sowohl Drews als auch Braunschweigs Trainer Sascha Eickel bewerteten den Punkt ganz klar als Gewinn, während die Spieler auf beiden Seiten eine vertane Siegchance wähnten.

„Gerade vor dem Hintergrund der 1:4-Niederlage in Braunschweig (1. Spieltag, 14. August, Anm. d. Red.) und dem schwachen Auftritt bei der 1:2-Pleite gegen Dresden am letzten Spieltag, war das ein sehr ordentlicher Auftritt“, baute Drews seine ehrgeizigen Schützlinge auf. Vielleicht, so könnte man spekulieren, fehlte an diesem sonnabendlichen Mittag vor allem die Effizienz des Kieler Goalgetters Utku Sen (12 Tore und damit Platz 1 in der Torjägerliste), der mit einem Bänderriss für vier bis sechs Wochen ausfallen wird, zum dreifachen Punktgewinn.

Holstein Kiel: Schuchardt – Born, Pernot, Meien, Ayyildiz – Alt, Schleemann – Awuku, Sander, Griese (63. Niebergall) – Knutzen.

Eintracht Braunschweig: Bangsow – Mema, Panourgias, Kolgeci, Wand – Vy-Ngoc (90. Abifade), Bürger, Fleischmann, Traore (82. Erdmann) – Vojtenko (88. Engel), Güner.

SR: Jürgensen (Norderstedt).
Zuschauer: 100.
Aufrufe: 05.12.2016, 12:30 Uhr
SHZ / wtiAutor