2024-04-25T14:35:39.956Z

Star des Spieltages
Die "Fünf" in die Höhe haltend: Garik Rafaelyan.
Die "Fünf" in die Höhe haltend: Garik Rafaelyan.

"Star des Spieltages": Garik Rafaelyan

+++ Erstmals Akteur aus Büdinger KOL bei unserer Wahl ganz vorne +++ Fünf Treffer des Armeniers beim 8:2-Schützenfest +++

Novum bei unserer beliebten Wahl zum FuPa-"Star des Spieltages"! Zum ersten Mal siegte kein Akteur aus dem "Gießener Raum", sondern ein Mann, der momantan für die SG Eschenrod/Eichelsachsen in der Kreisoberliga Büdingen auf Torejagd geht. Und das mehr als erfolgreich. 30 Treffer in 30 Spielen sind eine exzellente Bilanz. Gleich deren fünf gelangen ihn am vergangenen Wochenende im Heimspiel gegen den FSV Dauernheim. Unser FuPa-Glückwunsch geht daher in dieser Woche verdientermaßen an Garik Rafaelyan (28)!

Und der Sieg war fast erdrutschartig. Nahezu 50 Prozent vereinte Rafaelyan auf sich, auf den Zweitplatzierten hatte er über 70 Stimmen Vorsprung. Und dass er der erste “Nicht“-Gießener“ ist, der die Wahl gewinnt, war ihm ebenfalls nicht bekannt. „Ich muss zugeben, dass ich erst in der vergangenen Woche auf FuPa aufmerksam geworden bin. Dennoch bin ich natürlich stolz, diese Ehre zu haben. Ein Dank geht natürlich an alle, die mich gewählt haben!“

Und vielleicht ist es noch nicht die letzte Feier, die der 28-Jährige zu bewältigen hat, denn nach seinem unglaublichen Fünferpack des Wochenendes ist er auch in der Torjägerliste bis auf drei Treffer an den führenden Rodney Dean Kurz von der SG Büdingen herangerückt. Trainer Ferdi Özcan ist sich sicher, dass das Team seinem Knipser weiterhin helfen wird. „Natürlich unterstützt die Mannschaft Garik nach Kräften. Noch sind zwei Spiele zu absolvieren, und mit seinem Lauf könnte es vielleicht noch was werden.“

Rafaelyan selbst ist sehr dankbar, dass er im ersten Jahr nach seinem Wechsel zur SG Eschenrod/Eichelsachsen so viel Unterstützung erfährt. „Ich bin beruflich meist sehr spät daheim und kann wirklich extrem wenig trainieren“, so der gelernte Erzieher, der momentan eine Ausbildung zum Kraftfahrer bei einem Lebensmittel-Riesen macht. „Aber der Trainer gibt mir trotzdem das Vertrauen und stellt mich auf, und auch die Mannschaft akzeptiert das. Aber für mich ist das nicht selbstverständlich. Daher bedanke ich mich natürlich für das entgegengebrachte Vertrauen. Und ich versuche dieses dann auf dem Platz zu rechtfertigen und alles zu geben!“

Seine Schnelligkeit bezeichnet der Armenier selbst als seine größte Stärke. Trainer Özcan fügt noch an: „Er hat einen absoluten Torriecher, ist zudem stark am Ball. Er hat sich auch sehr gut in der Mannschaft angepasst und wurde dementsprechend gut aufgenommen.“ Auf Schwächen angesprochen kommen sowohl der Coach als auch sein Schützling sofort auf Rafaelyans nicht sehr ausgeprägtes Kopfballspiel. Dass unter den bislang 30 Saisontreffern kein einziges Kopfballtor gewesen sein soll, bestreitet Rafaelyan allerdings vehement.Trainer Özcan hat auch sofort eine Erklärung für die Schwäche parat. „Garik legt sehr viel Wert auf seine Haare und steht auch lange vor dem Spiegel. Da könnte so ein Ball aufs Haupt natürlich die Frisur ruinieren. Und dass er bei uns des Öfteren „Zlatan“ gerufen wird, kann ja nicht von ungefähr kommen.“, so der Übungsleiter lachend.

Doch obwohl der „Spaßvogel“ (O-Ton Coach Özcan), der mit 11 Jahren nach Deutschland kam und in der Jugend von Viktoria Nidda mit der Kickerei begann, im Team so beliebt ist, trennen sich die Wege nach dieser Saison.

Ein Grund dafür könnte sein, dass die Spielgemeinschaft Eschenrod/Eichelsachsen nach dieser Saison zu Ende geht und es die Eschenröder Fußballer ab sofort alleine versuchen, versuchen müssen.

Es gab aber einen anderen Grund für den zweifachen Familienvater, der das meiste seiner Freizeit mit den beiden Kids und seiner Frau verbringt, der ihn zu einem Wechsel zur FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf, einem Ligakonkurrenten, veranlasst hat. Hier hat Rafaelyan schon mehrere Spielzeiten absolviert, hier hat er Freunde und Bekannte, die er seit Jahren kennt. „Und vor allen Dingen“, betont der Knipser „habe ich hier noch etwas gut zu machen. Ich bin vor einiger Zeit in Ober-Schmitten im Unfrieden geschieden und möchte jetzt etwas zurückgeben. Unter Claus Schäfer, sicherlich einem der besten Trainer der Region, möchte ich mithelfen, den Verein weiter nach vorne zu bringen!“

Dass er aber bis zum letzten Spieltag alles für seinen aktuellen Verein Eschenrod/Eichelsachsen gibt, beweisen nicht zuletzt die fünf Treffer vom Wochenende. Und dass er nicht nur symbolisch „mitten im Team“ steht, beweist auch das Selfie aus der Kabine, das über dem aktuellen „Star des Spieltag“-Bericht in unsere Grafik eingefügt ist. Mal schauen, ob seine Teamkollegen ihm noch zu weiteren Treffern verhelfen können. Zum Ausstand würde sich Garik Rafaelyan sicherlich nicht lumpen lassen. „Ich bin natürlich ein wenig traurig, dass die SG sich auflöst. Und ich habe hier auch einige ins Herz geschlossen. Ich wünsche dem Verein aber weiterhin viel Glück und werde nach wie vor alles geben!“

Und wer Garik Rafaelyan sprechen hört und spielen sieht, hat daran sicherlich keinen Zweifel. Und was gäbe es schöneres als die Torjägerkanone zum Abschied. Und den entscheidenden Treffer erzielt der Stürmer dann natürlich, genau, per Kopf.

Aufrufe: 021.5.2015, 18:00 Uhr
Marc SteinertAutor