Trotz Chancenwucher: Wolfratshausen feiert verdienten 3:1-Sieg in Waldperlach. Auswärts gegen Waldperlach gelingt der zweite Dreier dieser Saison.
Im sechsten Anlauf gelang der Elf von Tarkan Demir der zweite Saisonerfolg. Der 3:1-Sieg beim SV Waldperlach war Ausdruck einer über weite Strecken sichtbaren Überlegenheit des BCF Wolfratshausen. Für Demirs Forderung, sich sukzessive von dem Klubs im Tabellenkeller zu distanzieren, wurde der Grundstein gelegt.
Mehr allerdings nicht. Denn die Farcheter betrieben im ersten Spielabschnitt einen Chancenwucher, der in vielen Fällen nicht ungestraft bleibt. „Wir müssen viel mehr Tore machen, sind aber hinten stabil gestanden“, urteilte der Coach. Fabian Podunavac, Musti Kantar, Fabio Ratte, Fatih Kocyigit und Erkut Satilmis hätten das Führungstor erzielen müssen. Doch sie alle verpassten aufgrund falscher Entscheidungen oder fehlender Genauigkeit.
So musste der Kapitän seiner Rolle als Vorreiter gerecht werden: Ralf Schubnell, wegen Ardian Gecis Rückenproblemen in die erste Elf gerutscht ist, verwertete ein Zuspiel von Kocyigit mit einem Flachschuss neben den Pfosten. „Gerade noch vor der Pause“, schnaufte Demir durch. Der Aufsteiger hielt durch Lauffreude dagegen, biss sich aber an der Viererkette und Doppel-Sechs des Ballclubs die Zähne aus. „Die haben alles unterbunden“, lobte Demir.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es zunächst bei einem aus Sicht der Trainers „Spiel in eine Richtung“. Waldperlach lauerte auf Umschaltmomente, meist aber vergeblich. Als sich die Viererkette der Gastgeber uneinig war, spritzte Ratte dazwischen, klaute sich den Ball und haute ihn in die Maschen. „Richtiggehend betoniert“, betont Demir. Gleichwohl sei dieser Treffer „eine Erlösung“ gewesen, weil seine Mannschaft weiterhin am Drücker war, die Partie aber „immer ausgeglichener“ wurde.
Der Anschlusstreffer der Münchner dokumentierte, wie weit der Weg des BCF zu einem Spitzenteam noch ist. Simon Neulinger durfte den Ball erst per Kopf annehmen, dann unter Zuhilfenahme eines Mitspielers mit dem Knie über die Torlinie befördern. Keeper Adrian Neumeier, der mit zwei starken Paraden wieder Rückhalt seines Teams war, konnte nichts ausrichten. Anders als Manuel Spreiter, der zunächst zwei Gegenspieler via Dribbling ausmanövrierte, dann den Ball aus vollem Lauf zum 3:1-Endstand in die lange Torecke drosch.
Wir müssen viel mehr Tore machen, sind aber hinten stabil gestanden
BCF-Coach Tarkan Demir