2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligavorschau
Die Eichelberger (rot) haben nach einer Schwächephase zurück in die Erfolgsspur gefunden.
Die Eichelberger (rot) haben nach einer Schwächephase zurück in die Erfolgsspur gefunden. – Foto: Roman Gebhardt

Zu spät die Kurve bekommen

Kreisklasse B1 Sinsheim +++ Der SV Eichelberg hätte mehr erreichen können +++ Am Ende steht Rang drei

"100 Punkte werden nicht zur Meisterschaft reichen", sagte Marco Peixoto vor rund einem halben Jahr. Der Trainer des SV Eichelberg wird höchstwahrscheinlich Recht behalten. Zu diesem Zeitpunkt grüßte er mit seiner Mannschaft von der Tabellenspitze, die erhoffte Meisterschaft lag quasi auf dem "Silbertablett".

Aber es war ja noch eine Rückrunde zu spielen und in selbiger kam aus negativer Sicht gerade dann, als es nicht passieren durfte, alles zusammen. Zuerst verletzte sich Stammtorhüter Sascha Wächter (Sehnenanriss im Arm und Innenbandriss Knie) und dann fiel auch noch sein Ersatzmann aus. Zu allem Überfluss war für den Toptorjäger die Runde am 24. Spieltag beendet. Ein Ellenbogenbruch von Abderrahmane Boutachmah versetzte den Titelhoffnungen den größten von mehreren Dämpfern. Mit 32 Toren aus gerade einmal 15 Spielern belegt der Stürmer immer noch Rang vier der ligaweiten Torschützenliste.

Das passierte ausgerechnet bei der 1:3-Niederlage gegen den SV Fortuna Bargen und eine Woche nach der unglücklichen 1:2-Niederlage im Spitzenspiel beim SV Sinsheim. "Leider sind wir daraufhin in unsere Krise gekommen, in der wir nicht die Disziplin hatten, die es benötigt, um Meister zu werden", fasst der Coach die folgenden Niederlagen in Grombach (1:3) und in Elsenz (1:2) zusammen. Er führt weiter aus: "Die Trainingsbeteiligung war auf keinem hohen Niveau und wir hätten ganz einfach insgesamt mehr machen müssen, auch in den Spielen gegen Mannschaften, die uns das Geschehen überlassen haben. So selbstkritisch müssen wir sein."

Diese Durststrecke dauerte letztlich zwei Wochen zu lange, sonst hätte der SV tatsächlich Meister werden können. Stand jetzt bedeuten 30 Siege bei sechs Niederlagen 90 Punkte und es läuft darauf hinaus, dass die Eichelberger die Saison mit eigentlich sensationell guten 96 Zählern auf Rang drei und somit auf einem Nichtaufstiegsplatz beenden.

Bei aller Kritik ist es Peixoto wichtig, das Erlebte differenziert einzuordnen. Er sagt: "Nichtsdestotrotz haben wir eine sehr gute Saison gespielt, auf die wir stolz sind. Ich bin der Überzeugung, dass wir den Aufstieg hätten schaffen können, da uns auch viele Konkurrenten bescheinigt haben, wir wären die reifste Mannschaft gewesen."

Richtung 2024/25 will der 41-Jährige wieder oben angreifen, was zu einem großen Teil davon abhängen wird, wie und ob die Langzeitverletzten zurückkommen. Neben Boutachmah fehlen zwei weitere wichtige Akteure aufgrund schwerer Verletzungen. Bei zwei, drei Kickern kommt hinzu, dass sie altersbedingt ihre Kickschuhe an den Nagel hängen werden.

Bevor aber die kommende Spielzeit komplett in den Fokus rückt, gibt es noch ein kleines Ziel erreichen. "Wir wollen die heimstärkste Mannschaft der Saison werden und dafür müssen wir am Sonntag gewinnen", sagt Peixoto vor dem letzten Heimspiel der Runde gegen den VfB Bad Rappenau II.

Auch, wenn seine Schützlinge rein theoretisch noch Meister werden können, ist das für ihn unmöglich. "Wir machen uns keine Illusionen, Sinsheim wird Meister und Bargen als Zweiter in die Relegation kommen", ist sich der Eichelberger Coach sicher, dass die Topteams ihre verbleibenden zwei Partien jeweils souverän gewinnen werden. Für Bargen würde das in diesem Fall mit exakt 100 Punkten die Vizemeisterschaft samt Relegation bedeuten und Sinsheim dürfte sich mit 101 Punkten Meister nennen.

Aufrufe: 024.5.2024, 18:00 Uhr
red.Autor