Zollinger Chancenwucher rächt sich – Marzling sorgt wieder für eine Überraschung

Freising – Über dieses Derby werden sich die Zollinger noch lange ärgern. Der im Abstiegskampf steckende Kreisklassist vergab bei Tabellenführer Kirchdorf unfassbare Chancen und verlor unglück 3:4. Eine Überraschung vollbrachte der SV Marzling mit dem 2:1 gegen Istanbul Moosburg.

SC Kirchdorf – SpVgg Zolling 4:3 (2:0). Über diesen Sieg konnte sich Kirchdorfs Trainer Andreas Apold nur bedingt freuen. Seine Mannschaft hatte einfach einen Riesendusel. Zolling vergab reihenweise unfassbare Chancen und hätte den Platz als Sieger verlassen müssen. Zur Pause führte Kirchdorf 2:0 durch die Treffer von Bastian Winklhofer (12.) und Nertil Hoxhaj (44.), hätte sich bei einem 2:3-Rückstand aber auch nicht beschweren können. Die Gäste kamen durch Martin Goletz (48.) und Maximilian Schmid (51.) zurück ins Spiel. Kirchdorf führte wieder durch Samuel Nierhaus (82.) – und Maximilian Schmid glich aus (87.). Die Willensleistung des Tabellenführers erlebte ihren Höhepunkt mit einem Eigentor zum 4:3 (89.). „Normal muss uns der Andreas Kreitmaier drei Stück reinhauen“, sagte Kirchdorfs Coach Apold über den Torjäger des Gegners. Seine Mannschaft sollte diese Partie als Warnschuss verstehen: Diese Defensivleistung reicht normalerweise nicht für die Meisterschaft.

SV Marzling – Istanbul Moosburg 2:1 (1:1). Der SV Marzling ist immer für Überraschungen gut – und davon kann jetzt auch Istanbul Moosburg ein Lied singen. Jochen Jürgens Team bezwang die Spitzenmannschaft mit einer überzeugenden Leistung am Ende auch verdient. Benedikt Baumgartner brachte das Heimteam in Führung (29.), und der potenzielle Liga-Torschützenkönig Mahmut Yarac glich aus – und zwar mit einem Traumtor aus mehr als 40 Metern (35.). Jacob Arevalo-Hölscher brachte in einer sehr unterhaltsamen zweiten Halbzeit Marzling wieder in Führung (54.). Nach der absolut berechtigten Roten Karte gegen Dominik Wagner (82., Notbremse) musste Marzling den knappen Sieg in Unterzahl über die Zeit retten.

Türk Pfaffenhofen – TSV Nandlstadt 3:1 (1:1). Die Pfaffenhofener waren effektiv vor dem Tor und setzen sich auf dem Relegationsplatz zwei fest. Nandlstadt war gegen Ende der ersten Halbzeit gut im Spiel und verdiente sich den Ausgleich von Tobias Betz (26.). Nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste dann drei gute Möglichkeiten zur eigenen Führung, mit der die Partie wohl anders gelaufen wäre. Diese gute Kreisklassen-Partie hätten die Holledauer nicht verlieren müssen, zumal das entscheidende 3:1 erst spät in der Nachspielzeit fiel (90.+5). So fuhr man nur nach Hause mit dem Wissen, ein Topteam der Liga intensiv geärgert zu haben.

FVgg Gammelsdorf – SV Hörgertshausen 4:1 (2:1). Den ersten Jubler der Partie hatten die im Abstiegskampf steckenden Gäste, aber wer zuletzt lacht, der lacht dann doch am besten. Valentin Hobmaier brachte Hörgertshausen mit einem Freistoß in Führung (12.), dann allerdings war die grün-weiße Offensive doch zu stark. Mit drei Toren drehte Michael Hösl das Match (21., 29., 52.) und Marek Dobransky sorgte für den Schlusspunkt (90.). Dieser Derbysieg ging so auch in Ordnung, weil Gammelsdorf sich bis zur Pause ein Übergewicht erarbeitete und dann in der zweiten Hälfte dominierte. Man hätte da die Partie schon früher entscheiden können.

SC Freising – TSV Paunzhausen 0:0. Es war kein allzu aufregender Fußballsonntag in der Freisinger Luitpoldanlage, weil sich beide Mannschaften auf die Defensive konzentrierten und auf den goldenen Konter lauerten. In der ersten Halbzeit hatten die Gastgeber etwas mehr Vorteile und verpassten direkt in der ersten Minute die Chance zur Führung. In Durchgang zwei hätte sich der Sportclub über eine Niederlage nicht beschweren können. Paunzhausen machte nach einer Standardsituation eigentlich das Tor, aber der Schiedsrichter pfiff eine undurchsichtige Situation mit Vollversammlung im Strafraum ab. Freisings Trainer Manuel Hobmaier war mit dem Auftritt seiner Jungs nicht wirklich zufrieden, weil man doch weit weg vom eigentlichen Leistungsvermögen gewesen sei.

TSV Allershausen II – VfB Hallbergmoos 3:3 (3:0). Die Reserve der Allershausener ist schon so gut wie abgestiegen, aber Trainer Thomas Färber und seine Mannschaft haben bis zur letzten Minute der Saison nichts zu verschenken. Diesmal war man dem ersten Sieg so nah wie nie zuvor, weil Allershausen II 70 Minuten das Spiel und den Gegner richtig im Griff hatte. „Die erste Halbzeit war brutal gut“, lobte der Trainer des TSV, der nicht einen einzigen Spieler aus dem Kader der Ersten Mannschaft dabei hatte. Mit den Toren von Jan Wilde (28.), Janis Kratzl (30.) und Lukas Kessel (45.+2) führte das Schlusslicht völlig verdient. Bis zur 70. Minute hatte man weiter volle Kontrolle über das Spiel, ehe man verletzungsbedingt wechseln musste. Nach einem unglücklichen Eigentor (Julian Engel, 74.) wurde Allershausen II nervös, und die Hallbergmooser Reserve warf alles nach vorne. Max Modlmayr (80.) und Markus Kratzer (82.) retteten den Punkt – und der TSV II wartet nach zwei Remis weiter auf einen Sieg.

SpVgg Mauern – TSV Au 2:1 (2:0). Mit dem Auftaktsieg nach der Winterpause haben die Mauerner ein Ausrufezeichen gesetzt und den TSV Au mit in den Abstiegskampf hineingezogen. Trainer Steven Ducat bleibt aber bescheiden und sagt deutlich, dass man weiter als Minimalziel die Relegationsspiele erreichen möchte. Der direkte Klassenerhalt ist nach dem vierten Sieg im 16. Spiel aber auch nur noch drei Zähler entfernt. Mauern spielte in der ersten Hälfte sehr stark und führte dann auch verdient durch die beiden Treffer von Sven Öchsner (24.) und Leonard Filipp (45.). Nach der Pause wehrten sich die Holledauer gegen die Niederlage und hatten auch genügend Chancen, um etwas Zählbares mitzunehmen. Die in der Saison vom Glück nicht verfolgten Mauerner schafften es, dass der Anschlusstreffer erst in der 81. Minute fiel. Dominic Schermbach verwandelte einen berechtigten Foulelfmeter. Danach waren die Auer dem Ausgleich noch sehr nahe, aber die Schwarz-Weißen zitterten sich ins Ziel. (Nico Bauer)