2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines
– Foto: Meiki Graff

Zeichen gegen Gewalt: SV Vorgebirge III tritt nicht an

SVV tritt gegen Hafia Bonn

Ein Zeichen gegen Gewalt auf den Fußballplätzen der Region hat der SV Vorgebirge am Wochenende gesetzt und ist bei FC Hafia Bonn nicht angetreten

Das Statement des Vereins im Wortlaut

Wir zeigen Gewalt die rote Karte!

Unsere Dritte steckt bekanntlich im Abstiegskampf und kann jede Möglichkeit auf drei Punkte gut gebrauchen. Um so wichtiger ist es uns, dass wir erklären warum wir nicht antreten und bitten darum, unser Statement möglichst weit zu verbreiten. Denn es reicht!

Im Dezember 2023 wurde das Spiel FC Hafia Bonn – Polonia Bonn beim Stand von 2:4 abgebrochen, da Spieler und Vereinsverantwortliche von Hafia Bonn den Schiedsrichter massiv beleidigt, bedroht und tätlich angegangen haben.

Vor fünf Wochen wurde das Urteil gefällt: Ein Vereinsverantwortlicher erhielt ein längeres Betretungsverbot der Sportanlage bei Spielen von Hafia Bonn. Es gibt 5 Punkte Abzug am Saisonende, fast 1.000,00 EUR Ordnungsgeld und einen Spielausschluss auf Bewährung. Diese Bewährung ist ausgesetzt bis 2025.

Und nun vergangene Woche beim 3:2 Sieg des SSV Bornheim über Hafia Bonn wurde erneut der Schiedsrichter verbal und handgreiflich angegangen. Spieler des SSV Bornheim, die sich schützend vor den Unparteiischen stellten, wurden mit Faustschlägen bedacht. Der bekannte Vereinsverantwortliche war mitten drin, beleidigte und bedrohte Spieler und sogar Zuschauer mit kleinen Kindern aufs Übelste. Wohl gemerkt: Der Verein ist auf Bewährung!

Unsere Forderungen beim Kreis das Spiel abzusetzen bis die Vorfälle in Bornheim lückenlos aufgeklärt sind, wurde an das Kreissportgericht Bonn, von da an das Verbandssportgericht in Hennef und von da aus an das Kreissportgericht in Köln weitergegeben. Es hieß immer nur, dass Spiel werde abgesetzt. Passiert ist nichts. Mit unserer Forderung am Montag haben wir auf massive Sicherheitsbedenken unsererseits hingewiesen. Aufgrund der vorangegangenen Vorfälle sicherlich nicht unbegründet. Wir haben pro forma – sollte es nicht zu einer Absetzung kommen – ein Schiedsrichtergespann angefordert. Stattdessen wurden der Schiedsrichter sogar abgesetzt. Mit Verweis auf die Durchführungsbestimmungen sollte ein Verantwortlicher unsererseits das Spiel leiten. Natürlich will der Schiedsrichterausschuss auch "seine Leute" schützen.

Doch wie dürfen wir uns das vorstellen? Beim ersten falschen Pfiff muss man um sein Leben fürchten und sich in Sicherheit bringen? Es ist ein Skandal, dass wir als Verein dem Kreis und dem Verband die Entscheidung abnehmen müssen. Wir werden nicht als Bauernopfer der Bürokratie herhalten und wissentlich um die Gefahr die Gesundheit unserer Spieler, Zuschauer und Vereinsverantwortlichen gefährden. Muss erst Schlimmeres passieren, bevor gehandelt wird? Muss ein Schiedsrichter, Spieler, Zuschauer um Krankenhaus landen, bevor gehandelt wird? Wir werden nicht das Versuchskaninchen sein, um das herauszufinden.
Daher bleiben wir heute bei unseren Familien. Die sind froh, dass wir uns nicht der Gefahr ausgesetzt haben.

Aufrufe: 025.3.2024, 10:22 Uhr
red / PMAutor