2024-06-06T14:35:26.441Z

Allgemeines
Mit Elan, Einsatzwille und Spielfreude zum Erfolg: Wormatia-Leader Jannik Marx (links) und seine Mannschaft legten einen starken Saisonstart hin.
Mit Elan, Einsatzwille und Spielfreude zum Erfolg: Wormatia-Leader Jannik Marx (links) und seine Mannschaft legten einen starken Saisonstart hin. – Foto: Boris Korpak/pakalski-press

Wormatia: Von der "Wundertüte" zum "Topteam"

2:2 im Spitzenspiel gegen Pirmasens veredelt starken Saisonstart der Wormatia +++ Tretter belohnt Landesliga-Torjäger

Worms. VfR-Trainer Peter Tretter ist nicht dafür bekannt, in euphorische Jubelstürme auszubrechen. Lieber bremst er die Erwartungen und fordert für die Entwicklung seiner Mannschaft Zeit. Wenige Wochen vor Saisonstart, als noch mehrere Kaderstellen zu besetzen waren, war er davon ausgegangen, dass die Wormatia keine zu hohen Ansprüche stellen, geschweige denn Ziele ausrufen könne. Und trotz eines erfolgreichen Saisonauftakts (3:1 gegen Bitburg) sprach Mittelfeldleader Jannik Marx nach dem ersten Saisonspiel weiter von der „Wundertüte“ Wormatia. Wochen später könnten die beiden VfR-Protagonisten, salopp gesagt, beinahe in Erklärungsnot geraten.

Denn sie blicken auf einen richtig starken Saisonstart zurück. Die Bilanz: 13 Spiele, acht Siege, fünf Unentschieden. Hinzu kommt der Einzug in das Achtelfinale des Verbandspokals durch einen 1:0-Erfolg beim starken Liga-Kontrahenten FK Pirmasens. Kurzum: Die Nibelungenstädter stehen nach etwas einem Drittel der Saison so gut da, wie wohl nur die kühnsten VfR-Optimisten vor der Saison gehofft haben. Bei drei noch ausstehenden Nachholspielen winkt sogar Platz zwei, der am Ende der Saison zur Teilnahme an den Relegationsspielen der Regionalliga berechtigen würde.

Die Wormatia ist inzwischen ein „Liga-Schwergewicht“

Für Peter Tretter sind solche Rechenspiele Zukunftsmusik. Immer wieder weist er auf das „Mammut-Programm” bis zur Winterpause hin. Elf Spiele stehen für die Wormser bis Anfang Dezember noch an. Mehrere Englische Wochen inklusive. Dass beinahe alle Spieler aktuell einsatzfähig sind, ist also eine gute Ausgangslage vor dem Endspurt in diesem Jahr. Lediglich die Langzeitverletzten Stefano Maier, Jean-Yves Mvoto und Tevin Ihrig, sowie die angeschlagenen Sandro Loechelt und Younes Azahaf fehlten zuletzt. Dass auch diese teils kurzfristigen Ausfälle problemlos kompensiert wurden, spricht für die Team-Chemie und die „zweite Reihe”, die Tretter selbst so wohl nie bezeichnen würde.

Dennoch haben sich in den vergangenen Wochen 13, 14 Spieler herauskristallisiert, die zum Stamm des Teams gezählt werden können. Weswegen die alte Fußball-Weisheit „never change a winning team” zuletzt zu großen Teilen galt. Dass die Spieler, die aktuell weniger Einsatzzeit erhalten, aber da sind, wenn sie ihre Chance bekommen, haben beispielsweise Julian Marquardt, Luca Manganiello oder Younes Azahaf schon gezeigt. Innerhalb des Teams passt es.

VfR-Youngster Gradi Nkunga feiert Oberliga-Debüt

Mit der sportlichen Erfolgswelle verblassten die „Problemfelder”, die der Verein abseits des Spielfeldes definitiv hat (kein Sportvorstand, kein Sportlicher Leiter, Untersuchungen des Finanzamtes), sogar. Als Nachfolger (zumindest temporär) von Mario Cuc, der inzwischen die TSG Pfeddersheim coacht, hat sich der verletzte Stefano Maier inzwischen etabliert. Zur Zufriedenheit des gesamten Teams. Selbst eine Fortsetzung, obwohl Maier demnächst wieder spielfähig ist, scheint nicht ausgeschlossen.

Bei aller positiver Stimmung, die die Wormatia-Mannschaft derzeit umschwebt, geht eine weitere schöne Nachricht beinahe unter: Das Debüt von U21-Spieler Gradi Nkunga am vergangenen Wochenende gegen Pirmasens. Der 20-jährige Stürmer überragt aktuell in der Landesliga-Mannschaft der Wormaten (acht Spiele, zehn Tore) und hat sich den Einsatz in der Oberliga folglich verdient. Nkunga, der im Nachwuchs der TuS Neuhausen (damals gab es noch eine Jugendabteilung), TuS Hochheim und der Wormatia (2015-2021) ausgebildet wurde, kam im Sommer nach Stationen bei Sandhausen, im schweizerischen Oberwallis (FC Naters) und Rosenheim (acht Teileinsätze in der Bayernliga, ein Tor) zurück an die Alzeyer Straße und überzeugt seitdem mit Leistung. Auch diese kleine Rand-Notiz beweist jedenfalls: Bei der Wormatia läuft es sportlich aktuell wie am Schnürchen.

Nachholspiel gegen TuS Mechtersheim

Wegen eines starken Unwetters wurde das Heimspiel der Wormatia gegen den TuS Mechtersheim Mitte August in der Halbzeitpause abgebrochen- An diesem Mittwoch, 11. Oktober, wird die Begegnung wiederholt (EWR-Arena, 19.30 Uhr). Die Wormser gehen als klarer Favorit in die Partie, dürften aufgrund des ersten kurzen Aufeinandertreffens aber gewarnt sein. Das Tretter-Team war durch Younes Azahaf zwar in Führung gegangen, hatte in der Folge aber Schwierigkeiten mit den inzwischen in den Tabellenkeller abgerutschten Mechtersheimern und kassierte folgerichtig noch den 1:1-Ausgleich.

Dieser Text wird euch kostenlos zur Verfügung gestellt von der Allgemeinen Zeitung und Wormser Zeitung.

Aufrufe: 010.10.2023, 10:30 Uhr
Stefan MannshausenAutor