2024-05-10T08:19:16.237Z

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Überraschender Rücktritt. Das Trainerteam Fran Müller und Robert Paul ist bei der BSG Wismut Gera zurückgetreten. Nun spricht Frank Müller (links) über die Beweggründe.
Überraschender Rücktritt. Das Trainerteam Fran Müller und Robert Paul ist bei der BSG Wismut Gera zurückgetreten. Nun spricht Frank Müller (links) über die Beweggründe. – Foto: Björn Roddeck

„Wir haben uns den Kopf zermalmt“

Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht, dass das Trainerteam der BSG Wismut Gera überraschend zurückgetreten ist. Wir haben mit Frank Müller über die Beweggründe gesprochen....

Das kam ziemlich überraschend. Wenige Tage vor dem Pflichtspielstart sind Cheftrainer Frank Müller und Co-Trainer Robert Paul von ihren Ämtern beim Thüringenligist Wismut Gera zurückgetreten.

Am Mittwoch gab der Club aus Gera die Meldung raus, dass das Trainerteam zurückgetreten ist. Auch für Vereinspräsident Maximilian Weiß kam das durchaus überraschend, wie er gegenüber FuPa bestätigte (Wir haben berichtet >>> Zum Bericht). Hintergrund des Doppelrücktritts ist eine gestiegene Berufliche Belastung der beiden Coaches. Sie leiten gemeinsam ein Versicherungsunternehmen und eine Immobilienfirma.

Die einzige Lösung

Leichtgefallen ist Frank Müller diese Entscheidung nicht. Das spürt man ebenso, wie die Zuneigung, die er zur BSG Wismut Gera hat. Auch, dass der Zeitpunkt, direkt vor dem Pflichtspielstart, kaum ungünstiger hätte sein können, weiß Müller. Doch für ihn und Geschäftspartner Robert Paul haben sich die Dinge in den vergangenen Tagen ,beziehungsweise Wochen, sehr dynamisch entwickelt, wie er im FuPa-Gespräch beschreibt. „Der Rücktritt hat nur berufliche Gründe. Es ist zu 100 Prozent so, wie es bereits vom Verein veröffentlicht wurde. Wir haben eine Immobilienfirma und ein Versicherungsunternehmen. Nun haben wir einen sehr großen Auftrag bekommen. Da brauchen wir alle Power, die wir haben. Man kann man auch nicht die ganze Belastung auf den Mitarbeiter abladen“, so Müller, der zudem noch Familienvater ist. „Wir haben erst vor einer Woche gewusst, dass wir den Auftrag bekommen. Wir haben uns wirklich den Kopf zermalmt, wie wir das gemeinsam hinkriegen können. Aber der Rücktritt war letztlich die einzige Lösung“, sagt Müller und erklärt damit, warum diese Entscheidung eben genau zu diesem Zeitpunkt gefallen ist.

„Es tut mir wirklich sehr leid für den Verein, für den neuen Vorstand und die Mannschaft. Ich habe sie alle unglaublich gern. Aber es gibt auch ein Leben nach und neben dem Fußball. Wir haben auch noch Familie“, beschreibt der 36-Jährige die Prioritäten. Dass die Nachricht bei den Thüringenliga-Kickern der Wismut nicht gerade für Jubel gesorgt hat, leuchtet ein. Auch im Umfeld des Vereins und bei den Fans wurde Coach Frank Müller als Hoffnungsträger und Sympathieträger wahrgenommen. „Ja, wir haben eine enge Verbindung. Als wir der Mannschaft den Rücktritt mitgeteilt haben, hat sich keiner gefreut, denke ich. Ich werde mir, so es die Zeit zulässt, auch weiter Spiele anschauen und will den Verein auch zukünftig unterstützen. In welcher Form, werden wir noch sehen“, verspricht er und lobt nochmal die neugewählte Vereinsführung, die mit Engagement bei der Sache ist. „Ich habe im Verein schon mehrere Vorstände erlebt. Alle haben ihre Stärken und Schwächen aber ich glaube alle wollen immer das Beste für den Verein“, so Müller grundsätzlich.

Teichmann übernimmt

Jetzt übernimmt erstmal Torwart-Trainer Norman Teichmann die Leitung des Trainings und stellt die Mannschaft auf die bevorstehenden Spiele ein. „Wie viele Spiele wir in dieser Konstellation bestreiten, kann ich jetzt noch nicht sagen“, sagte Vereinsboss Maximilian Weiß, der nun bei der Trainersuche keinen Schnellschuss machen will. „Der Trainer, der kommt, soll auch zu uns passen“, betont er.

Aufrufe: 09.2.2023, 09:45 Uhr
Felix BöhmAutor