2024-06-14T14:12:32.331Z

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Allen Grund zur Freude haben die Fußballer des TuS Geretsried: Nach einem missratenen Saisonstart erreichte das Team 55 Punkte.
Allen Grund zur Freude haben die Fußballer des TuS Geretsried: Nach einem missratenen Saisonstart erreichte das Team 55 Punkte. – Foto: rudi stallein

„Wir haben eine 180-Grad-Wende hinbekommen“ – TuS will nach bester Saison seit LL-Rückkehr mehr

TuS Geretsried erreicht beste Punktzahl seit Landesliga-Rückkehr

Nach einem schwachen Saisonstart schaffte der TuS Geretsried die Kehrtwende und beendete die Saison mit hervorragenden 55 Punkten. Jetzt will der Verein mehr.

Geretsried – An starken Emotionen mangelte es bei den Landesliga-Fußballern des TuS Geretsried in der gerade zu Ende gegangenen Saison nicht: Nach einem miserablen Start erreichte das Team von Trainer Daniel Dittmann am Ende noch Platz sechs und mit 55 Punkten das beste Ergebnis seit der Landesliga-Rückkehr des TuS im Mai 2015.

Davon durfte man nach den ersten fünf Partien allerdings nicht ausgehen – mit lediglich einem Punkt auf dem Konto zierte der TuS, der sich eine Spielzeit zuvor im Schlussspurt gerade noch über die Relegationslinie gerettet hatte, das Tabellenende. „Wir sind mit hohen Erwartungen in die Saison gegangen, aber das haben die ersten Spiele zunichtegemacht“, erinnert sich Dittmann an die Zeit Ende Juli, Anfang August, die auch ihn ins Grübeln gebracht hatte: „Da war die Stimmung nicht gut.“

„Die Mannschaft hat Selbstbewusstsein gewonnen und ist in einen Flow gekommen.“

TuS-Coach Daniel Dittmann über den gelungenen Turnaround nach einem schwachen Saisonstart.

Zwar sei er nicht von Selbstzweifeln geplagt gewesen, versichert der 24-Jährige. „Ich habe ja das Training gesehen. Aber es gibt Momente, wo man überlegt, was der Mannschaft den nötigen Impuls gibt.“ Oft fällt den Verantwortlichen dann als erstes ein Trainerwechsel ein. „Aber wir haben uns da gemeinsam raus gearbeitet. Wir haben uns auf das konzentriert, was wir können – und so eine 180-Grad-Wende hinbekommen.“ Die wurde mit dem 2:1-Sieg am sechsten Spieltag zu Hause gegen den FC Unterföhring eingeleitet. „Von da an haben wir relativ konstant gespielt“, analysiert Dittmann. „Das ist positiv zu bewerten.“

Es folgten zwei Unentschieden und eine 2:3-Niederlage beim TSV 1880 Wasserburg, ehe die Mannschaft um Kapitän Sebastian Schrills am zehnten Spieltag endgültig durchstartete und elf Spiele in Folge nicht mehr verlor. „Durch die Siege hat die Mannschaft an Selbstbewusstsein gewonnen und ist in einen Flow gekommen.“

„Das geht nicht einfach so, das bedingt Gemeinschaft, dass das funktioniert.“

Daniel Dittmann lobt die gelungene Integration von sieben Neulingen zu Saisonbeginn.

Am 14. Spieltag verabschiedete man sich dauerhaft von den Relegationsplätzen. „Wir mussten mit den Spielern aus der U19 in der Vorbereitung insgesamt sieben Neue integrieren“, sagt Dittmann, der darin eine mögliche Ursache für den Holperstart in einem zögerlichen Prozess des Zusammenwachsens sieht. „Das geht nicht einfach so, das bedingt Gemeinschaft, dass das funktioniert.“

Von den Neulingen zogen Christian Walter (nach Garmisch-Partenkirchen) und Elias Knott (FC Penzberg) bald von dannen. Die restlichen fünf Akteure Lars Maison, Tyrone Prepeluh, Isni Redjepi, Belmin Idrizovic und Kenan Numanovic entwickelten sich zu Leistungsträgern. Ein Grund für die bis zum Schluss durchweg konstanten Leistungen liegt auch darin begründet, dass die Mannschaft in der abgelaufenen Spielzeit – von wenigen Ausnahmen wie Niko Karpouzidis abgesehen -– von langwierigen Verletzungen verschont geblieben ist. „Das haben wir in erster Linie unserem Physio Paul Wardenga zu verdanken“, so Dittmann, „der hat die Spieler immer top hinbekommen.“

Und wo er gerade beim Lob-Verteilen ist: „Dass wir so erfolgreich waren, daran haben auch die Betreuer einen großen Anteil“, sagt der Coach und hebt den Einsatz von Betreuerin Emilie Rottmüller und Betreuer Uwe Zeilinger hervor, die vom Trikots waschen über die richtige Musik am Spieltag bis zu den Social Media-Einträgen im Hintergrund für Zufriedenheit und Harmonie sorgten.

Nur ein Abgang: Geretsrieder Mannschaft bleibt zusammen und peilt guten Saisonstart an.

Apropos Harmonie. Die war anfangs wegen der leidigen, in den vergangenen Jahren immer wieder hochgekochten „Urlaubsplanung“ leicht gestört. „Ich hatte eine andere Erwartung“, gesteht der TuS-Coach. „Ich hatte mir erhofft, dass ich mich nicht – wie es in der Pressekonferenz nach dem 0:4 gegen Forstinning doch passierte – Fragen nach dem Thema Urlaub stellen muss.“

Das soll sich nun – wieder einmal – mehr oder weniger deutlich bessern. „Der Fokus wird darauf liegen, das erste Saisondrittel in den Griff zu kriegen“, sagt Dittmann. Er strebt an, nicht noch einmal dem Feld hinterherhecheln zu müssen. Es gebe auch „Signale“, dass dies nicht ein Wunschgedanke bleiben müsse.

Positiv werten darf man, dass der Kader – mit Ausnahme von Fabijan Podunavac, der wie berichtet sein Mitwirken bei den TuS-Fußballern eingestellt hat – zusammenbleibt. „Das ist doch ein großes Zeichen, dass jeder Bock hat, mit der Truppe noch mal Gas zu geben“, freut sich Daniel Dittmann: „Die Mannschaft kann stolz sein, dass sie aus diesem Start noch 55 Punkte geholt hat. Das macht süchtig nach mehr.“ (rst)

Aufrufe: 024.5.2024, 08:59 Uhr
Rudi StalleinAutor