2024-04-25T14:35:39.956Z

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Heiß auf die Gruppenliga: Germania-Stürmer Nabil Morchid (gegen Delkenheims Keeper Bryan Hila).
Heiß auf die Gruppenliga: Germania-Stürmer Nabil Morchid (gegen Delkenheims Keeper Bryan Hila). – Foto: Heinen/rscp (Archiv)

Wiesbadener Derby in wohl stärkster Gruppenliga der letzten Jahre

Germania contra SVW heißt es zum Auftakt +++ Spvgg. Eltville und TSG Wörsdorf haben Umbruch zu bewerkstelligen +++ Aufsteiger Niederseelbach und Wallrabenstein greifen erst später ein

Wiesbaden/Rheingau-Taunus . Für Jürgen Malter, den Sportlichen Leiter der SGN Diedenbergen, ist es „die stärkste Gruppenliga seit Jahren“. In der Tat hat die höchste Klasse der Region einiges zu bieten. Interessante Aufsteiger-Teams wie Germania Wiesbaden (trifft zum Auftakt gleich auf den SV Wiesbaden) sowie aus dem Untertaunus den SV Niederseelbach und den SV Wallrabenstein. Dazu jede Menge hochkarätige Spielernamen. In dieser Woche noch ergänzt durch FC Bierstadt-Zugang Marc Fichtner, der – wie berichtet – auf zehn Jahre bei Mainz 05 zurückblickt, auch im dortigen Regionalliga-Unterbau im Einsatz war. Am Sonntag lauten neben dem Wiesbadener Derby die Start-Paarungen: Spvgg. Eltville gegen TuRa Niederhöchstadt, TSG Wörsdorf gegen Alemannia Nied, FC Bierstadt gegen SG Hoechst (alle 15 Uhr), SGN Diedenbergen gegen Limburg 07 und SV Mengerskirchen gegen Germania Weilbach (beide 15.30 Uhr).

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FC Bierstadt: Unabhängig vom kurzfristigen Coup mit Marc Fichtner sieht FCB-Coach René Keutmann alle Zugänge menschlich wie sportlich als Gewinn an. Torjäger Jan Flemming und Gerit Wintermeyer stehen dafür exemplarisch. Gleiches trifft auf die Youngster der eigenen Schmiede zu. Innenverteidiger Paul Götz befindet sich zwar noch im Urlaub, aber Leonardo Goltz ist für Keutmann als zweikampfstarker und schneller Spieler im zentralen Mittelfeld durchaus eine Option. Im Tor wird mit Erik Redeker ein Youngster stehen. Mit Luca Woloszyn befindet sich ein starker Keeper im Urlaub. Während Colin Besier, elf Jahre lang die Nummer eins, einerseits an einer Schulterblessur laboriert, dazu in seiner Elternzeit zunächst familiäre Prioritäten setzt. Der neu gewählte Kapitän Fabian Paradies, zugleich Berglauf-Spezialist, fällt urlaubsbedingt ebenfalls zum Start aus. Doch die Kaderbreite stimmt. Keutmann: „Wir wollen eine sorgenfreie Runde spielen und die Jungen entwickeln.“

SGN Diedenbergen: „Die Stimmung ist gut. Unser Ziel wird es wieder sein, die Klasse zu halten“, hält der Sportliche Leiter Jürgen Malter den Ball ungeachtet vielversprechender Zugänge flach. Giuseppe Pagliaro dürfte im Mittelfeld einen führenden Part übernehmen, Edis Avdic (vormals SV Wiesbaden) ist als Sechser neu an Bord, während Stürmer Candas Kara Klasse mitbringt, aber noch angeschlagen ist. Wermutstropfen: Leistungsträger Artem Derevenko, der kurz vor Rundenschluss Rot gesehen hatte, ist noch für fünf Spiele gesperrt.

Spvgg. Eltville: Der 27-jährige Janosch Herbst geht beim erneuten Umbruch nach dem Abstieg als Headcoach voran. David Jung steht ihm als Co-Trainer zur Seite, während Sven Klärner als Teammanager die Fäden zieht. „Wir versuchen, eine homogene Truppe aufs Feld zu schicken und in der Klasse anzukommen“, sagt Klärner und ist gespannt, wie sich die „junge und lernfähige Mannschaft“ gegen gestandene Gruppenligisten behauptet. Von den Neuen dürften Timon Stettler und Can Taleghani die Offensive beleben. Genauso wie Eigengewächs David Sarris, der mit den Defensivkräften Vin Fachinger und Henry Bong für die Garde hoffnungsvoller Youngster aus der eigenen Schmiede steht. Torhüter Alexander Stubben sowie die Feldspieler Marc Martin Lopez und Marlon Klärner sind die verbliebenen Stützen aus dem Verbandsliga-Kader.

Germania Wiesbaden: „Wir wissen, was uns erwartet. In dieser Klasse kann wohl jeder jeden schlagen. Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Platz neun wäre top. Alles andere wird man mit den Jahren sehen“, gibt sich Clubchef Vassily Anagnostakis nach dem rasanten Aufstieg von der B-Liga in die Gruppenliga in neuer Umgebung bodenständig. Zugleich sieht er etliche Positivfaktoren für ein schnelles Akklimatisieren. Beginnend bei den Trainern Michel Badal und Edis Sikiric, die nach dem Abschied von Alex Kopp zum TV Wallau nun ein Tandem bilden. Der Verbleib von Torjäger Ilias Amallah (fehlt urlaubsbedingt im Derby gegen den SVW), aber auch die jungen Zugänge um Kalon-Jamal Prator, Timo Azar und Athanasios Vassiliadis schüren die Zuversicht. Dazu die Rückkehr von Keeper Max Kunze und Stürmer Nabil Morchid nach Operationen – und nicht zuletzt das erhalten gebliebene Gefüge. Gegen den SVW wäre Anagnostakis angesichts der Ferienzeit schon froh, wenn die 100-Zuschauer-Marke überschritten würde. Doch die Germania sei auch für weit größeren Andrang gerüstet.

SV Niederseelbach: Erst am 17. August (20 Uhr) geht es für die Seelbacher gegen Eddersheim II los. Noch Zeit für Trainer Matthias Dworschak, ein Team zu wappnen, das eingespielt ist und auf Gemeinschaft setzt. „Das sind die Pfunde, mit denen wir wuchern können, wenn es darum geht, in der neuen Klasse zu bestehen“, sagt der Coach und Ex-Profi. Ein Zugang, ein Abgang – der SVN hielt sich aus dem monetär geprägten Wechselgeschehen quasi raus, wäre aber froh, wenn noch ein Keeper dazukäme. Mit Nico Wagner ist nur ein nomineller Schlussmann an Bord. Ansonsten müsste Clubchef Kevin Detloff ran.

SV Wallrabenstein: Der Aufsteiger beginnt am 13. August mit dem Heimspiel gegen die Spvgg. Eltville, den Ex-Club von Spielertrainer Dennis Deider, der am Mittwoch 38 geworden ist. Zu verkraften haben die Wallrabensteiner im Vorfeld den Ausfall von Abwehrsäule Timo Ott (Kreuzbandriss im Endspiel der Aufstiegsrunde) und Neuzugang Thomas Brewer, der ebenfalls aufgrund eines Kreuzbandrisses ausfällt. Dessen ungeachtet sieht Dirk Hünerbein aus der sportlichen Leitung des SVW den Kader in der Offensive „richtig gut verstärkt“ und hofft, dass auch hinten Stabilität gewährleistet bleibt. Die Innenverteidiger Luca-Tristan Keil und Janis Reil kommen als Ersatz für Timo Ott infrage.

Germania Weilbach: Bitterer Start für die Weilbacher: Neuzugang Paul Schmutzler musste sich einer Knie-OP unterziehen, fällt für den Rest des Jahres aus. Der Kreuzbandriss bei Jens Langer wird zur weiteren Hypothek. Ferner sind Ibrahim Özveren, Justin Thieme und Alex Müller verletzt. Unter diesen Umständen ist Trainer Stefan Hoitz froh, dass für die Offensive noch Robin Becker (Germania Okriftel) dazugekommen ist. Und dass die Eigengewächse Luke Wesp, Niklas Menzel, Loukas Sianavas, Pascal Fischer und Noah Maiworm gleich zu echten Optionen geworden sind. „Die Jungen sind integriert und werden reingeworfen“, sieht der Coach den Kader immer noch breit aufgestellt.

SV Wiesbaden: Hayate Sato, Lauren-Marlon Schmidt und Leon Löber – drei junge Neuzugänge schüren den Konkurrenzkampf und setzen Akzente. „Alle drei sind wirklich als Verstärkungen zu sehen“, bekräftigt Trainer Daniel Löbelt, der allerdings ab Samstag für acht Wochen auf Kapitän Yama Afghanyar verzichten muss. Der Arzt ist in den USA in beruflicher Mission unterwegs, während Marcel Hölderle im September im Rahmen von Studium und Ausbildung für acht Wochen nach Berlin muss. Umso wichtiger, dass der Kader nun breiter aufgestellt ist. Löbelt geht auch davon aus, dass sich das Defensivverhalten in seiner Gesamtheit – in der Endphase der vergangenen Runde hatte es Gegentore gehagelt – verbessert, sieht das Aufgebot im Vergleich zur Vorsaison verstärkt.

TSG Wörsdorf: Bis auf einen zentralen Defensivspieler, der möglichst noch kommen soll, blickt Ali Marzban zuversichtlich auf die Runde. „Wir sind ansonsten gut besetzt und Harmonie wird großgeschrieben. Wir haben eine stabile Mannschaft, das sollte ein guter Ansatz für einen einstelligen Platz sein“, sagt der Coach. Keeper Max Meurer, Abwehrspezialist Christian Haddo und Offensiv-Routinier Mike De Sousa nehmen Schlüsselpositionen ein, während die Jungen „entschlossen arbeiten“, lobt Marzban.



Aufrufe: 03.8.2023, 12:00 Uhr
Stephan NeumannAutor