Nach dem hart erkämpften Klassenerhalt in der vergangenen Saison gab es bei der TGD Essen-West nun ordentlich Bewegung auf dem Transfermarkt . Mit frischen Gesichtern im Kader strebt der Verein den nächsten Entwicklungsschritt an und schreibt sich das ehrgeizige Ziel auf die Fahne, die Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz abzuschließen.
Exakt zehn Jahre sind seit dem letzten Abstecher der TGD in die Bezirksliga vergangen. Folgerichtig ging es zunächst auch nur darum, den Verein eine weitere Spielzeit in der gleichen Spielklasse zu halten. Sicherlich hilfreich war es dabei, dass der erfahrene Kader der Essener auch schon hinreichend mit dem erforderlichen Niveau in der Bezirksliga vertraut gewesen war.
Dauerbrenner um Ahmet Ciplak, Lars Anhalt und die Gebrüder Özgür und Özkan Akcapinar sammelten schon reichlich Erfahrung in der Bezirksliga und auch darüber aus. Die TGD nahm demnach schon früh die neue Herausforderung an, musste jedoch wie so häufig als Aufsteiger auch einige Rückschlage verarbeiten. Besonders gegen die nominellen Spitzenteams hatte Essen-West häufig Probleme, den Spielausgang noch im Rahmen zu halten. So setzte es beim 1:8 gegen den SV Burgaltendorf, dem 0:7 gegen TuSEM Essen oder dem 0:6 gegen die DJK Sportfreunde Katernberg empfindliche Niederlagen. Dennoch erzielte die Mannschaft auch einige positive Ergebnisse gegen Konkurrenten aus dem unteren Mittelfeld und Tabellenkeller, was sich in der Endabrechnung als besonders wertvoll erwies.
Zwischen September und November durchlebte der Aufsteiger seine beste Saisonphase und gewann sechs von zehn Spielen. Dabei gelangen der TGD sogar drei Auswärtssiege in Folge. Das unbeschwerte Auftreten der Mannschaft war in dieser Phase von entscheidender Bedeutung: "Auswärts haben wir in der Hinrunde viele Punkte geholt, wahrscheinlich weil die Mannschaft besser mit den Spielen umgegangen ist. Gerade weil wir nicht wussten, was auf uns zukommt, waren wir konzentrierter", sagte TGD-Coach Dietmar Krause gegenüber FuPa Niederrhein. Der Übungsleiter durfte nach Stationen bei den Sportfreunden Altenessen und der DJK Dellwig erstmals einen Verein in der Bezirksliga betreuen, wobei ihm in erster Linie der positive Umgang zwischen den Vereinen imponierte: "Mir ist in der Liga besonders der gemeinsame Umgang und die Fairness positiv aufgefallen. Es waren harte Duelle und Prestige auf dem Platz, aber nach 90 Minuten war das vergessen."
Die anvisierte 40-Punkte-Marke hat die TGD letztlich knapp übersprungen. Für die kommende Spielzeit soll der ärgste Abstiegskampf dafür vermieden werden. Um das zu gewährleisten, hat Kaderplaner Dennis Discher auch einen kleineren Umbruch angestoßen. Grundsätzlich wird der Kader etwas verjüngt. Viele Abgänge werden durch talentierte Neuzugänge aus der Region und Nachrücker aus der eigenen Jugend kompensiert.
Bestes Beispiel dafür ist der Abgang von Top-Stürmer Can Funke (Vogelheimer SV), der primär durch den 19-jährigen Jani Dragoni ersetzt werden könnte. Der junge Angreifer, der erst in der Rückrunde zur ersten Mannschaft stieß, erzielte in 13 Spielen beeindruckende 14 Tore. Im Offensivtandem mit Özgür Akcapinar soll er auch in der kommenden Saison an seine starke Quote anknüpfen. Extern verstärkte sich die TSG mit Faris el Maaroufi und Pascal Maurice Janus, zwei hochtalentierten Spielern aus der Krayer U19. Zusätzlich kommen mit dem langjährigen Katernberger Kapitän Christoph Jügel noch Semih Cimen (SuS Haarzopf) und Rewan Assad (CF Kurdistan) zwei bezirksligaerfahrene Spieler zum Kader hinzu.
Grundsätzlich ist Krause vom Potenzial seines neu zusammengestellten Kaders überzeugt: "Ich weiß, was die Mannschaft kann. Wir haben uns gut mit vielen jungen Leuten verstärkt, die auch sehr viel Qualität haben. Wir werden auf jeden Fall das Ziel haben, uns zu verbessern. Ich bin optimistisch für die neue Saison, wir werden den Kampf angehen."
Die Vorfreude auf den Pflichtspielbetrieb steigt also allmählich. Einziger Wermutstropfen ist dabei womöglich, dass die TGD anders als in der Vorsaison sich mit hauptsächlich Gegnern aus dem Duisburger Kreis auseinandersetzen müssen. 12 der 18 Mannschaften in der Bezirksliga, Gruppe 6, kommen aus dem Duisburger Großraum. Eine neue Erfahrung für Essen-West, ging es im letzten Jahr schließlich noch zumeist gegen Kontrahenten aus dem eigenen Gebiet: "Wir hätten natürlich gerne wieder eine Essener Gruppe gehabt, können aber mit der Einteilung besser leben als andere Essener Mannschaften. Uns werden die Derbys wie gegen Burgaltendorf, TuSEM oder Haarzopf fehlen", schilderte Krause.
Bevor es im Ligabetrieb wieder ernst wird, gilt es zunächst die neuen Gesichter im Zuge der Vorbereitung ordentlich zu integrieren. Als erster Test hat die TGD den A-Ligisten Bader SV (14. Juli, 13.30 Uhr) vor der Brust.