2025-03-06T14:11:46.817Z

Interview
– Foto: © Heilwagen / Harbke

Wer weiß, was noch kommt

Beim Duell zwischen dem 1. FC Eichsfeld und dem FSV Wacker 90 Nordhausen stehen auf beiden Seiten mit Linus Czosnyka und Konrad Schneider junge Spieler, die den Traum vom Profifußball hatten.

Ganz ausgeträumt ist dieser noch nicht, wie die beiden Kicker im FuPa-Interview verraten. Beide kickten früher zusammen im Nachwuchs bei Wacker. Nun treffen sie als Gegner nach vielen Jahren aufeinander. Wir haben über die bisherige Saison, das Spiel am Wochenende und ihre fußballerische Laufbahn mit beiden gesprochen…

FuPa Thüringen: Hi Konrad, ihr habt in dieser Saison gegen Teams aus der unteren Hälfte (Geratal, Meiningen) schon Federn gelassen. Hast du dafür eine Erklärung?
Konrad Schneider: Wir hatten Spiele dabei, in den wir nicht unsere Leistung auf den Platz gebracht und einen schlechten Tag hatten. Das war gegen Geratal und Meiningen beispielsweise der Fall. In solchen Spielen waren wir nicht konsequent genug unsere Chancen zu nutzen. Bei unseren hohen Ansprüchen sollte sowas nicht passieren. Daraus müssen wir lernen. Generell können wir jeden Gegner dieser Liga schlagen. Wir sind eine junge Mannschaft und es gehören mental noch Sachen dazu, die wir lernen müssen.

FuPa Thüringen: Hi Linus, auch ihr habt in den letzten fünf Spielen „nur“ zwei Siegen eingefahren. Warum habt ihr den Drive aus dem ersten Saisonviertel etwas verloren?
Linus Czosnyka: Im Fußball bekommt man nichts geschenkt. Ein, zwei Spiele sind unglücklich für uns gelaufen, aber wir haben alle Spiele reflektiert und die Lehren draus gezogen, damit wir wieder in den Flow kommen.

Linus Czosnyka traf bisher sieben Mal in elf Spielen.
Linus Czosnyka traf bisher sieben Mal in elf Spielen. – Foto: © Andreas Roith

FuPa Thüringen: Euer letztes Ligaspiel ist nun schon fast drei Wochen her. Siehst du das als Nachteil?
Linus: Natürlich haben wir uns jede Woche auf das jeweilige Spiel am Wochenende vorbereitet und darauf hintrainiert. Trotz der Spielabsagen haben wir weiter hart gearbeitet und konnten viele Dinge mit dem Wissen, dass wir noch mindestens ein Spiel dieses Jahr spielen, einstudieren. Als Ausrede zählt das für mich nicht.

FuPa Thüringen: Welche Bedeutung hat das Spiel gegen Eichsfeld für euch, Konrad?
Konrad: Wir sind extrem heiß auf das Spiel gegen Eichsfeld. Ich kenne aus meiner Vergangenheit bei Soccer City ein paar Spieler dort. Aber so viele Leute von damals sind nicht mehr da. Wir wollen unbedingt gewinnen und sind richtig guter Dinge und werden alles reinschmeißen. Es ist ein Topspiel, in dem beide Mannschaften zuletzt Punkte haben liegen lassen. Alle zwei Mannschaften gehören für mich unter die Top3.

FuPa Thüringen: Im Gegensatz zu Konrad, geht es für dich wirklich gegen einen Ex-Verein. Wie ordnest du die Partie ein, Linus?
Linus: Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich mich nicht schon länger auf das Duell freue. Es ist immer eine besondere Situation gegen seinen Ex-Verein zu spielen und klar, habe ich hier und da noch Kontakt zu dem Einen oder Anderen. Im Endeffekt geht es um wichtige 3 Punkte, die wir am Samstag bei uns behalten wollen.

Konrad Schneider stand zehn Mal für Wacker in dieser Saison auf dem Feld.
Konrad Schneider stand zehn Mal für Wacker in dieser Saison auf dem Feld. – Foto: © Sebastian Harbke

FuPa Thüringen: Ihr habt beide im jungen Alter schon einiges erlebt. Wo war es am Schönsten?
Konrad: Am Schönsten hat es mir schon immer in Nordhausen gefallen. Die Jugend war super geil, durch die Leute mit denen ich zusammengekommen bin. Von denen sind auch jetzt noch einige da. Ich verstehe mich mit jedem super. Die Kabinenstimmung ist auch immer gut. In Martinroda hatte ich zwar nicht so eine erfolgreiche Zeit, aber da habe ich mit Rune wieder zusammengespielt – meinen besten Kumpel aus dem Fußball. Meine Prioritäten haben sich etwas verschoben, weil sich auch der familiäre Aspekt nach der Geburt meiner Tochter vor 12 Wochen geändert hat.
Linus: Meine Zeit in Berlin wird für mich immer einen besonderen Stellenwert haben. Das trifft sowohl auf die Zeit bei Union in der A-Junioren Bundesliga, als auch auf meine Regionalligazeit bei Tennis Borussia Berlin zu.

FuPa Thüringen: Habt ihr für euch schon reflektiert, warum es letztendlich (bisher) nicht mit dem Profifußball geklappt hat?
Linus: Ich betrachte die Jahre aus einem anderen Blickwinkel und bedauere nichts. Im Gegenteil, ich habe persönlich sowie fußballerisch viel erfahren sowie erlebt und Einblicke gehabt, die nicht sehr viele gemacht haben. Diese Zeit werde ich niemals missen und wer weiß was alles noch kommt.
Konrad: Ich denke ich kann mich gut reflektieren und ich denke, dass ich ein ganz guter Kicker bin. Dennoch braucht man auch ein bisschen Glück, gerade wenn man im jungen Alter nicht in einem NLZ gespielt hat. In Aubstadt hätte ich die Chance gehabt am Profifußball zu schnuppern, leider habe ich keine Einsatzzeit bekommen. Ich hätte es dort mal verdient gehabt auch in der Regionalliga einen Einsatz zu bekommen. Dennoch habe ich mich dort gut weiterentwickelt, auch wenn es letztendlich nur durch Einsätze in der Zweiten und Training mit dem Regionalliga-Team war. Ich habe noch nicht aufgegeben, vielleicht ergibt sich ja noch was. Ich gebe auf jeden Fall alles, auch wenn familiäre Aspekte jetzt im Vordergrund stehen.

Aufrufe: 029.11.2024, 14:00 Uhr
André HofmannAutor