2024-05-17T14:19:24.476Z

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Erfolgreiche Eichenfelder Vater-Sohn-Kombo: Ludger (l.) und Niklas Reuter ziehen auch fußballerisch schon seit vielen Jahren an einem Strang.
Erfolgreiche Eichenfelder Vater-Sohn-Kombo: Ludger (l.) und Niklas Reuter ziehen auch fußballerisch schon seit vielen Jahren an einem Strang. – Foto: privat

Wer ist hier der Boss? Kuriose Konstellation bei der SG Eichenfeld

Vater-Sohn-Duo mischt die SG Eichenfeld auf

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Das gibt es nicht bei vielen Vereinen: Eichenfelds Abteilungsleiter Niklas Reuter kickt unter seinem Trainervater Ludger Reuter. Und das klappt sehr gut.

Eichenfeld – Der eigene Vater als Trainer: Für Niklas Reuter (26) ist das mittlerweile schon normal. Nach vielen gemeinsamen Jahren in der Jugend zieht das Vater-Sohn-Gespann längst auch bei den Männern der SG Eichenfeld in der A-Klasse 5 an einem Strang.

Besonders gerne erinnert sich Coach Ludger Reuter (57) an die erfolgreiche Zeit ab der E-Jugend zurück: „Das war eine ganz hervorragende Truppe.“ Doch nach der A-Jugend trennten sich die Wege der beiden zunächst. Während der Sohnemann zu den Herren des SVA Palzing wechselte, übernahm der erfahrene Übungsleiter nach einer Pause erst die U 19 des SVA (2018/19), ehe er im Jahr 2020 als A-Jugend-Coach und dann Trainer der damals neugegründeten Dritten Mannschaft den Weg zurück zur SG Eichenfeld fand.

Auch Niklas Reuter ver-schlug es 2021 zurück zu seinem Heimatverein, bei dem er im November des gleichen Jahres in die Rolle des Abteilungsleiters schlüpfte. Somit war er kurz darauf direkt an der Verpflichtung seines Vaters für die Erste Mannschaft beteiligt. „Das war keine Entscheidung von mir allein, sondern von der gesamten Vorstandschaft und dem Abteilungsleiterteam“, betont der 26-Jährige, der sich als Trainersohn natürlich schon den einen oder anderen Spruch anhören musste. „Aber da können alle darüber lachen.“

Keine Sonderbehandlung für den Filius

Zu wirklichen Problemen sei es angesichts der doch etwas ungewöhnlichen Situation bisher aber nicht gekommen – weder zwischen den beiden noch innerhalb der Mannschaft. Denn im Vergleich zu seinen Teamkameraden genießt der Sohnemann keine Sonderbehandlung: „Das ist eine Voraussetzung dafür, dass es klappt“, sagt Ludger Reuter. Und sein Sohn Niklas ergänzt: „Wir können das gut trennen.“ Dabei schätzt der aktuelle Eichenfelder Toptorjäger, der seit dieser Spielzeit auch als A-Jugend-Trainer fungiert, die kurzen Kommunikationswege und lobt das taktische Verständnis des Vaters.

Gleichzeitig weist der Offensivakteur auf ein kleines Manko hin: „Er versucht Kritik sehr freundlich und sachlich zu äußern. Aber manchmal bräuchten wir auch einen Arschtritt.“ Wahrscheinlich hätte das SGE-Team diesen nach dem jüngsten 1:2 bei Kirchdorf II verdient gehabt. „Dieses Spiel haben wir vergeigt“, bestätigt Coach Ludger Reuter. In der Heimpartie am Sonntag (15 Uhr) gegen den TSV Eching II sei es deshalb wichtig, „den letzten Auftritt auszubügeln“. Immerhin soll es zum Saisonende noch der vierte Tabellenplatz werden. Aktuell ist die SGE Fünfter.

Ambitionierte Ziele für die Zukunft

Wie es dann in den kommenden Jahren für das Duo weitergeht, hängt laut Abteilungsleiter Niklas Reuter von den Ergebnissen ab. Er hätte aber nichts gegen eine weitere Zusammenarbeit einzuwenden – ganz im Gegenteil: „Ich genieße es, die Option zu haben, Zeit mit ihm zu verbringen. Bisher sind wir voll zufrieden.“

Für die Zukunft verfolgen die beiden mit dem Aufstieg in die Kreisklasse allerdings ambitionierte Ziele. Und obendrein würde sich der 57-jährige Trainer gerne noch einen lang gehegten Wunsch erfüllen: „Ich möchte einmal die Gelegenheit haben, gemeinsam mit meinem Sohn auf dem Platz zu stehen.“ Trotzdem stellt das Duo klar: „Wir wollen nur das Beste für den Verein.“

In diesem Zusammenhang spricht Coach Ludger Reuter seiner Mannschaft ein großes Lob aus: „Jeder bringt sich irgendwie ein, und die Spieler sind alle sehr engagiert.“ Etwas, das es aus seiner Sicht nur noch selten gebe. Franziska Kugler

Aufrufe: 020.4.2024, 05:00 Uhr
Franziska KuglerAutor