2024-04-25T14:35:39.956Z

100 stille Helden
Sie wurden beim Ehrenamtstag für ihr Lebenswerk ausgezeichnet: (hinten von links) Günter Hübinger, Hanni Klein und Klaus Becker, FVR-Präsident Gregor Eibes, Preisträger Karl Hartmann, DFB-Direktor Rudi Völler, die Preisträger Alois Stroh, Detlef Schütz, Walter Merten und Bernhard Marx, der Landesehrenamtsbeauftragte Patrik Klos sowie (vorn von links) die Preisträger Winfried Höfer, Silvia Lenz-Jardin, Helmut Hohl und Marita Grundhöfer.
Sie wurden beim Ehrenamtstag für ihr Lebenswerk ausgezeichnet: (hinten von links) Günter Hübinger, Hanni Klein und Klaus Becker, FVR-Präsident Gregor Eibes, Preisträger Karl Hartmann, DFB-Direktor Rudi Völler, die Preisträger Alois Stroh, Detlef Schütz, Walter Merten und Bernhard Marx, der Landesehrenamtsbeauftragte Patrik Klos sowie (vorn von links) die Preisträger Winfried Höfer, Silvia Lenz-Jardin, Helmut Hohl und Marita Grundhöfer. – Foto: FV Rheinland

Weltmeister-Lob für Fußball-Enthusiasten​

Oft arbeiten sie im Hintergrund. Nun aber standen einige Ehrenamtler aus der Eifel, von der Mosel und dem Hunsrück einmal im Fokus.​

Ein außergewöhnlicher Tag zu Beginn eines außergewöhnlichen Jahres: Am Sonntag hat der Fußballverband Rheinland (FVR) im Rahmen des Tags des Ehrenamts verdiente Ehrenamtler und Schiedsrichter ausgezeichnet – die Kreis-Ehrenamtspreisträger, die Preisträger „Fußballhelden – Junges Ehrenamt“, Preisträger der Aktion „Danke, Schiri“ sowie einige langjährige Ehrenamtler, deren Lebenswerk in den Fokus gerückt wurde.

Die Veranstaltung fand im Hotel Zugbrücke in Grenzau statt – aus Höhr-Grenzhausen kam der erste Rheinlandpokalsieger der Verbandshistorie, die am 11. Juni dieses Jahres 75 Jahre umfassen wird. „Der Tag des Ehrenamts ist immer ein ganz besonderer Tag im Fußballverband Rheinland – es ist einer der wichtigsten Tage des Jahres, weil wir Menschen ehren, die uneigennützig für andere da sind“, sagte FVR-Präsident Gregor Eibes. Unter anderem begrüßte er Rudi Völler, Weltmeister 1990 und nun DFB-Direktor der A-Nationalmannschaft der Männer, im Westerwald. „Mein Respekt und meine Anerkennung gilt all jenen, die sich ehrenamtlich einbringen – ich weiß, wie schwierig das ist. Und ohne das Ehrenamt geht es nicht“, betonte Völler. Anlässlich des bevorstehenden Jubiläums zum 75-jährigen Bestehen des Fußballverbandes Rheinland zeichnete der FVR zudem Ehrenamtler für ihr Lebenswerk aus, die sich in den verschiedensten Funktionen, Aufgabenbereichen und auf den unterschiedlichsten Ebenen in ihrer Freizeit für die Fußballfamilie im Rheinland engagieren.​

Die DFB-Aktion Ehrenamt gibt es seit 1997, die Kreis-Ehrenamtspreisträger fahren in diesem Jahr zum Dankeschön-Wochenende nach Düsseldorf, das vom 10. bis 12. Mai stattfindet.

Informationen zu den Kreis-Ehrenamtspreisträgern aus der Region Trier:

Trier-Saarburg: Rainer Steffen (65, SG Fidei) ist der Initiator des Steka-Cups, der 2011 als Turnier für Juniorinnen begann und heute ein großes Frauenturnier ist. Steffen war und ist hier als Organisator tätig. Neben dieser Leistung brachte er zudem die Sportanlage auf den neuesten Stand. Darüber hinaus war Steffen Trainer der Mädchenmannschaft und ist Abteilungsleiter Frauenfußball und Vorstandsmitglied der SG Fidei.

Eifel: Helmut Roden (66, FC Demerath) ist Vorsitzender eines kleinen, eigenständigen Vereins. Durch verschiedene Aktionen nach der Corona-Zeit hat er immer wieder Geld erwirtschaftet. Zudem wurden Mitglieder hinzugewonnen, da auch mit seiner Unterstützung nun Kinderturnen im Verein angeboten werden kann. Dann jedoch wurde durch Pferde der Sportplatz beschädigt. Roden nahm Termine und Besprechungen wahr, um den Sanierungsaufwand für den Verein so gering wie möglich zu halten, Sanierungsmaßnahmen abzustimmen und Förderanträge zu stellen sowie die Durchführung der Heimspiele so schnell wie möglich wieder zu gewährleisten. ​

Mosel: Wolfgang Thiel (57, SpVgg Mülheim-Brauneberg) ist Vorsitzender und hat für den Umbau des Clubheims und Neubau des Verkaufsstandes die meisten Stunden geleistet. Zudem hat er die Fördergelder für dieses Bauvorhaben akquiriert. Er koordiniert den Einkauf von Getränken und Speisen bei den Heimspielen und Festen, organisiert zahlreiche Aktivitäten.

Neben Steffen wurde auch Thiel in den DFB-Club 100 berufen. Hier findet die offizielle Ehrung am 27. April im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund statt. Zudem werden die Mitglieder des DFB-Club 100 zu einem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft eingeladen.

Der Wettbewerb „Fußballhelden – junges Ehrenamt“ ist ausgerichtet auf Jugendtrainer, Jugendleiter sowie erstmalig auch für Schiedsrichter zwischen 18 und 30 Jahren. Die Preisträger aus dem DFB-Gebiet werden zur Bildungsreise nach Santa Susanna bei Barcelona eingeladen (21. bis 25. Oktober).

Die Fußballhelden aus der Region Trier sind:

Trier-Saarburg: Marco Kees (28, SV Ayl) ist seit 2012 Schiedsrichter. Er leitet Spiele bis zur Kreisliga A und ist darüber hinaus als Schiedsrichterassistent bis in die Oberliga im Einsatz. Seit 2018 ist er als Beisitzer im Kreisschiedsrichterausschuss tätig und seit 2021 zusätzlich in der Kreisspruchkammer aktiv.

Eifel: Julius Esch (19, FC Prüm) begann mit 16 Jahren mit der Jugendarbeit im Verein und ist seither als Jugendtrainer tätig – aktuell ist er für die B-Junioren verantwortlich. Zudem ist er als Trainer in Fußballcamps und Ferienfreizeiten tätig.

Mosel: Oliver Geller (28, SV Zeltingen-Rachtig) hat vor sechs Jahren den Kinderfußball im Verein wieder ins Leben gerufen. Er ist Jugendleiter und betreut die E-Jugend. Bereits mit 20 Jahren wurde er in den Vorstand gewählt. Zudem ist er Schiedsrichter. Außerdem ist er Platzwart und kümmert sich ums Vereinsheim.

Die regionalen Preisträger in der Kategorie „Sonderehrung Lebenswerk“ sind:

Trier-Saarburg: Bernd Marx (SV Krettnach) Mehr als 20 Jahre fungierte er als Jugendtrainer und -betreuer sowie als Coach von Seniorenmannschaften. Zudem engagierte sich Marx auch im Vereinsvorstand, war hier bis zuletzt von 1978 an ununterbrochen tätig und bekleidete das Amt des Geschäftsführers. Er war zudem 21 Jahre lang Kreis-Stützpunkt- und DFB-Stützpunkttrainer sowie 22 Jahre lang Mitglied des Vorstandes des Fußballkreises Trier-Saarburg, wo er von 2001 bis 2015 Vorsitzender war. Parallel dazu war er von 2007 bis 2013 Mitglied des FVR-Präsidiums. Darüber hinaus führt er seit 15 Jahren Jugendcamps mit rund 100 Kindern und Jugendlichen durch und ist seit über zwei Jahrzehnten Hauptorganisator eines dreitägigen Hallenturniers zugunsten der Lebenshilfe.

Trier-Saarburg: Marita Grundhöfer begann 1995 als Trainerin der Bambini des SV Konz. 1999 wechselte sie zum SV Krettnach, übernahm dort die Bambini, war später auch Trainerin der C-Junioren und ging dann zum SV Konz. Sie ist maßgeblich an der Planung und Durchführung von Turnieren zugunsten der Lebenshilfe beteiligt. Bei den Feriencamps des FVR in Konz war sie viele Jahre an Planung, Organisation und Ablauf beteiligt. Im Jahr 2015 war Grundhöfer Mitgründerin des Vereins „Mach mit! – Fußballer helfen“, ein Verein, der sich unter anderem für Kinder und Jugendliche sowie finanzschwache Mitglieder von Sportvereinen einsetzt. 2017 wechselte sie zum SV Filzen-Hamm und gründete dort eine Jugendabteilung.

Eifel: Klaus Becker (SV Wallenborn) trat 1980 als Beisitzer in den Vorstand ein. Seit 2004 führt er den Verein als Vorsitzender. Zudem ist Becker Sportlicher Leiter der SG Wallenborn/Stadtfeld und leitet hier seit 20 Jahren die Geschicke. In seiner Amtszeit wurde er zum „Gesicht des SV Wallenborn“ und organisierte hauptverantwortlich das jährliche Sportfest, die traditionelle Kirmes, den über die Kreisgrenzen bekannten Brubbellauf sowie den Besuch von Bundesligaspielen für Kinder und Jugendliche. Die Zusammenarbeit mit der Grundschule ist Becker ein besonderes Anliegen. So unterstützt er die Schule mit Sportmaterialien, beim Sportunterricht und auch bei der Fußball-AG.

Eifel: Silvia Lenz-Jardin (FC Bitburg/ SV Lambertsberg-Oberweiler) war 34 Jahre Spielerin von der Kreisklasse bis hinauf zur Regionalliga und zudem in der Ü-30 Frauenauswahl Eifel aktiv. Von 2004 bis 2019 war sie als Trainerin im Frauen- und Mädchenfußball tätig und erwarb sich besondere Verdienste bei der Gründung der ersten Mädchenmannschaften im Juniorinnenbereich des FC Bitburg. Als Referentin für Frauen- und Mädchenfußball war sie von 2007 bis 2019 im Fußballkreis Eifel tätig und führte in dieser Zeit den Youtel-Cup ein, der von 2012 bis 2019 ausgespielt wurde. Sie organisierte zudem die Hallenkreismeisterschaften der Mädchen und organisierte die „Tage des Mädchenfußballs“. Über zehn Jahre gehörte sie dem Vorstand des FC Bitburg an. Für „ihren“ Verein und den Jugendförderverein Bitburg managt sie immer noch das komplette Pass- und Meldewesen. Beim SV Lambertsberg-Oberweiler ist sie derzeit Jugendleiterin und zudem Jugendwartin im Sportkreis Bitburg-Prüm.

Mosel: Alois Stroh war im Jugendalter beim SV Neuerburg, dem SV Wittlich und dem SV Rivenich aktiv. In seiner Seniorenzeit schnürte er für den SV Wittlich und den SV Neuerburg die Fußballschuhe, und als Ü-Spieler stand er für den SV Rivenich und den SV Neuerburg auf dem Platz. Im Anschluss an seine aktive Laufbahn nahm Stroh immer wieder Funktionen und Aufgaben neben dem Fußballplatz wahr. So war er von 1983 bis 1986 Mitglied der Kreisspruchkammer Mosel und von 1984 bis 1986 Assistenztrainer beim Kreistraining. Von 1986 bis 1998 war er Kreistrainer.

2010 bis 2019 war er Vizepräsident für Qualifizierung, Schule und Fußball sowie Vereinsberatung im Fußballverband Rheinland und somit unter anderem verantwortlich für das deutschlandweit einmalige Projekt „Fußball macht Schule“.

In der Kommission Qualifizierung des DFB war Stroh von 2012 bis 2019 Mitglied und engagierte sich darüber hinaus bei Fußballtrainerfortbildungen für den Landessportbund und Trainerausbildungen im Auftrag des DFB und FVR in Ruanda und war zudem Mitglied der Kommission Internationales beim Landessportbund.

Aufrufe: 015.1.2024, 18:18 Uhr
redAutor