2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
– Foto: Thomas Schmitz, Josef Lorinser

Wechseldrama sorgt für Verärgerung bei der TSG Ehingen

+++Überraschende Wechsel sorgen bei der TSG für Kopfschmerzen+++

Nach dem Aufstieg aus der Bezirksliga Donau in die Landesliga Staffel 4 hätte es für die TSG Ehingen nicht besser laufen können: Auf Platz eins aufsteigen und damit nach vier Jahren die Rückkehr in die Landesliga feiern. Doch nun sorgen überraschende Abgänge für ordentlich Unruhe bei der TSG. Georgios Sarigiannidis (2 Tore und 6 Vorlagen in 19 Spielen) und Luan Kukic (16 Tore und 9 Vorlagen in 27 Spielen) werden ab der kommenden Saison nicht mehr für Ehingen auflaufen und zu Türkspor Neu-Ulm in die zweite Staffel der Landesliga wechseln. Über das Wechseltheater und wie die Abgänge zustande gekommen sind, zeigt man sich nun enttäuscht bei der TSG.

Nachdem der sportliche Leiter Marco Wasner aus seinem Sommerurlaub zurückkam, erhielt er am Freitag zwei unschöne WhatsApp-Nachrichten. Georgios Sarigiannidis und Luan Kukic wollen nicht mehr bei der TSG spielen und wechseln mit sofortiger Wirkung zum Verbandsliga-Absteiger Türkspor Neu-Ulm. Dieser Wechsel kam ziemlich überraschend und spontan für die TSG. Besonders bizarr ist, dass Türkspor die beiden Leistungsträger wohl erst am Mittwoch davor beim Testspiel gegen die TSG zum Wechseln überzeugte. „Ich weiß sicher, dass es vorher keinen Kontakt gab. Ich will nicht sagen, dass ich von den Spielern enttäuscht bin, aber das Verhalten von Türk Spor Neu-Ulm ärgert mich richtig - das ist eine Frechheit“, wie der sportliche Leiter der Schwäbischen mitteilte. Offenbar gab es vor dem Testspiel noch keinerlei Kontakt zwischen dem Spieler-Duo und Neu-Ulm. Durch einige Abgänge und Verletzungen bei Türkspor bestand Handlungsbedarf beim Landesligisten. Laut dem Sportlichen Leiter wurden die Spieler mit finanziellen Mitteln gelockt, die die TSG nicht aufbringen könnte. Da Beide einen Amateurvertrag hatten, war es möglich, dass ein Wechsel nach der eigentlichen Frist (30.06.2022) umgesetzt werden konnte.

Ärgerlich ist, dass man sich auf Sarigiannidis und Kukic eigentlich als Leistungsträger in einem harten Kampf um die Liga verlassen hatte. Man rechnete fest mit ihnen als Stütze für die kommende Spielzeit. Allerdings sollte der Vollständigkeit halber auch erwähnt werden, dass besagte Spieler auch Angebote von anderen Vereinen hatten: „Wir hatten um die Spieler vorher schon gekämpft, da sie auch schon andere Angebote hatten - das können wir nicht wirklich kompensieren, das geht jetzt nur über mannschaftliche Geschlossenheit und den Teamgeist“, wie der Sportliche Leiter gegenüber der Schwäbischen eingestand. Neuverpflichtungen gemäß der Vertragsamateurbestimmungen werden, laut ihm, nicht realisierbar sein für die TSG. Dementsprechend muss jetzt also der jetzige Kader den Klassenerhalt schaffen.

Positiv ist aus Wasners Sicht das Trainingslager verlaufen. In Trainingseinheiten, einem Testspiel gegen den Hegauer FV und sogar einem Discobesuch konnte das Team zu einer Einheit zusammenwachsen. Das Testspiel ging zwar 1:4 verloren, aber das scheint für Marco Wasner nicht wirklich repräsentativ zu sein: „Wir hatten zuvor noch zweieinhalb Stunden trainiert, dass einem dann am Ende die Kraft ausgeht ist verständlich.“ Auch für Trainer Taner Celik darf man die Niederlage nicht zu hoch bewerten, wie er der Schwäbischen mitteilte.

Bei der TSG versucht man also, trotz schwieriger Umstände und einigen überraschenden Gegebenheiten, positiv in die nächste Saison zu blicken. Hochkonzentriert Arbeiten wird man aber trotzdem! Man wird also sehen, was die Zukunft bringt.

Aufrufe: 019.7.2022, 09:11 Uhr
Nicolas BläseAutor