Walluf. Auch trotz der bitteren Niederlage (1:3) gegen Verbandsliga-Spitzenreiter SV Zeilsheim, spielen die Fußballer der SG Walluf eine starke Hinrunde. Mit der Chance, bei einem Sieg gegen die SG Kinzenbach (So, 15 Uhr) wieder ganz oben mitzumischen. Ein wesentlicher Bestandteil für die Stabilität der Rheingauer: Nico Hernandez. Speziell die Flexibilität sticht beim 29-Jährigen heraus. Die Fähigkeit mehrere Positionen auf Top-Niveau auszufüllen, macht Hernandez auch für Trainer Christian Lüllig so wertvoll. Vor dem letzten Spiel vor der Winterpause verrät Hernandez seine Lieblingsposition, blickt auf den kontroversen Wechsel von Nachbar Eltville zur SGW zurück und spricht über seine Zukunft.
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„Wenn man mich gefragt hätte, bevor Christian Lüllig mein Trainer wurde, hätte ich gesagt Sechser. In diesem Spielsystem fühle ich mich als Innenverteidiger am wohlsten“, antwortet Hernandez auf die Frage, welche Position ihm am besten liege. Eine durchaus berechtigte Frage, wenn man überlegt, dass der 29-Jährige in der aktuellen Runde bereits als Außenverteidiger, Sechser, Achter und eben als Innenverteidiger aufgelaufen ist. Eine Stärke, die auch sein Trainer, Christian Lüllig zu schätzen weiß: „Nico ist ein Allrounder, der zudem sehr zweikampfstark ist und eine Stärke im Kopfballspiel hat. Darüber hinaus ist er auch ein sehr erfahrener Spieler.“
Seine komplette Jugend verbrachte Hernandez beim TuS Nordenstadt, wo er auch erste Erfahrungen im Herrenbereich sammelte. Nach Stationen beim SV Niedernhausen, FV Biebrich 02, FC Bierstadt und der Spvgg. Eltville landete Hernandez schlussendlich bei der SGW. Besonders der Wechsel von Eltville zum Lokalrivalen war sicherlich kontrovers. Nach nur vier Spielen bei den Rosenstädtern wechselte Hernandez, der zudem in Eltville als spielender Co-Trainer fungierte, in der Saison 22/23 als Vertragsamateur nach Walluf. Rückblickend sagt Hernandez: „Es hat sich in Eltville immer mehr verändert. Irgendwann war es so, dass ich keinen Spaß mehr hatte und einfach aus der Situation raus wollte. Ich bereue den Schritt bis heute nicht – kann aber jeden verstehen, der das nicht gut aufgenommen hat.“
In Walluf spielt der 29-Jährige nun bereits seine dritte Saison – konnte sich seit seinem Wechsel schnell als Stammspieler etablieren. Mit sechs Torbeteiligungen in seiner ersten Saison, zehn in der vergangenen und zwei Kopfballtreffern in der laufenden Spielzeit ist der schmal gebaute Defensiv-Alleskönner zudem sehr torgefährlich. „Dadurch, dass ich sehr glücklich in Walluf bin, spricht nicht viel dagegen, auch über die Saison hinaus zu bleiben“, sagt Hernandez, der sich nach eigenen Angaben dennoch mögliche Angebote anhören wird. Auch verbunden damit, dass der 29-Jährige mit neuem Job als Manager einer Firma einen großen Aufwand betreiben muss. Über die Ziele in der aktuellen Spielzeit sagt Hernandez: „Wir haben eine Mannschaft, die schon gerne gewinnt. Umso mehr hat das Spiel gegen Zeilsheim wehgetan. Wenn wir unsere Leistung bringen, sind wir sehr schwer zu schlagen.“