2024-05-17T14:19:24.476Z

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Ist er der Mann in der Spitze? Georg Kutter könnte die kränkelnden Kollegen in der Offensive ersetzen.
Ist er der Mann in der Spitze? Georg Kutter könnte die kränkelnden Kollegen in der Offensive ersetzen. – Foto: mayr

Wagner warnt vor dem Murnauer Klon aus Neuried – Nicht nur aufs Fernduell schauen

Murnau trifft Neuried

Auch wenn der Murnauer Trainer nach Penzberg zu den Kollegen schaut, vergessen die Murnauer nicht die anstehende Partie gegen Neuried.

Murnau – Die Leitung nach Penzberg ist noch immer kurz für Martin Wagner. Zum Ex-Verein unterhält der Murnauer Fußballtrainer gute Verbindungen. So lag es nur nahe, vor dem Spiel der Bezirksligakollegen gegen Aubing Josef Siegert anzurufen. Der coacht bekanntlich den FCP und bekam von Wagner ein nettes Angebot unterbreitet: Sollten die Penzberger tatsächlich den Tabellenführer stürzen, zeigen sich die Murnauer bei der Abschlussfeier der Kollegen erkenntlich. Schließlich ist momentan jede Hilfe recht.

Wagner sieht seine Hoffnung keinesfalls als unberechtigt an. „Penzberg hat eine sehr starke Mannschaft“, sagt er. Und: Das Oberland steht zusammen, wenn’s gegen die Münchner geht. So ist das immer schon gewesen.

Blick ins Wochenende: Erst einmal Neuried

Wagner gehört aber auch zu den Trainern, die auf keinen Fall die Fußballgötter gegen sich auf bringen wollen. Bei all der Zuversicht, die der TSV-Coach gen Penzberg transportiert, will er, dass seine Mannen eines nicht vergessen: die eigene Aufgabe zu erfüllen. Die Herausforderung der Drachen heißt nicht Aubing im Fernduell, sondern Neuried an diesem Samstag (14 Uhr) zu besiegen. Patzt Murnau dort, „bringt das alles nichts“, betont der Trainer mit Blick auf den Freundschaftsdeal.

Selten beschäftigt sich der Coach so detailliert mit einem Konkurrenten. Die Bezirksliga muss sich für gewöhnlich an Murnau ausrichten. Doch mit Neuried verhält sich die Sache anders. Unter allen Kontrahenten haben die Münchner Vorstädter sicher den ungewöhnlichsten Saisonverlauf hinter sich, samt Trainerwechseln und Spielerstreik. Weil Wagner das Team kaum wieder erkennt, hat er seine Quellen angezapft. Fazit: „Nur positive Rückmeldung gekriegt.“ Man könnte im TSV aus Neuried sogar einen kleinen Klon des TSV aus Murnau erkennen. Junge Kicker, spielstarkes Gebilde – „ähnlich wie wir“, fasst Wagner zusammen. „Ich warne normal nicht so gerne vor dem Gegner, aber wir müssen auf der Hut sein.“

Neue Herangehensweise an das Spiel

Da trifft es sich gut, dass die Drachen pünktlich zum Aufstiegsfinale ihre Herangehensweise geändert haben. Der TSV, der es ernst meint mit der Landesliga, spielt nun kompakter, stürmt nicht gleich nach vorne, spart sich Körner am Anfang und beginnt Spiele deutlich defensiver. „Ist nicht ganz so spektakulär. Aber jetzt ist entscheidend, die Punkte einzufahren.“ Ein bisschen weniger Risiko für ein bisschen mehr Ertrag. Der Coach nennt das: die Hausaufgaben erfüllen.

In Neuried wird der Plan nicht anders aussehen. Die Frage ist nur, wer die Sturmspitze bei den Murnauern besetzt. Vorige Woche überraschte Wagner mit Manuel Diemb (bislang Innenverteidiger) an vorderster Front. Er würde diese Aufstellung gerne kopieren. Mit Christoph Greinwald rückte ein höchst zuverlässiger Abräumer in die Innenverteidigung, der sich mit Trainingsleistung und einem makellosen Spiel den Platz verdient hat. Diemb – in Vor-Bezirksliga-Tagen ein begabter Offensiver – fiel die Woche aber krank aus. Genauso Roman Trainer, der letzte verbleibende Stürmer. Noch ist die Hoffnung da, dass einer sich rechtzeitig erholt. „Sonst müssen wir jonglieren.“ Die letzte Alternative: Georg Kutter ganz vorne. Auch keine schlechte Idee.

Aufrufe: 03.5.2024, 18:58 Uhr
Andreas MayrAutor